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Miniatures im Test: Ein Kleinod, das ihr erlebt haben müsst

Miniatures ist halb so lang wie ein Kinobesuch – und auch nur halb so teuer. Sein Geld ist es aber auf jeden Fall wert, wie unser Test verrät.

Unser Test zum Spiel Miniatures.
© Other Tales Interactive / Adobe Photoshop [M]

Video-Vorschau: Videospiele Januar bis April 2025

Wir verraten euch, auf welche Titel ihr euch jetzt schon zwischen Januar und April 2025 freuen könnt - und glaubt uns: Manch ein Titel davon hat Potenzial zum “Spiel des Jahres” zu werden.

Miniatures ist weniger ein Videospiel als ein interaktives Bilderbuch oder wirft zumindest abermals die Frage auf, wo das Medium anfängt und wo es aufhört. Damit entzieht es sich dem Schubladendenken eines klassischen Tests: Wie soll man das Gameplay bewerten, wenn da eigentlich keines ist?

Ich will es trotzdem versuchen, denn Miniatures hat es verdient besprochen und erlebt zu werden. Die Diskussion, ob Videospiele Kunst sind, möchte ich an dieser Stelle direkt mit einem aus vollem Herzen gebrüllten „Ja!“ überspringen und euch verraten, was Miniatures so magisch macht. Warum es einen Knoten im Magen hinterlässt und mir trotz absurd kurzer Spielzeit noch lange durch den Kopf spuken wird.

Miniatures: Ein Blick in meine Seele

Falls euch bereits die ersten beiden Absätze gereicht haben, um euer Interesse zu wecken, dann könnt ihr an dieser Stelle eigentlich aufhören zu lesen und Steam, Itch.io, den Nintendo eShop oder den App beziehungsweise Google Play Store besuchen, 5,89 Euro (2,99 Euro auf Mobilgeräten) bezahlen und Miniatures herunterladen. Nach weniger als einer Stunde flimmern dann die Credits über euren Bildschirm und ihr könnt zurückkommen, um den Rest dieses Artikels zu lesen und eure Erfahrung zu verarbeiten.

Ein Screenshot aus Miniatures.
Manche Erinnerungen sollte man lieber in eine Schachtel einsperren und den Schlüssel wegwerfen. Oder man konfrontiert sie und lebt mit der Leere. Credit: Other Tales Interactive

Eine Empfehlung gibt es von meiner Seite nämlich auf jeden Fall: Mit seinen vier interaktiven Kurzgeschichten hat sich Miniatures tief in mein Innerstes gebohrt und mir Erinnerungen eingepflanzt, die gar nicht meine sind – und sich trotzdem wahnsinnig vertraut anfühlen. Diese Erinnerungen schlummern in einem Kästchen, sie werden von einer Holzeidechse und einer Muschel repräsentiert, aber dort könnten auch eine Münze oder eine Socke liegen; es geht nicht um die Geschichten, die Miniatures erzählt, sondern um die Emotionen, die es dabei vermittelt.

Sprung in die Vergangenheit

Ich lande zurück in meiner Kindheit und erlebe Momente, die so nie passiert sind – aber passiert sein könnten. Doch das Resultat ist keine wohlige Wärme, ich werde nicht von Zehenspitzen bis zum Haarschopf in einen sanften Nostalgie-Schimmer gehüllt. Stattdessen ist da eine kalte, seltsame Leere, sind da Hilflosigkeit und Beklemmung. Miniatures serviert verdrängte Kindheitserinnerungen, die aus den Tiefen des Bewusstseins wieder nach oben geschwappt sind.

Ein Screenshot aus Miniatures.
Kevin allein zu Haus mag eine Komödie sein, doch Miniatures erforscht eine ähnliche Prämisse auf ganz andere Art und Weise. Credit: Other Tales Interactive

Es ist eine sanftere, harmlosere Version des Horror-Films Skinamarink, in dem die kindliche Perspektive die Abwesenheit der Eltern im eigenen Haus in einen echten Albtraum verwandelt. Derartige Abgründe tun sich in Miniatures zwar nicht auf, doch die vier Objekte, die jeweils repräsentativ für eine der Kurzgeschichten stehen, sind auch nicht umsonst in einer Schatulle weggesperrt.

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