Dass Agent Solid Snake und die hinter ihm stehende, durchaus populäre Metal Gear-Reihe eines Tages einer ganzen Generation aus Gamerinnen und Gamern unbekannt sein könnte, würde wohl erst einmal kaum jemand vermuten. Dennoch sieht Konami darin eine potenzielle Gefahr für das Franchise, der man mit Metal Gear Solid Delta nun entgegenwirken will.
So soll das Remake des bereits 2004 erschienenen Metal Gear Solid 3: Snake Eater die Stealth-Spiele seinem jüngeren Publikum eröffnen – und sie seinem älteren in Erinnerung rufen. Serienproduzent Noriaki Okamura führt im Interview genauer aus.
Metal Gear Solid Delta: Konami will jüngerem Publikum die MGS-Reihe näherbringen
In einem Gespräch mit den Kollegen von PLAY (via Gamesradar) behauptet Okamura, dass jüngere Videospiel-Fans simpel gesagt einfach zu wenig über Metal Gear wissen würden. Dies sei gleichzeitig ein riesiger Ansporn gewesen, Metal Gear Solid Delta einem breiteren Publikum, welches womöglich bislang noch nicht mit der Reihe rund um Solid Snake in Verbindung kam, zugänglich zu machen.
„Eines der Dinge, die uns wirklich dazu gebracht haben, das Remake zu machen, ist, dass wir erkannt haben, dass viele der neueren, jüngeren Generation von Spielern die Metal Gear-Serie nicht mehr kennen“, erklärt der Produzent ganz konkret. Für viele, die mit dem Franchise groß geworden sind, nur schwer vorstellbar, allerdings liegt die ursprüngliche Veröffentlichung des Originals der Neuauflage auch schon über 20 lange Jahre in der Vergangenheit.
Seit 2015 durfte sich die Schlange nicht mehr über eine frische Haut in Form neuer Titel der Hauptreihe freuen, womit man sich also ebenfalls fast einem ganzen Jahrzehnt nähert. So dürfte Okamura am Ende wohl Recht behalten, dass gerade jüngere Spielerinnen und Spieler keinen Plan haben könnten, wer der schleichende Silberfuchs, der sich unter der Pappkiste versteckt, eigentlich überhaupt ist.
Remake soll jung wie alt begeistern
Für Okamura geht es dabei aber gar nicht nur unbedingt darum, einen größeren Markt mit noch mehr Kaufkraft zu erschließen. Viel mehr will er sicherstellen, dass sowohl ältere Semester, die mit Solid Snake ihre ersten, leisen Schritte in der Welt der Videospiele unternommen haben, in Nostalgie schwelgen dürfen, die legendäre Reihe aber ebenso in den Gedächtnissen kommender Generationen weiterlebt.
„Es war im Grunde unsere Mission, unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Serie für künftige Generationen weiterlebt“, verrät er. „Schließlich hinterlassen wir viel mehr als nur DNA, wie Solid Snake sagen würde – aber wer ist schon Solid Snake?“, so Okamura scherzhaft. Einen Anreiz für neue Spieler zu schaffen ist gleichzeitig einer der Gründe, warum Konami sich entschied, künftig auf das Nummerierungssystem in den Titeln zu verzichten.
Stattdessen verwendet das kommende Remake den griechischen Buchstaben Delta. Auch, wenn es auf den ersten Blick kurios erscheinen mag, die Serie ab dem dritten Teil neu aufzulegen, hat die Entscheidung einen bewussten Hintergrund. Okamura weist darauf hin, dass sie in der Chronologie der Serie an erster Stelle steht. „Dort begann die ursprüngliche Geschichte“ – der ideale Ort also, um mit der Neuauflage zu beginnen.
Schon im vergangenen Jahr wurde Metal Gear Solid Delta: Snake Eater bereits angekündigt. Seitdem warten die Fans sehnlichst auf die Veröffentlichung, die irgendwann in 2025 vermutet wird. Wie sich mit Silent Hill 2 ein weiteres Remake schlägt, verrät unser Test zum vor Kurzem erschienenen Schocker.
Quellen: Gamesradar