Lange wurde spekuliert, nun ist es offiziell: Activision und die Entwickler*innen von Call of Duty nutzen generative KI-Tools, um Inhalte für Black Ops 6 und Warzone zu erstellen.
Die Bestätigung folgte nach der Einführung von Steams neuer Richtlinie zur Offenlegung von Inhalten, die durch künstliche Intelligenz generiert wurden. Spielerinnen und Spieler hatten bereits im Vorfeld einige starke Hinweise auf die Nutzung entdeckt.
Call of Duty: Das sagt Activision auf Steam
Während des Merry Mayhem-Events in Black Ops 6, das Anfang bis Mitte Dezember 2024 stattfand, stolperten Gamer*innen über verschiedene Anhaltspunkte, darunter ein Ladebildschirm mit einem sechsfingerigen Zombie-Weihnachtsmann – ein bekanntes Merkmal von KI-generierten Bildern. Weitere Untersuchungen legten nahe, dass auch andere Ingame-Kosmetika, wie Waffen-Decals und Spieler*innen-Karten, auf künstliche Weise erstellt wurden, wie Windows Central berichtet.
Auf Reddit übte die Community bereits lautstark Kritik: „Ja, COD verkauft AI-Schrott“. Andere reagierten darauf mehr als enttäuscht: „Sie wollen, dass die KI normalisiert wird, damit sie sie kritiklos einsetzen können. Das wird in fünf Jahren oder früher die Norm sein. Ich hasse es so sehr.“ Activision reagierte allerdings zunächst nicht auf die Vorwürfe.
Vor allem angesichts der hohen Preise für das AAA-Spiel und die zahlreichen Mikrotransaktionen für kosmetische Inhalte sorgte das Thema für Unmut. Doch inzwischen bestätigte der Publisher auf Steam offiziell, dass in Black Ops 6 und Warzone generative KI zur Entwicklung einiger Ingame-Assets verwendet wird: „Unser Team setzt generative KI-Tools ein, um ausgewählte Spielelemente zu entwickeln.“
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Auswirkungen auf die Community und Urheberrechte
Das Problem: Viele Spieler*innen fühlen sich durch den Einsatz von KI getäuscht. Kritische Stimmen bemängeln, dass bezahlte Inhalte an Wert verlieren, wenn sie nicht von menschlichen Künstler*innen gestaltet wurden. Dazu kommt laut Windows Central: Die USA haben kürzlich entschieden, dass KI-generierte Werke nicht urheberrechtlich geschützt sind, selbst wenn sie menschliche Kreativität unterstützen. Das könnte rechtliche Probleme für Activision nach sich ziehen, da unveränderte KI-Bilder, wie sie in Black Ops 6 zum Einsatz kamen, womöglich keinen Schutz genießen.
Dennoch bleibt Activision seinem Kurs treu. Die zweite Season von Black Ops 6 und Warzone ist bereits gestartet. Werbematerialien zeigten im Vorfeld erneut Anzeichen für den Einsatz von KI-Tools. Es bleibt abzuwarten, wie die Community auf die zukünftigen Entwicklungen reagiert und ob Activision die Nutzung von generativer KI transparenter gestalten wird.
Quellen: Windows Central, Reddit/ kikomoth
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