Obsidian Entertainments Rollenspiel Avowed ist seit einer Woche zu haben und auch für Besitzer eines Xbox Game Pass ohne Zusatzkosten verfügbar. Bei Fans wie Kritiker*innen kommt es unterm Strich recht gut an – die Mischung aus optisch ansprechender Spielwelt, flüssigem Gameplay und interessanter Lore haben Rollenspielfreunde überzeugt.
Bei einem solchen Erfolg kommt natürlich auch schnell die Frage nach einem Nachfolger oder zumindest neuen Inhalten auf. Game Director Carrie Patel verriet in einem Interview unter anderem, was die Schwierigkeiten in der Entwicklung von Avowed waren und wo es mit dieser IP künftig hingehen soll.
Avowed: Viele Lektionen nach zwei Reboots
Intern hat Avowed schwere Zeiten hinter sich: Die Entwicklung des Rollenspiels, das einst als Mischung aus Destiny und Skyrim gepitcht wurde, startete bereits im Jahr 2018 und wurde in der Zwischenzeit zweimal neu gestartet. „Normalerweise würde man das mit einem sehr kleinen Team machen, wenn man zurückgeht und die kreative Richtung neu auslotet“, sagt Carrie Patel von Obsidian Entertainment im Interview mit Bloomberg. „Aber wir hatten kein sehr kleines Team.“
Während sie also eine neue Vision für das Spiel erdichten und Führungspositionen neu besetzen musste, hatte sie gleichzeitig die Sorge, Dutzenden Mitarbeiter*innen weiterhin ihre Stellen zu sichern und Avowed auf die Beine zu stellen. „Es war, als würde man Gleise bauen, während der Zug schon fährt“, so Patel weiter. „Viele Lektionen, die wir dabei gelernt haben, hätten wir lieber in einem kleinen Team und mit einer echten Vorproduktion gehabt.“
Eine der wichtigsten Entwicklungen unter Patels Führung war der Schritt von einer echten Open World zu einer Welt mit Open Zones, wie in Obsidians erfolgreichem The Outer Worlds aus 2019. „Wir wussten, dass das Vorteile mit sich bringen kann, weil wir die Gebiete deutlicher und bewusster gestalten konnten und ein Gefühl der Progression vermitteln.“
Nach der Wiederankündigung in 2023 und dem verschobenen Release von Herbst 2024 hat sich der Aufwand wohl gelohnt: Avowed steht bei einem Metascore von 81 / 100 und bei einer User-Bewertung von „Größtenteils positiv“ (77 Prozent bei über 5.550 Bewertungen) auf Steam.
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DLC oder Sequel? Der Wille ist da
Aber wie geht es nun weiter? „Jetzt, wo wir diese wunderbare Welt aufgebaut und auch die Stärke des Teams entwickelt haben, würde ich gerne sehen, wie wir mehr daraus machen.“ Content und Lore für eine Fortsetzung oder zumindest einen DLC gäbe es genug, immerhin basiert Avowed auf der bereits existierenden Welt des RPGs Pillars of Eternity, ebenfalls aus dem Hause Obsidian. Allein die Map in Avowed teast schon mehrere Gebiete an, die im Spiel nicht betreten werden; auch die Story könnte beispielsweise durch ein Prequel oder Nebenschauplätze erweitert werden.
Auch bei uns im Review schneidet das Rollenspiel gut ab – unseren detaillierten Test zu Avowed könnt ihr hier lesen. Besonders gefallen hat dabei das Inventarsystem, das mit einigen verstaubten Gameplay-Mechaniken aufräumt.
Quellen: Bloomberg, Steam, Metacritic