Der angesagteste Affe ist derzeit wohl eindeutig Black Myth: Wukong, denn mit einem Durchschnitts-Score von 81 bei Metacritic und einem Höhepunkt von mehr als zwei Millionen gleichzeitigen Spieler*innen bei Steam kann man das chinesische Action-Rollenspiel durchaus als erfolgreich bezeichnen.
Nun kann sich Black Myth: Wukong mit ungefähr 40 Stunden zwar für eine beachtliche Spielzeit auf die Schulter klopfen, aber eben nicht für eine endlose – und wer das vergangene Wochenende frei hatte oder die letzten Tage Urlaub, mag den affigen Ausflug bereits beendet haben. Ein Grund zur Verzweiflung ist das nicht, gibt es da draußen doch zahlreiche Spiele, die ähnliche Qualitäten wie Wukong zu bieten haben – ich stelle euch fünf davon vor.
Wie Black Myth: Wukong nur ohne Rätsel – God of War (2018)
Der erste Eintrag dieser Liste fand bereits als Vergleich im Test zu Black Myth: Wukong Erwähnung: God of War (2018). Denn die Reise vom affigen Auserkorenen erinnert in vielerlei Hinsicht an die von Kratos und Atreus, sowohl thematisch als auch spielerisch – wenn auch ganz ohne die Rätsel, bei denen ihr mit eurer berüchtigten Axt Runen aktivieren oder Kisten verschieben müsst. Abseits davon bietet euch das für PlayStation 4 und PC verfügbare God of War genau das, was auch Wukong ausmacht.
Da wäre die grafisch opulente Open-Schlauch-Welt, bei der ihr euch größtenteils auf dem Weg Richtung Ziel befindet, ab und an aber auch mal eine Abzweigung zu optionalen Inhalten mitnehmt. Der Fokus auf die narrative Reise, bei der Kratos und Atreus an den verschiedene Stationen viel über sich selbst lernen. Und nicht zuletzt das wuchtige Kampfsystem, bei dem ihr zusätzlich zu eurer Nahkampfwaffe auch noch einige magische Fähigkeiten in die Hand gedrückt bekommt.
Mit seiner spielerischen Mischung kommt God of War wohl dem am nächsten, was Black Myth: Wukong wirklich ausmacht und sollte eure erste Wahl sein, wenn euch das Gesamtpaket des chinesischen Action-Titels gefallen hat. Es gibt aber natürlich noch eine Reihe von Titeln, die Wukong in anderen Punkten ähneln oder andere Qualitäten herausstellen und euren entfachten Hunger ebenfalls stillen könnten.
Ausweichen wie ein Star: Bayonetta 1 – 3
Gleich eine ganze Spielereihe, die sich nach eurem Abenteuer in Black Myth: Wukong anbietet, ist Bayonetta. Die überdrehte und stylische Hexe spielt nämlich nicht nur genauso gerne mit ihren Gegnern wie der Affenkönig, ihre furiosen Angriffe und vor allem ihre Ausweichmanöver fühlen sich durchaus ähnlich an. In letzter Sekunde feindlichen Attacken zu entgehen und sich dabei wie ein junger Gott – oder, im Fall von Bayonetta, wie eine junge Göttin – zu fühlen; das können beide Games hervorragend.
Statt nur einen Klon zu hinterlassen, aktiviert sich in Bayonetta bei einem perfekten Ausweichen allerdings die Witch Time, wodurch sich die Zeit extrem verlangsamt und ihr ein ganzes Arsenal an Angriffen herausfeuern könnt, um euer Gegenüber zu plätten – durchaus ähnlich wie der Lähm-Zauber in Black Myth: Wukong also. Auch sonst haben die schnellen Gefechte und eindrucksvoll inszenierten Versatzstücke viel mit dem Titel von Game Science gemein.
Wenn euch an Black Myth: Wukong also besonders gefallen hat, sich übergroßen Kreaturen zu stellen, dann könnt ihr euch in Bayonetta auf ähnliche David vs. Goliath-Momente freuen. Einen Unterschied beim Kampfsystem stellt der größere Fokus auf Kombos dar, denn in Wukong kommt ihr meistens auch mit Button-Mashing zum Ziel, wenn ihr gekonnt ausweicht. Das erste Bayonetta findet ihr auf dem PC, der PS3 und PS4, der Xbox 360 und Xbox One sowie der Wii U und Nintendo Switch, Teil 2 auf Wii U und Nintendo Switch und 3 dann exklusiv auf dem Handheld-Hybrid erhältlich.
Das Umfangmonster: Final Fantasy 16
Falls euch das schnelle Schnetzeln und die hübsche Grafik in Black Myth: Wukong imponieren, ihr euch aber deutlich mehr Umfang und unzählige Nebenaufgaben wünscht, könnte euch Final Fantasy 16 abholen. Trotz des Namens hat der aktuelle Ableger des japanischen Urgesteins spielerisch nämlich nur noch wenig mit den alten Teilen gemein und erinnert mit seinem schnellen Kampfsystem deutlich mehr an andere Character-Action-Games wie etwa Bayonetta oder Devil May Cry.
