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Bungie: Über 200 Mitarbeiter entlassen – Ex-Entwickler und Fans kritisieren CEO für mehrfachen Autokauf

220 Mitarbeiter*innen müssen gehen, der CEO darf bleiben – die meisten sind von der jüngsten Entwicklung bei Bungie nicht begeistert.

Ein Screenshot aus Destiny 2 die Finale Form mit einem Auto, das von CEO Pete Parsons gekauft worden sein könnte
© Bungie, Adobe Stock /@Angelo D'Amico, bearbeitet mit Photoshop

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Zwei Wochen lang war Ben jetzt im Sci-Fi-Shooter Destiny 2 unterwegs: Zeit ein Fazit zu ziehen. Mehr dazu im Video-Test

Nachdem zum Jahresbeginn die Massenentlassungen wie ein von Gier nach Wachstum getriebener Wirbelsturm durch die Branche pflügte und unzähligen kreativen Köpfen ihre Jobs kostete, geht es nun tragischerweise bei Destiny 2-Entwickler Bungie weiter.

Vor knapp zwei Monaten veröffentlichte das in Bellevue, Washington ansässige Studio mit Die finale Form die achte Erweiterung für den Multiplayer-Shooter und erntete dafür von der Presse größtenteils Lobeshymnen: Die 89 Punkte auf Metacritic sprechen für sich. Gereicht hat das leider nicht oder sorgte zumindest nicht für den von der Chefetage gewünschten finanziellen Erfolg. Jetzt verloren 220 Mitarbeiter*innen bei Bungie ihren Job.

Bungie: 220 Mitarbeiter*innen entlassen – das Statement von CEO Pete Parsons

Die Wunden sind frisch: Erst vorgestern veröffentlichte Pete Parsons, CEO von Bungie, ein Statement, in dem er die Entlassungen verkündete. 220 Mitarbeiter*innen in verschiedenen Rollen und Positionen müssen das Unternehmen verlassen, was rund 17 Prozent der Belegschaft ausmacht – auch Executives und Senior Leader seien betroffen. Parsons spricht von „einigen der schwersten Änderungen“, die man im Studio je habe durchführen müssen und nennt als Gründe „steigende Entwicklungskosten“, den „Industriewandel“ und „wirtschaftliche Umstände“.

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Trotz des Erfolgs der Destiny 2-Erweiterung bezeichnet Parsons diese Entscheidung als „notwendig“ und geht im späteren Verlauf des Statements auf die Umstände ein, die während der letzten Jahre zu diesem Ausgang geführt haben soll. Er bedankt sich bei den vielen Betroffenen, äußert seinen Respekt und erwähnt ein „großzügiges Abschiedspaket“, um den herben Schlag für die Gekündigten etwas zu dämpfen.

Nachdem Bungie von 2000 bis 2007 zu Microsoft gehörte, gelang es dem Studio, unabhängig zu werden und sich von dem Branchen-Giganten zu lösen – nur um dann im Juli 2022 von Sony Interactive Entertainment gekauft zu werden. Nachdem man nun 220 Mitarbeiter*innen auf die Straße setzte, wolle man die Beziehung zu Sony offenbar vertiefen, wie es im Statement heißt: 155 Angestellte werden dem Media-Giganten innerhalb der nächsten Quartale direkt unterstellt.

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Darüber hinaus arbeite man mit den PlayStation Studios, geleitet von Hermen Hulst, an der Umsetzung eines sich bereits in der Planungsphase befindlichen Projekts: Für den Action-Titel, der in einem „brandneuen Science-Fantasy-Universum“ spielen soll, will man innerhalb der PlayStation Studios ein neues Studio gründen. Journalist Jeff Grubb spricht derweil davon, dass Bungie nach und nach seine Unabhängigkeit verlieren und wie jedes andere PlayStation Studio werden würde, geleitet von Hulst.

Bestürzung, Entrüstung, Fassungslosigkeit: Die Reaktionen auf die Entlassungen bei Bungie

Auch wenn sich Parsons viel Mühe dabei gegeben haben mag, ein Statement zu verfassen, das möglichst verständnisvoll, betreten und bedauernd wirken sollte – oder dies bei einem der noch bei Bungie angestellten Personen in Auftrag gegeben hat – fallen die Reaktionen wenig begeistert aus. Vor allem auf Twitter teilen betroffene (nun Ex-)Mitarbeiter*innen ihre Enttäuschung, Fans der Spiele beklagen die Entscheidung angesichts des Erfolgs und beide Gruppen wählen Parsons als Zielscheibe.

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Denn während Tzvi Sherman beispielsweise lediglich verkündet, dass er durch das von Bungie veröffentlichte Statement überhaupt herausgefunden hat, gefeuert worden zu sein, attackiert die bereits vergangenen Oktober beim Studio gefeuerte Liana Ruppert direkt CEO Pete Parsons. Er sollte zurücktreten, sei ein „Lügner“ und „Dieb“ und allein für die Entlassungen verantwortlich: „Das hier hat nichts mit Sony zu tun, es war einfach ein Versagen der Führung“, schreibt Ruppert weiter.

Auch sonst ziehen die Kommentar-Schreiber*innen auf Twitter hart mit Parsons ins Gericht: Neben weiteren Schuldzuweisungen und Rücktrittsforderungen weisen vor allem einige auf die exzessiven Autokäufe des CEOs hin. Der hat nämlich auf der Website Bring A Trailer ein öffentlich einsehbares Profil, mit dem er in den letzten sechs Jahren 25 Autos und Motorräder für saftige Summen ersteigert hat: Insgesamt 2.141.550 US-Dollar, umgerechnet knapp 2 Millionen Euro, hat Parsons für die Karosserien hingeblättert.

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Mit Hinblick auf die „nötige Entscheidung“, bei der 220 Bungie-Angestellte sich nun nach einem neuen Job umschauen müssen, ist so ein Verhalten natürlich schwer nachvollziehbar – und wird in Hinblick auf die rechtfertigenden Worte im Statement sicherlich von vielen nicht zu Unrecht kritisiert und als blanker Hohn empfunden. Immerhin: Dieses Mal scheinen Spieler*innen zumindest Verständnis für die gefeuerten Mitarbeiter*innen aufzubringen, so wie wir es uns Anfang des Jahres gewünscht hatten.

Quelle: Metacritic, Offizielle Website von Bungie, Twitter /@Bungie, /@JeffGrubb, /@TransientGamers, /@DirtyEffinHippie, /Kaceydotme

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