Wie heißt der Mann mit Peitsche, Fedorahut und einer Heidenangst vor Kriechtieren? Kinogänger*innen und Fans spritziger Abenteuerspiele wissen natürlich, dass mit dieser Umschreibung derjenige Kollege gemeint sein muss, der halbtags an der Universität unterrichtet – und ansonsten Nazis & Co. eins auf die Nase gibt. Mit Indiana Jones und der Große Kreis schwingt sich Doktor Henry Walton Jones, Jr., wie der Leinwandheld mit vollem Namen heißt, schon am 6. Dezember dieses Jahres zurück auf unsere Bildschirme.
Kürzlich durften wir in unserer Preview zum Großen Kreis feststellen: Der Akademiker mit dem Hang zum Abenteuer braucht sich auch im Jahr 2024 nicht vor Genre-Wegbegleiter*innen wie Lara Croft oder Nathan Drake zu verstecken. Jetzt hat Bethesda-Boss Todd Howard in einem Gespräch verraten, dass im neuen Computerspiel gewissermaßen ein eigener Film steckt – und zwar ein ziemlich langer.
Indiana Jones und der Große Kreis: Todd Howard verbürgt sich für cineastischen Peitschenschlag
Mit Indiana Jones und der Große Kreis erfüllt sich Bethesda-Chef Todd Howard einen persönlichen Traum. Denn Howard ist nicht nur bekennender Fan des Filmhelden mit dem Schlapphut, sondern hatte auch die zündende Story-Idee für das in den Startlöchern stehende Action-Adventure von MachineGames (Wolfenstein: Youngblood). Überhaupt: Laut Howards eigener Aussage ist Jäger des verlorenen Schatzes, der allererste Indiana Jones-Streifen aus dem Jahre 1981, sein absoluter Lieblingsfilm – auch jenseits des Franchises.
Wie unseren englischsprachigen Kolleg*innen von Rolling Stone berichten, wollen alle Beteiligten – also Publisher Bethesda und Developer MachineGames – das „cineastische Aussehen und Gefühl des Franchise in eine spielbare Erfahrung überführen“. Für dieses Bemühen stehen auch die „über drei Stunden Cinematics in Der Große Kreis“. Überspitzt gesagt, steckt in Indiana Jones und der Große Kreis also sowas wie ein sechster Indy-Film in Überlänge (wobei die Spielzeit natürlich nochmal deutlich über drei Stunden liegt).
Für Howard jedenfalls geht es nicht darum, die Filme eins zu eins zu kopieren, sondern dem Geist von Indiana Jones treu zu bleiben. Rückblick: Schon im Jahr 2009 hat Howard einen Versuch unternommen, ein Indiana Jones-Spiel bei Lucasfilm vorzuschlagen – leider erfolglos. Dabei scheiterte eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem damaligen LucasArts und Bethesda an der Frage, welcher der beiden Firmen die Publishing-Angelegenheiten übernimmt.
Die lange Vorgeschichte zu Indiana Jones und der Große Kreis
Howard erzählt: „LucasArts […] wollte es veröffentlichen, und Bethesda hatte gerade Fallout 3 herausgebracht. Wir waren dabei, ein größerer Publisher zu werden. Deswegen wollten wir [bei Indiana Jones] Publisher sein.“ Dass Bethesda und die Firma von George Lucas damals nicht zusammengekommen sind, lag also hieran – nicht am Spiel als solchem. Jetzt, 15 Jahre später, wird ein neues, großes Indiana Jones-Abenteuer auf dem heimischen Bildschirm also Wirklichkeit. Rolling Stone hat sich anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichungen des Spiels sowohl mit Howard als auch Schauspieler Troy Baker ins Benehmen gesetzt.
Baker leiht dem virtuellen Dr. Jones im Großen Kreis seine Stimme – und klingt nebenbei bemerkt verblüffend authentisch nach Harrison Ford. Der Synchronsprecher dürfte Videospieler*innen nicht unbekannt sein, schließlich hat er seine Stimme für Gaming-Blockbuster wie Bioshock Infinite, Death Stranding oder den beiden The Last of Us-Spielen hergegeben. Wie sich Baker in seiner Rolle als vielleicht berühmtester Archäologe der Populärkultur schlagen (oder eher: peitschen) wird, erfahren wir schon in wenigen Wochen.
Nebenbei bemerkt: Ebenfalls bei Rolling Stone, wurde vor wenigen Tagen ein nicht mal zweiminütiges YouTube-Video veröffentlicht, bei dem Indiana Jones-Darsteller Harrison Ford einen politischen Hut aufsetzen – denn bei unseren US-amerikanischen Nachbarn laufen bekanntlich aktuell die Präsidentschaftswahlen.
Apropos Männer, die der Bundeslade hinterherjagen: In unserer Preview zu Indiana Jones und der Große Kreis gibt’s „mehr Adventure-Action als Action-Adventure“ – und selbstverständlich bekommen die Nazischergen einen auf den Latz geknallt.
Quellen: Rolling Stone, Instagram / @gamersrd, YouTube / @Rolling Stone