Veröffentlicht inTests

Civilization 7 im Test: Mit großen Schritten in die Zukunft, aber nicht ohne Verluste

Evolution oder Revolution? Unser Test zu Civilization 7 verrät, wie der nächste nummerierte Teil die Hauptreihe weiterführt.

Ein Screenshot aus Civilization 7 mit einem amerikanischen Ureinwohner.
© Firaxis Games / 2K Games / Adobe Photoshop [M]

Video-Vorschau: Videospiele Januar bis April 2025

Wir verraten euch, auf welche Titel ihr euch jetzt schon zwischen Januar und April 2025 freuen könnt - und glaubt uns: Manch ein Titel davon hat Potenzial zum “Spiel des Jahres” zu werden.

Nachdem wir fast zehn Jahre lang sehnsüchtig darauf gewartet haben, erscheint am 11. Februar dieses Jahres mit Sid Meier’s Civilization 7 endlich der neue Teil der Civilization-Reihe. Das Spiel, welches vergangenen Sommer auf dem Summer Game Fest offiziell vorgestellt wurde, tritt dabei in die vergleichsweise großen Fußstapfen seiner Vorgänger, welche schon früher Maßstäbe für gelungene rundenbasierte Strategie gesetzt haben und mittlerweile als Klassiker mit all ihren Stärken und Schwächen bei Fans beliebt sind.

Dabei erscheint der neue Teil erstmals nicht nur auf PC, Playstation und Xbox, sondern wird ab Release auch auf dem Steam Deck und der Nintendo Switch spielbar sein. Abgerundet wird das Ganze durch Crossplay- und Crossplattform-Progression. Seit dem Release des letzten Teils 2016 haben sich etliche Studios und Publisher um Konkurrenz bemüht und vermeintliche Civilization-Killer wie beispielsweise ARA: History Untold oder Humankind veröffentlicht. Beim Testen des siebten Teils zeigt sich, dass die Marktkonkurrenz zumindest in Teilen Eindruck und Einfluss hinterlassen haben. Sowohl im Guten als auch im Schlechten.

Civilization 7: Von Atombomben und Anführern

Bereits im Vorfeld sei hier gesagt, dass Spieler*innen, die Civ 6 vor allem wegen des amüsanten Sandkasten-Modus gespielt haben, in dem man mit Gandhi als Anführer seine Konkurrenz, welche noch im Mittelalter festhängt, mittels Atombomben zurück in die Antike bomben kann, mit dieser Strategie hier leider am kürzeren Hebel sitzen werden. Nuklearwaffen sind zwar durchaus noch eine Option im Spiel, die Spieler*innen werden jedoch deutlich an die kurze Leine genommen, was deren tatsächliche Verwendung innerhalb des Spielgeschehens angeht.

Zunächst darf ich aus derzeit noch 24 verschiedenen Anführern wählen. Diese reichen dabei in klassischer Civ-Manier von Caesar bis Asoka und bieten individuelle Boni, welche vom Spiel in expansionistisch, diplomatisch, kulturell und wirtschaftlich kategorisiert werden. Dabei fällt auf, dass die Kultur, die ich spielen kann, nicht fest an einen der Anführer gebunden ist, sondern lediglich thematisch zu diesem passen muss. Ich kann also als Augustus keine Inka spielen, darf aber durchaus die Geschicke der Ägypter durch die Antike leiten, wenn ich denn möchte.

Eine Zeitwende steht an – im wahrsten Sinne des Wortes

Falls ich mal keine Lust habe, mich extra durch die gesamte Antike zu spielen, bietet Civilization 7 jetzt auch die Option an, direkt im Zeitalter meiner Wahl zu beginnen. Hier zeigt sich eine der größten Änderungen des Spiels: Anders als beim Vorgänger gibt es keine acht unterschiedlichen Zeitalter mehr. Stattdessen werden diese radikal auf Antike, Mittelalter/Renaissance und Neuzeit heruntergebrochen.

Civilization 7 legt die, im Vorgänger noch so deutlich vorhandene, Verspieltheit ab und präsentiert sich als erwachsenes und strukturiertes Strategiespiel mit einem deutlich gesteigerten Realitätsanspruch an sich selbst. Das lässt sich schon im Design des UIs erkennen und zieht sich spürbar durch das gesamte Spielgeschehen.

Dass sich Civilization 7 von dem verspielten Brettspielcharakter seiner Vorgänger loslösen will, schlägt sich auch im gesamten Design der Spieloberfläche nieder. Statt der kräftigen und bunten Fraktions- und Gebietsfarben bedienen sich die Entwickler*innen nun bei deutlich gesetzteren und ruhigeren Farbtöne.

Auch die für Civ typischen, hexagonalen Kacheln sind dank moderner Grafik sehr realistisch und detailliert gestaltet und weit weg vom alten simplistischen Comicstil. Das lässt sich wunderbar ansehen, hat für mich aber mit zunehmender Ausdehnung meines Einflussgebiets auch bewirkt, dass die Spieloberfläche unübersichtlicher und hektischer wirkt. Trotzdem läuft das Spiel auf meiner RTX 2070 anstandslos flüssig mit knapp 140 FPS und bleibt auch im späteren Spielverlauf erfreulich stabil in seiner Performance.

  1. Das ist tatsächlich mein am heißesten erwarteter Release-Kandidat des Jahres, denn die neuen Aufbaumechaniken sprechen mich voll an.
    Dass das Spiel aber nach einer Weile einfach endet und es (noch?) keine Gegenwart gibt, törnt mich dagegen wieder echt ab. :(

  2. 6 lief bei mir noch, 7 ist jetzt der nächste Titel, wo mein PC nein sagen wird.
    Ist aber auch gut so, bin - trotz Tests - noch immer skeptisch. Wenn es irgendwann eine Komplettedition (also mit England! Lol das einfach als erste DLC-Nation rauszuschneiden) im Sale gibt, bin ich dabei. Bis dahin gibt es ja, je nach Laune, noch 5 und 6...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.