hat turbulente 13 Monate hinter sich: Nachdem Hogwarts Legacy wie zu erwarten einschlug wie eine Bombe, sprengte sich Suicide Squad: Kill the Justice League bei seinem kürzlichen Release selbst in die Luft.
Einer der größten Gründe für diese Diskrepanz ist nicht, dass jeder Harry Potter liebt und keiner die Antihelden-Truppe mag, sondern die unterschiedlichen Spielkonzepte: Klassischer Singleplayer vs. Ausrichtung auf Live-Service. Warner Bros. scheint die Verkaufszahlen allerdings sehr unterschiedlich zu bewerten, denn in Zukunft will man noch deutlich stärker in die zweite Kategorie investieren und dafür Singleplayer-Titel vernachlässigen.
Suicide Squad statt Hogwarts Legacy: Das Zukunftsmodell von Warner Bros.
Die Neuigkeit stammt frisch von der Morgan Stanley Technology, Media, and Telecom Konferenz, bei der Warner Bros Discovery Executive JB Perette über die Zukunft des Unternehmens sprach. Demnach wolle man aus den wirtschaftlichen Schwankungen, die nach dem Erfolg von Hogwarts Legacy und dem Misserfolg von Suicide Squad die Games-Sparte von Warner Bros. durchrüttelten, nun Konsequenzen ziehen – wenn auch anders als erwartet.
„Unser Geschäft ist historisch betrachtet sehr AAA-Konsolen-basiert. Das ist ein tolles Geschäftsmodell, wenn man einen Hit wie Harry Potter hat, dann sieht das Jahr großartig aus. Aber wenn man so einen Release nicht hat, oder bedauerlicherweise haben wir auch Enttäuschungen – wir haben Suicide Squad dieses Quartal veröffentlicht, das nicht so stark war – dann macht es das sehr unbeständig“, so Perette.
Aus diesem Grund wolle man sich zwar weiter auf die vier Haupt-Franchises – Mortal Kombat, Game of Thrones, Harry Potter und DC – konzentrieren, allerdings nicht wie bei Hogwarts Legacy als Singleplayer-Erfahrungen, sondern indem man sich „im Mobile- und Multi-Plattform-Free-to-Play-Bereich verbreitert, was uns einen besseren und durchgängigeren Fluss an Einnahmen geben könnte.“
Obwohl man sich zuletzt noch sehr enttäuscht von Suicide Squad: Kill the Justice League zeigte – das zugegebenermaßen kein Free-to-Play-Spiel ist, sondern den normalen Vollpreis kostet, sich aber mit seinem Live-Service-Geschäftsmodell und Mikrotransaktionen an kostenlosen Spielen orientiert – will Warner Bros. noch deutlich stärker in diesen übersättigten Markt investieren. Bleibt abzuwarten, ob eine solche Strategie aufgeht – mehr Harry Potter-Spiele sind nach Hogwarts Legacy in jedem Fall geplant.
Zum Thema: Ich kann WB verstehen. Es gibt sicherlich viele Spieler, die sich Formate wie "Hogwarts Legacy" wünschen. Kurz- und mittelfristig werden aber weiterhin Servicegames in Form von Fortnite, FIFA, GTA Online & Co. den Markt beherrschen.
Und dass die Suicide-Squad für's Erste gefloppt ist, heißt für mich auch nur, dass man (noch) nicht die richtige GaaS-Formel gefunden hat
EA hatte in den 1990ern die Strategie der Brot&Butter-Spiele perfektioniert. Wo man sich nicht nur auf einige wenige Top-Seller konzentriert, sondern versucht in der Breite möglichst viele Spiele zu verkaufen, in dem man in der Breite in Qualität und Marketing investiert. Was dazu führte, dass von zehn veröffentlichten Spielen nicht mehr acht floppten, so dass die verbliebenen zwei den Rest des erfoderlichen Jahresumsatzes machen mussten. Sondern dass von diesen zehn Spielen fünf bis sechs ordentlichen Gewinn machen, man dann noch die beiden Top-Seller hat, so dass die dann wenigen Flops keine große Belastung mehr für das Geschäftsergebnis sind. Diese Strategie hat EA von einem großen Publisher zu DEM Titan der Videospielbranche Ende der 90er, Anfang der 2000er gemacht.
Aber das kann man nicht mehr machen, wenn es nur noch darum geht den kurzfristig maximal möglichen Umsatz mit einigen wenigen Blockbustern zu erzielen. Weil das den Aktionkurs nach oben treibt und die eigenen Boni maximiert.
Kannste dir nicht ausdenken...