Timothy Cain, seines Zeichens Co-Creator von, sprich: Visionär hinter der Fallout-Reihe, hat sich in einem kürzlich erschienenen Video auf seinem YouTube-Kanal mit dem Thema Kritik- und Kommentarkultur beschäftigt. Dieses titelt er mit der (rhetorischen?) Frage „Wissen Gamer*innen, was sie mögen?“
Unter anderem beklagt er, dass Feedback zu sehr darauf abziele, was Spieler*innen nicht gefällt, anstatt konkrete Ideen zu bringen, was sie haben wollten. Das Video als Rant zu bezeichnen, wäre überzogen – aber es steckt voll von Adressierungen an die Community, wie sie selber dazu beitragen können, gute Spielerlebnisse zu schaffen.
Fallout-Schöpfer Tim Cain mit flammendem Appell
„Wenn Spieler*innen mehr über das reden würden, was sie wollen, und nicht, was sie nicht wollen, wäre das ein so viel besseres und klareres Feedback“, ist eines der wichtigen Statements des Fallout-Schöpfers. „Das würde den Entwickler*innen die Möglichkeit geben, zu sehen, wie viele Spieler*innen bestimmte Features haben wollen.“ Ein Problem liege seiner Meinung unter anderem darin, dass Menschen generell eher dazu tendieren, etwas zu bewerten oder zu kommentieren, was ihnen nicht gefällt.
Aber seht und hört selbst:
„Leute lieben es, über das zu reden, was sie hassen; und dabei verlieren sie kein Wort darüber, was sie mögen. Ich verstehe, dass Content mit Ragebait mehr Klicks bekommt“, sagt Cain mit Blick auf Streamer*innen, die entsprechende Videos machen, kommt aber zu dem Schluss: „Das führt im Endeffekt dazu, dass konstruktives Feedback abnimmt.“
Besonders stören ihn dabei negative Kommentare über Spielinhalte, die ignoriert werden können und führt das Beispiel Mikrotransaktionen ins Feld. „Es gibt Spiele, die Mikrotransaktionen haben, welche 100-prozentig kosmetischer Natur sind.“ Das Spiel könne also definitiv und vollumfänglich gespielt werden, ohne dass man dieses Feature beachtet. „Trotzdem beschweren sich Leute darüber.“
Gebt euer Feedback so spezifisch wie möglich
Für Entwickler*innen sei es viel leichter, auf konstruktives Feedback zu reagieren. „Sagt, was ihr wollt und warum ihr es wollt. Wenn ihr nur sagt, wie ihr es nicht wollt, gibt es ein großes Spektrum an dem, was ihr stattdessen kriegen könntet.“ Und das könnte dann ja auch nicht zufriedenstellend sein.
Der Fallout-Schöpfer hat auf seinem Kanal selbst Videos, in denen er Instruktionen gibt, wie man gutes Feedback geben kann, beispielsweise indem man Kontext gibt oder so spezifisch wie möglich auf Probleme eingeht. „Zu sagen ‚Hört auf, uns dumme Gegner zu geben‘ ist nicht hilfreich. Meint ihr stattdessen, dass überall Möglichkeiten zur Deckung stehen und der Gegner sie einfach nicht annimmt? Damit kann man arbeiten.“
Das rund 15-minütige Video ist tatsächlich ein guter Ratgeber, den sich Personen, die sich hauptsächlich in Kommentarspalten herumtreiben, um zu haten und einfach nur ihrem Frust freien Lauf lassen wollen, gerne zu Gemüte führen könnten. Was Tim Cain für die Zukunft von AAA-Spielen voraussagt, könnt ihr hier lesen.
Quelle: Youtube / Timothy Cain