Trotz seines Namens verbirgt sich hinter Pepper Grinder keine Koch-Simulation à la Cooking Mama, sondern ein rasanter 2D-Plattformer, bei dem ihr Titelheldin Pepper mitsamt ihrem brachialen Bohrer steuert.
Statt stumpfer Sprünge steht in dem Pfeffer-Parcours das Bohrprinzip im Mittelpunkt: Ähnlich wie bei der Wühlfähigkeit aus dem Genre-Kollegen Ori and the Will of the Wisps buddelt ihr euch durch dicke Erdschichten und vollführt mit dem gewonnenen Schwung tollkühne Tricks in der Luft. Auf der gamescom durfte ich selbst Bagger spielen und verrate in der Vorschau, wie gut sich der Sand unter den Fingernägeln angefühlt hat.
Pepper Grinder: Zum Bohren auserkoren
Pepper Grinder beginnt dramatisch, aber wortkarg: Nachdem die Abenteurerin Pepper Schiffbruch erlitten hat, nimmt ihr eine fiese Piratin nicht nur kurzerhand alle Schätze ab, sondern lässt sie auch noch in einen schier endlosen Abgrund fallen. Wortwörtlich am Boden angekommen findet Pepper einen praktischen Bohrer, mit dem sie sich kurzerhand durch die nächste Sandmauer in die Freiheit gräbt – und dabei jede Menge Edelsteine erbeutet.
Ziemlich schnell entpuppt sich die Situation der pixeligen Protagonistin als Glück im Unglück: Schon nach ein paar Minuten in den sandigen Schatzkammern hat Pepper wertvolleres Gut erbeutet, als ihr vorher gestohlen wurde. Grund genug, der Sache weiter auf den Grund zu gehen und den Bohrer seinem einzigen Zweck zuzuführen: Mit Höchstgeschwindigkeit durch die toll designten 2D-Level buddeln und dabei alles einzusammeln, was nicht niet- und nagelfest ist.
In einer halben Stunde konnte ich durch die ersten drei Level rasen und bin schon jetzt mehr als beeindruckt von dem unglaublich geschmeidigen Spielgefühl. Der Bohrer gleitet wie Butter durch die mit Edelstein gefüllten Sandgruben, lässt mich dank ordentlich Momentum auch über Abgründe fliegen und so ungeahnte Höhen erreichen – wo im Idealfall noch mehr Bares auf mich wartet. Kleinere Gegner sind dank meiner Geschwindigkeit und der gefährlichen Bohrerspitze keine Herausforderung, können aber zusammen mit Dornen und Fallgruben auf Dauer an meiner Gesundheit zehren.
Überraschenderweise kein Metroidvania – und das ist gut so!
Hatte ich im Vorfeld noch erwartet, dass Pepper Grinder eine zusammenhängende Welt bietet, vielleicht mit ein paar Metroidvania-Anleihen, die mich zum Backtracking veranlassen, überraschte mich das Hissen einer Piratenflagge am Ende des ersten Levels positiv mit einer anderen Spielstruktur. Stattdessen bedient sich der Plattformer einer Weltkarte, wie ihr sie vermutlich von Super Mario kennt.
So bietet jedes Level einen angenehmen Happen Buddelspaß, der dank Zeitanzeige und jeweils fünf versteckten Goldmünzen zum erneuten Abstecher motiviert, falls ihr was verpasst oder einen neuen Rekord aufstellen wollt. Während die herausragende Bohrmechanik meine Finger auf die Probe gestellt hat, verlangten einige clevere Rätsel das Gleiche von meinem Gehirn und so ist beim Graben ab und an schnelles Denken angesagt.
Schon in den ersten Leveln ist Pepper Grinder übrigens kein Zuckerschlecken: Zwar konnte ich einen Bildschirmtod in meiner halben Stunde Spielzeit vermeiden, die Sprünge von Sandklecks zu Sandklecks brauchten aber bereits gutes Timing und Fingerspitzengefühl. Bleibt abzuwarten, wie knackig der Rest des Spiels wird, wenn der pfeffrige Plattformer irgendwann 2024 für den PC und die Nintendo Switch erscheinen soll.