Sony steht in den Niederlanden vor einer Sammelklage wegen angeblich überhöhter Preise im PlayStation Store. Die niederländische Stiftung Massaschade & Consument wirft dem Unternehmen vor, gegen niederländische und europäische Wettbewerbsgesetze zu verstoßen.
Nach Untersuchungen der Stiftung sind digitale Versionen von PlayStation-Spielen im Durchschnitt 47 Prozent teurer als ihre physischen Pendants – trotz wegfallender Produktions- und Vertriebskosten. Diese Preispolitik soll dazu geführt haben, dass Verbraucher*innen zu viel für digitale Spiele und In-Game-Inhalte bezahlen.
PlayStation Store: Sony agiert monopolistisch laut Klage
Kern der Klage ist der Vorwurf, dass Sony ein Monopol auf digitale Spieleverkäufe für seine Konsolen ausübt, wie unter anderem GameRant berichtet. Während Plattformen wie Microsofts Xbox und der Epic Games Store den Verkauf digitaler Spielecodes durch Drittanbieter erlauben, beschränkt Sony alle digitalen Käufe auf den eigenen PlayStation Store.
Das, so die Klägerin weiter, schränkt den Wettbewerb ein und ermöglicht es dem japanischen Unternehmen, die Preise hochzuhalten. Diese Strategie könnte sich angesichts des Trends zu cloudbasiertem Gaming und dem Rückgang physischer Medien sogar noch weiter verstärken.
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Vorwurf der „Sony-Steuer“
Die Klage nennt den Begriff „Sony-Steuer“, um die Sachlage näher zu erläutern: „Der Stiftung zufolge führt dieses Monopol auf digitale Verkäufe in Verbindung mit dem großen Marktanteil von PlayStation auf dem Konsolenmarkt zu einer so genannten ‚Sony-Steuer‘: künstlich hohe Preise, die die Spieler dazu bringen, für digitale Spiele und In-Game-Inhalte mehrere Dutzend Prozent mehr zu zahlen als auf einem Wettbewerbsmarkt.“
Ähnliche Vorwürfe musste Sony bereits in anderen Ländern abwehren. Ende 2024 einigte sich das Unternehmen in den USA auf einen Vergleich in Höhe von 7,85 Millionen US-Dollar, um eine Sammelklage beizulegen. Auch dort ging es um angeblich überhöhte Preise aufgrund eingeschränkter digitaler Verkaufsoptionen.
Sollte Sony den Rechtsstreit in den Niederlanden verlieren, könnte das Unternehmen gezwungen sein, den Verkauf digitaler Spielecodes über Drittanbieter zuzulassen – was potenziell zu niedrigeren Preisen führen könnte.
Quellen: Stiftung Massaschade & Consument, GameRant
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