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Dragon Quest 3 HD-2D Remake im Test: Genre-Urvater mit optischer Frischzellenkur

Dragon Quest hat eine fast 40-jährige Tradition und gilt als eine der beliebtesten Reihen des Genres JRPG. Neben elf Teilen der Hauptreihe werden ältere Titel immer mal neu aufgelegt: So auch jetzt Dragon Quest 3 im HD-2D Remake

Titelbild Dragon Quest 3 HD-2D Remake
© ARTDINK & SQEX Team Asano / Square Enix (Adobe Photoshop [M])

2024 ist nicht nur im chinesischen Kalender das Jahr des Drachen. Auch in der Videospielwelt tauchen die mystischen Wesen dieses Jahr auffällig häufig im Titel auf: Dragon’s Dogma 2 und Like A Dragon: Infinite Wealth im ersten Quartal, Dragon Age: The Veilguard und Dragon Ball: Sparking! Zero im Oktober.

Mit Dragon Quest 3 HD-2D Remake erscheint nun das nächste Game mit diesem Fabelwesen im Titel. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein ausuferndes Action-RPG oder einen Anime-Prügler, sondern um eine Wiederaufführung eines klassischen JRPGs. Wo sich das Spiel in dieser Drachenreihe einordnet, lest ihr in unserem Test.

Dragon Quest 3 HD-2D Remake: Klassiker im Schatten von Final Fantasy

Dragon Quest kann auf eine lange Historie zurückblicken und sich in dieser Hinsicht sogar mit Genre-Primus Final Fantasy messen. Bereits 1986 kam der erste von bis dato elf Teilen der JRPG-Reihe in Japan für das NES heraus. In Europa erfuhr die Reihe zunächst wenig Beachtung – generell wurde das Gerne hierzulande erst etwa Mitte der 90er wirklich salonfähig. Nach zahlreichen Wiederauflagen für verschiedene Systeme erfährt Dragon Quest 3 – im Original von 1988 – nun ein waschechtes HD-2D-Remake.

Doch Moment – warum eigentlich der dritte Teil und nicht die ersten beiden? Berechtigte Frage, die eine ganz einfache Antwort erhält: Dragon Quest 3 spielt chronologisch vor Teil 1 und 2, die jedoch 2025 ebenfalls ein Remake erhalten sollen. Und was bedeutet das sperrige Appendix HD-2D? Die für frühe RPGs typische Draufsicht wird durch eine optische Tiefe, teils mit Tiefenunschärfe oder Tilt-Shift-Effekt, erweitert.

Die pixeligen 16-Bit-Sprites der Hauptfiguren und NPCs bewegen sich in einer dreidimensionalen Umgebung, die klassische Draufsicht entfällt und die Perspektive bietet mehr Tiefe. Realistischere Licht- und Wassereffekte geben dem Spiel einen modernen Anstrich. Genre-Fans durften sich über diesen Grafikstil schon in Spielen wie Octopath Traveler oder Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes freuen.

Auch in Dragon Quest 3 kann diese Entscheidung optisch schnell überzeugen. Die bunte Spielwelt bietet, gerade in den abwechslungsreich gestalteten Städten, viele Details. Am unteren Bildschirmrand rauschen Palmen und Schlosstürme in leichter Unschärfe entlang, im Hintergrund laufen Personen hinter Gebäuden vorbei: Die Präsentation auf verschiedenen optischen Ebenen funktioniert ganz gut; auch in der Oberwelt – die zwar etwas karger daherkommt – klappt der Sprung in die dritte Dimension. Das unter dem Schiffsrumpf peitschende Wasser des Ozeans glitzert kristallklar in der Sonne und die Ortschaften werden bei Dämmerung in romantisches, orangefarbenes Licht getaucht.

Bastelt eure eigene Heldentruppe

Die Hauptfigur Erdrick (die ihr aber auch umbenennen könnt) wird von drei weiteren im Kampf begleitet – so weit, so klassisch. Außergewöhnlich ist allerdings, dass ihr euch eure Mitstreiter*innen selbst wählen und sogar erstellen könnt. Zu Beginn dürft ihr euch in der Taverne eures Heimatortes drei vorgefertigte Kämpfer in euer Team holen, alternativ könnt ihr dort andere suchen.

Das Tutorial für diese Spielmechanik fand ich jedoch etwas irreführend. Zunächst wirkte es für mich etwas wie das Vasallensystem in Dragon’s Dogma 2: Krieger, Zauberer oder Diebe ins Team aufnehmen und bei Bedarf austauschen. Als ich diese Möglichkeit im Laufe des Early Games jedoch nicht bekam, habe ich mir schon Gedanken gemacht, ob ich vielleicht die Option zum Tauschen verpasst habe. Aber warum hätte ich wechseln sollen?

Die Möglichkeit, nach neuen Streiter*innen zu „suchen“, hieß in meinem Kopf, dass ich Charaktere wiederfinden könnte, die ich schon einmal getroffen habe. Aber es bedeutet lediglich, dass ich selbst Namen, Profession und Geschlecht eingeben darf und mir nach diesen Vorgaben ein neuer Begleiter gebastelt wird. Als ich das herausgefunden hab, waren alle meine anderen Begleiter bereits etwa Level 16 und ich habe unter Berücksichtigung der Spielzeit darauf verzichtet, eine neue Figur auf dieses Niveau hochzuziehen, und dieses Feature in einem zweiten Spielstand ausprobiert.

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