Zehn Jahre ist Assassin’s Creed Unity mittlerweile alt, gestern feierte der in Paris angesiedelte Attentäter-Ableger sein Jubiläum. Damit dürfte genug Zeit vergangen sein, um über eine potenzielle Rückkehr zu sprechen.
Bei seinem damaligen Release kam Assassin’s Creed Unity nicht besonders gut an: Ein Blick auf Metacritic zeigt die durchschnittliche Wertung der Kritiker*innen die mit 70 (PC und PS4) beziehungsweise 72 (Xbox One) mehr als dürftig ausfällt. Spieler*innen waren mit einem Score von 5.6 noch unbarmherziger. Unity bekäme mit einem Remaster also eine zweite Chance. Doch was sagen Technik-Experten dazu?
Assassin’s Creed Unity: Faszination mit dem Underdog
Für die Überlegung zu einem möglichen Remaster von Assassin’s Creed Unity haben sich nun Richard Leadbetter, John Linneman und Alexander Battaglia von Digital Foundry zusammengesetzt: Die von einem Zuschauer eingereichte Frage wurde in der 187sten Ausgabe des Digital Foundry-Videopodcasts DF Direct Weekly diskutiert und stieß bei allen drei Experten in der ein oder anderen Form auf Anklang.
Nachdem Leadbetter die Frage vorgelesen hat, geht er zunächst auf die spannende Faszination von Spieler*innen mit dem Titel ein: „Immer, wenn wir ein Video zu Assassin’s Creed Unity machen, bekommt es mindestens 200.000 Aufrufe. Das liegt einfach daran, dass es zu einem Zeitpunkt veröffentlicht wurde, als Ubisoft mit ihrer Technik weit über die Möglichkeiten der damaligen Konsolen hinauswollte.“
„Ihre Ambitionen waren unglaublich hoch und ich denke vielleicht die tatsächlichen Konsolen konnten einfach nicht ganz die Power liefern, die sie dafür gebraucht hätten“, schließt der Digital Foundry-Journalist seine Überlegungen und gibt an seinen Kollegen Battaglia ab, der einige Punkte aufzählt, die Unity bei einem Remaster verbessern sollte.
Was ein Remaster besser machen könnte
Battaglia wirft zunächst ein, dass die Charakter-Modelle von Assassin’s Creed Unity, gemessen am damaligen Stand, zwar besser seien als die in den moderneren Ablegern, man hier in einer Neuauflage aber durchaus nochmal Hand anlegen könne. Außerdem fielen die falsch ausgerichteten Cube Maps auf, wenn man sich in einem Haus bewege – hier bestehe definitiv noch Luft nach oben.
Was ihm hingegen wirklich am Herzen liege, seien die Menschenmassen aus Unity, die das Spiel immer noch gut aussehen lassen. Hier schmerze der niedrigere Detailgrad besonders, weil sich Personen zu nahe an der Kamera einfach in Pappfiguren verwandeln würden. Ein Problem, das auch bei den Gebäuden auffalle, ergänzt Leadbetter.
Schon wenn dieser Fehler in einer Neuveröffentlichung ausgebessert werde, katapultiere sich Assassin’s Creed Unity bereits über viele aktuelle Spiele. Darüber hinaus wünscht sich Battaglia, dass man bei einem Remaster das Kampfsystem anpasst und weniger semi-automatisch als bei den klassischen Ablegern macht.
Linneman ist jedoch skeptisch: Eine Rückkehr zur Anvil-Engine könnte für Ubisoft viele Herausforderungen bedeuten und auch die negative Stimmung zum ursprünglichen Release könnte ein Remaster scheitern lassen. Er sieht ebenfalls eher Potenzial in einer klassischen Neuveröffentlichung, bei der man die gravierendsten Probleme des Originals behebt. Würdet ihr euch über eine Sanierung von Unity freuen? Oder hättet ihr vielleicht lieber ein brandneues Assassin’s Creed-Spiel in Spanien?
Quelle: Metacritic, YouTube /DF Clips