Es war fast schon eine Art Wunder, als id Software 2016 in großartiger Manier Doom wiederbelebte, nachdem die Reihe jahrelang verschwunden war – nur um vier Jahre später mit Doom Eternal noch einen draufzusetzen. 2025 soll das sogar noch einmal getoppt werden und Doom: The Dark Ages könnte das tatsächlich schaffen.
Im Rahmen der Xbox Developer Direct gewährte id Software erstmals einen ausführlichen Blick auf den Shooter. Und was dort gezeigt wurde, lässt Dämonen weinen und Genre-Fans lächeln: Das neue Doom ist ein Action-Fest, welches vor allem eine Sache im Vergleich zu seinen Vorgängern massiv verbessern möchte.
Doom: The Dark Ages – Releasetermin & Gameplay
Bevor wir jedoch näher darauf eingehen, was das Team rund um Game Director Hugo Martin während der Xbox Developer Direct zeigte, geht es erst einmal um ein Datum: Der Releasetermin von Doom: The Dark Ages steht fest. Wenn nichts mehr schiefgeht, dann erscheint der Ego-Shooter am 15. Mai 2025 für PC, PS5 und Xbox Series X|S. Eine Aussage zur Nintendo Switch 2 gibt es leider nicht.
Jetzt, wo wir das aus dem Weg haben, kommen wir zum Gameplay. Wenig überraschend ist auch das neue Doom ein klassischer Ego-Shooter, der sich dieses Mal allerdings vollständig auf eine Singleplayer-Erfahrung konzentriert. Einen Mehrspieler-Modus gibt es nicht. In einer Gesprächsrunde, zu der nur Pressemitglieder und Influencer eingeladen waren, bestätigte Martin, dass dies von Anfang an so geplant war. Basierend auf dieser Entscheidung konnte sich das Team auf Features konzentrieren, die in der Vergangenheit nicht möglich gewesen sind.
Lesetipp: Im Xbox Game Pass gibt es bald viele neue Spiele.
Dazu zählen beispielsweise die Mech- und Dracheneinsätze, die bereits im ersten Teaser angedeutet wurden. Zwar werden wir nur an bestimmten Momenten diese „Fahrzeuge“ nutzen können, dafür aber sollen beide jeweils eigene Fähigkeiten und Bosskämpfe haben. All das wäre zeitlich bei den beiden vorherigen Spielen aufgrund des zusätzlichen Multiplayer-Aufwands nicht realistisch gewesen, umzusetzen.
Ballern und schlagen: Das ist das neue Kampfsystem
Wer einen Blick auf das neue Gameplay von Doom: The Dark Ages wirft, dürfte bereits beim Kampfsystem ein paar Änderungen festgestellt haben. Zwar geht es in erster Linie immer noch um das Abfeuern von krassen Waffen – oder wie es die Entwickler nennen „Werkzeuge der Zerstörung“ – aber aufgrund des Mittelalter-Sci-Fi-Mixes müssen wir auch viel öfter im Nahkampf ran.
Nicht wegen der bekannten Glory-Kills, welche sich nun flüssiger in den Combat-Loop einfügen und nicht mehr durch abgetrennte Animationen dargestellt werden. Nein, der Doom Slayer hat außerdem gleich mehrere Nahkampfwaffen im Gepäck. Da gibt es etwa den Kettensägenschild, der uns zum Blocken, Reflektieren, Parieren und Werfen dient. Wer hier an eine brutalere Version des Captain America-Schilds denkt, ist auf der richtigen Spur.
Damit aber nicht genug: Außerdem können wir Feinden mit einem elektrisch aufgeladenen Handschuh volles Pfund aufs Maul hauen oder zu einem Streitkolben greifen. Diese Optionen stehen uns übrigens immer zur Verfügung und haben auch eigene Kombomöglichkeiten. Kämpfe laufen also im besten Falle im neuen Doom so ab: Wir werfen unser Schild auf einen Feind, schießen währenddessen mit einer der zahlreichen Waffen auf sie. Sobald sie uns oder wir ihnen zu nah kommen, wird dann blockiert, ausgewichen und zugeschlagen. Strafen, also das schnelle Seitwärtslaufen, soll wieder wichtiger sein, verspricht id Software.
Endlich ein richtiger Antagonist
Das Gameplay knallt, aber angesichts der beiden Vorgänger war das ja fast schon zu erwarten. Deshalb stellte sich das Team noch eine weitere Frage: Wo können wir uns noch verbessern? Die Antwort: Bei der Story. Die soll in Doom: The Dark Ages einen wichtigen Stellenwert innehaben und am Ende den Übergang zu Doom von 2016 schaffen – wir haben es also mit einem Prequel zu tun.
Viel wissen wir zur Geschichte noch nicht, außer, dass wir die Superwaffe der Könige und Königinnen sind. Allerdings zum Teil unserer Kräfte beraubt, weshalb wir uns diese im Laufe der Geschichte wiederbeschaffen müssen. Im Mittelpunkt, so verspricht es Martin, stehe vor allem der Antagonist. Die Autor*innen hätten sich mit ihm sehr viel Mühe gegeben. Details kennen wir aber bisher keine.
Immer mal wieder ist während der Gesprächsrunde mit Martin und Stratton die Rede von einem „spielbaren Sommerblockbuster“, während der Game Director regelmäßig als Inspiration Frank Millers Batman-Comics The Dark Knight erwähnt. Heißt das, Doom: The Dark Ages ist als drittes Spiel der Abschluss der Reihe? Das wissen wir nicht. Vorstellbar wäre es aber.
Kein Soulslike
Wem übrigens Doom Eternal zu schwer war, muss sich bei Doom: The Dark Ages nicht fürchten. Trotz des stärkeren Melee-Fokus wird aus dem Shooter jetzt kein Soulslike und erst recht kein unbezwingbares Spiel. Dank eines neuen Optionsmenüs zum Anpassen der Schwierigkeit, können wir selbst die Herausforderung einstellen. Wollen wir mehr Zeit haben, um auf Angriffe zu reagieren? Weniger Lebenspunkte für die Gegner? Alles ist möglich – sogar schwieriger.
Und jetzt könnte ich euch noch so viel mehr erzählen. Zum Beispiel ist die Rede davon, dass es größere Levelabschnitte gibt, in denen wir frei erkunden können. Soll aber nicht vergleichbar mit einer Open World sein. Oder dass der Soundtrack auch ohne Mick Gordon, mit dem sich das Team öffentlich verkracht hat, Boxen und Headsets voraussichtlich an ihr Limit treibt. Vielleicht würde ich euch ebenso erzählen, wie hübsch die id Tech 8-Engine ist.
Mache ich aber nicht. Weil ich nach dem Ende der Pressevorführung nur einen Gedanken hatte: Ich will jetzt endlich selbst spielen. Zum Glück muss ich nicht mehr lange warten, um Doom: The Dark Ages zu spielen. Der Mai-Urlaub ist bereits eingeplant.
Quelle: YouTube / Bethesda Softworks