Kirchenskandale dürften im Jahre 2024 nicht unbedingt eine Neuigkeit sein, die einen vor Überraschung das Weihwasser aus der Nase prusten lässt, dennoch handelt es sich bei diesem hier vermutlich um ein kurioses Novum: Ein US-amerikanischer Priester hat mehrere zehntausend US-Dollar für Mobile-Games veruntreut.
Seine Sucht nach Mikrotransaktionen lebte er vor allem in zwei vergleichsweise besonders populären Vertretern des mobilen Marktes aus: In Candy Crush und den Mario Kart-Ableger für das Handy soll ein Großteil des gestohlenen Geldes geflossen sein.
Priester stiehlt über 40.000 US-Dollar Kirchengelder – verbrät sie für Mobile-Games
Berichten des Philadelphia Inquirer zufolge, wurde Reverend Lawrence Kozak am 25. April in Pottstown, Pennsylvania, verhaftet und beschuldigt, Kirchengelder in Höhe von 40.000 US-Dollar von seiner ehemaligen Gemeinde, der St. Thomas More Church, veruntreut zu haben. Den Informationen des Portals zufolge sollen sich seine bevorzugten Objekte der Begierde im Mobile-Megahit Candy Crush und dem Smartphone-Ableger Mario Kart Tour wiedergefunden haben.
Der Erzdiözese von Philadelphia entfernte Kozak schon im November 2022 aus seiner Pfarrei, nachdem interne Untersuchungen zu Tage gefördert hatten, dass dieser „eine astronomische Menge an Apple-Transaktionen“ mit der Kreditkarte der Kirche getätigt hatte. Dies soll sich im Zeitraum zwischen September 2019 und Juli 2022 abgespielt haben, während Kozak angeblich auch Geschenke für seine Patentochter von den Kirchengeldern gekauft haben soll.
Den Berichten zufolge erklärte der Priester den Ermittlern noch damals, er habe das Geld genutzt, um sich einen Vorteil in den von ihm gespielten Mobile-Titeln zu verschaffen. Kozak ergänzte, dass er sich wegen seiner Sucht in Behandlung befände und bestritt dabei, dass er die Kirchengelder absichtlich für die massiven Mikrotransaktionen genutzt habe. Stattdessen seien die Kreditkarteninformationen der St. Thomas More Church bereits in seinem Handy hinterlegt gewesen, sodass diese automatisch belastet worden sei.
Finanzunterlagen würden zeigen, dass Kozak bereits 10.000 Dollar aus seinem privaten Vermögen auf das Kreditkartenkonto der Gemeinde zurückgezahlt habe. Darüber hinaus schickte er bereits kurz nachdem er seines Amtes enthoben wurde wohl einen Scheck in Höhe von 8.000 US-Dollar an seine frühere Pfarrei – inklusive eines Entschuldigungsschreibens an seinen Nachfolger, in dem er vermittelte, der Kirche das Geld zurückzahlen zu wollen. Derzeit ist Kozak gegen eine Kaution auf freiem Fuß, sein Anwalt prüfe nun die Anklagepunkte und wolle sich mit den Behörden in Verbindung setzen.
Der, der ohne Sünde ist, werfe den ersten Coin.
Wie erfrischend, endlich mal was anderes. Frage mich seit jeher wozu Kirchensteuer eigentlich gut ist.. Candy Crush.. wie diabolisch!