Entsprechend könnt ihr auch mit Final Fantasy 16 eine gute Zeit haben, wenn euch die Gefechte in Black Myth: Wukong gefallen haben: Die Schwertkunst und Esper-Fähigkeiten von Protagonist Clive spiegeln die enormen Eskapaden des Affenkönigs gelungen wider und setzen in Sachen Maßstab noch mal eine Ecke obendrauf, um euch Bosskämpfe gegen wirklich gigantische Kaiju-Kontrahenten zu liefern.
Auf der anderen Seite bietet Final Fantasy 16 eine deutlich leichter zu verstehende Geschichte und zahlreiche Nebenaufgaben, mit denen ihr euch in der etwas leeren, aber nichtsdestotrotz wunderschönen Spielwelt verlieren könnt. Wenn euch Black Myth: Wukong also etwas zu kurz war, könnt ihr hier nochmal ein bisschen mehr Zeit verbringen. Bislang ist FF16 exklusiv auf der PlayStation 5 erhältlich, schon am 17. September folgt aber endlich der PC-Release.
Ein Action-Fest: Stellar Blade
Ebenfalls PlayStation 5-exklusiv, dafür ohne PC-Port in Sicht ist das im April erschienene Stellar Blade. Die Formel aus Black Myth: Wukong, bei der sich Erkundung und Kämpfe abwechseln, wird hier noch um ein paar Gameplay-Abwechslungen angereichert, die jedoch alle nicht der Rede wert sind: Die Rätsel, Plattformpassagen oder Shooter-Sektionen sind alle eher lahm und lenken nur unnötig von dem ab, was Stellar Blade wirklich gemeistert hat: Das Kampfsystem.
Denn die Mischung aus leichten und schweren Angriffen sowie Spezialattacken wird neben dem klassischen Ausweichen noch durch das Parieren erweitert, und das macht im Vergleich zu Wukong dann doch einen erheblichen Unterschied. Die Kämpfe sind schneller und befriedigender, aber nicht zwangsläufig auch herausfordernder, sondern schaffen eine gute Balance zwischen knackig und fair. Damit fühlt sich Stellar Blade noch besser an und sieht mit seinen Spezialeffekten zumindest fast genauso gut aus.
Wer die Spielstruktur von Black Myth: Wukong mit seinem klaren Fokus auf die Gefechte und nur wenig Ablenkungen genossen hat, bekommt entsprechend auch bei Stellar Blade die volle Ladung schnelle Action. Story-technisch geht es hingegen in eine ganz andere Richtung: Statt chinesischer Mythologie bekommt ihr dystopische Zukunftsvisionen geboten, die mit ihren Ideen an NieR: Automata erinnern – wenngleich Stellar Blades Geschichte nicht dieselben Höhen erreicht.
Wahnsinnig wandlungsfähig: Nioh 2
Ihr habt es satt, immer nur in der gleichen Gestalt zu kämpfen und wollt zwischendrin lieber epische und effektive Verwandlungen vollziehen? Dann seid ihr bei Nioh 2 genau richtig, denn die dort vorhandene Yokai-Form erinnert stark an die Boss-Transformation, die auch der Auserkorene in Black Myth: Wukong durchführen kann. Zwar kann eure menschliche Version auch ordentlich austeilen, noch viel effizienter weist ihr eure Gegner aber in die Schranken, wenn ihr ebenfalls eine dämonische Gestalt annehmt.
Auch sonst hat Nioh 2 durchaus einige Parallelen zu Black Myth: Wukong aufzuweisen, die euch den Titel aus dem Hause Team Ninja schmackhaft machen könnten: Die schnellen Schnetzeleien, die etwa auf dem gleichen Geschwindigkeitslevel wie beim Affenkönig ablaufen, oder die recht lineare Erkundung mit einigen Abzweigungen. Auch der Fokus auf die Story mit einigen Zwischensequenzen macht Nioh 2 mit Wukong durchaus vergleichbar.
Wenn euch der Setting-Wechsel von China nach Japan gefallen könnte, findet ihr Nioh 2 auf der PlayStation 4 und 5 sowie dem PC. Sollten euch in Black Myth: Wukong eher die wenigen Soulslike-Elemente und die knackigen Bosskämpfe begeistert haben, könnte ein Blick auf das entsprechende Genre ebenfalls lohnen. Wie wäre es also mit unserer Top 10 der besten Soulslikes?
Quelle: Metacritic, Howlongtobeat, YouTube /PlayStation, Nintendo of America, Final Fantasy
test
Soll nicht heißen, dass das alles richtig gezündet hat, aber all die diversen kleinen quirkigen Sachen geben dem Spiel nochmal ne gewisse eigene "Seele".
Mir hat das Platforming bspw. sogar Spaß gemacht, denn wenn man sich damit angefreundet hat, dass man besser nicht aus dem Sprint heraus auf kleine Plattformen springen sollte, sondern maximal läuft, dann klappt es auch gut.
Das einzige was ziemlich mies war, war wenn man von Seil zu Seil springen musste.
Da kann ich mich aber nur an eine Stelle erinnern, und die war komplett optional für ein Collectible.
Außerdem wurde das Seilschwingen und Abspringen wohl via Patch auch verbessert.. aber kA .. hab s danach nicht mehr ausprobiert.
Alles sicher nicht perfekt, aber gut genug.