Das Pikachu mit dem grauen Filzhut kehrt zurück. Wenn ihr nicht wisst, was das ist, dann habt ihr offensichtlich die Pokémon-Ausstellung im Van Gogh-Museum in Amsterdam verpasst, die vom vergangenen Herbst bis zum 7. Januar stattfand.
Im Zuge dessen wurde eine limitierte Sammelkarte zum Pokémon Trading Card Game (TCG) angeboten: das Pika-Portrait, auf dem die knuffige Blitzratte im Stil von Vincent van Goghs Gemälde „Selbstportrait mit grauem Filzhut“ abgebildet ist. Diese Karte wurde nur im Museumsshop verkauft – und war binnen kürzester Zeit vergriffen.
Pokémon: Nach mutmaßlichen Geschäften unter dem Ladentisch wird die Lieferung reduziert
Wie auch andere limitierte Artikel aus der Kollaboration von Pokémon und dem Van Gogh-Museum – bei der verschiedene Gemälde des niederländischen Impressionisten von anderen Künstlern adaptiert und mit der Präsenz beliebter Pokémon ergänzt wurden – wurde die seltene Karte nicht nur von vermutlichen Scalpern aufgekauft, sondern fand sich auch wenig später mit stolzen Preisforderungen auf eBay und Co. wieder.
Nur wenige Tage nach Ende der Ausstellung kündigte Asmodee, der offizielle Vertriebspartner der Pokémon-TCG in den Niederlanden, Nachschub an, wie die Pokémon-TCG-Fansite PokéBeach berichtete. Demnach sollten Hobby- und Spielwarenläden 100 Pika-Portraits bekommen, was zur Folge hatte, dass die seltenen Sammelstücke bereits im Vorfeld mutmaßlich unter der Hand verkauft wurden (so genanntes Pre-Scalping). Nun jedoch scheint es eine Änderung in der Strategie zu geben: kleinere Shops kriegen lediglich zehn Karten, während größere Ladenketten 100 oder mehr zur Verfügung gestellt bekommen. Damit wären bereits getätigte Absprachen unter dem Ladentisch weitestgehend hinfällig.
Die Sammelkarten sollen gemäß einer Promo-Aktion nur als Goodie ausgegeben werden, wenn Kunden in dem Laden Pokémon-Artikel im Wert von mindestens 29,99 Euro kaufen. PokéBeach vermutet, dass es wenigstens 1.000 Filialen derartiger Ladenketten gibt, was wiederum in über 100.000 zusätzlichen Pika-Portrait-Karten resultiert. Der Wert beziehungsweise Preis des Van Gogh-Pikachus dürfte auf dem Markt damit etwas sinken.
Im dem Kommentaren unter den Beiträgen entbrennt eine Diskussion über das Für und Wider dieser Aktion. Während die einen das Vorgehen kleinerer Hobby-Läden verteidigen, weil diese wirtschaftlich meist ohnehin schlechter aufgestellt sind als große Ladenketten und sich das lukrative Geschäft mit Scalpern nicht entgehen lassen wollen, weisen andere darauf hin, dass es eine Vereinbarung mit der Pokémon Company geben muss, die die Ausgabe dieser Karte nur im Verbund mit dem Kauf von Pokémon-Artikeln regelt. Nach den skandalösen Bildern, als die Scalper den Van-Gogh-Museumsshop geradezu plünderten, hätte die Pokémon Company es aber eigentlich besser wissen müssen.