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Sony: Partnerschaft mit Microsoft überraschte die Mitarbeiter der PlayStation-Sparte; Cloud-Gaming als Zukunft

Partnerschaft mit Microsoft überraschte die PlayStation-Mitarbeiter; Cloud-Gaming als Zukunftsmusik

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In der vergangenen Woche verkündeten Microsoft und Sony eine strategische Partnerschaft zur gemeinsamen Entwicklung einer Game-Streaming-Technologie und zum Hosting einiger der Online-Services von PlayStation auf der Cloud-Plattform Microsoft Azure (wir berichteten). Die Nachricht über die strategische Partnerschaft hat auch die Mitarbeiter der PlayStation-Sparte von Sony überrascht, meldet Bloomberg, denn die Verhandlungen mit Microsoft begannen im vergangenen Jahr und wurden direkt vom Senior Management von Sony in Tokio geführt, weitgehend ohne die Beteiligung der PlayStation-Sparte. Die hochrangigen PlayStation-Manager mussten ihre Mitarbeiter nun beruhigen und ihnen versichern, dass die Pläne für die nächste Konsolen-Generation nicht beeinträchtigt wären.

Die Partnerschaft war ebenfalls überraschend, da Sony mit PlayStation Now über ein eigenes Cloud-Gaming-Angebot verfügt, das bisher nicht so richtig durchgestartet ist. Der Dienst hat inzwischen 700.000 zahlende Kunden, aber die Entscheidung, ihn intern (also bei Sony) zu hosten, hat immer wieder zu Beschwerden in Bezug auf die Konnektivität nach sich gezogen.

In dem Bloomberg-Bericht ist die Rede davon, dass Cloud Computing stetig wichtiger werde und wenn Unternehmen nicht Milliarden von Dollar pro Jahr für Rechenzentren, Server und Netzwerkgeräte ausgeben würden, könnten sie in diesem Bereich nicht mehr mithalten – zumal Amazon und Google (Stadia) eigene Cloud-Gaming-Dienste aufbauen. In dem Kontext stellte Kenichiro Yoshida (Chief Executive Officer von Sony) fest, dass der eigene Cloud-Gaming-Service nicht ausreichen wird. Er sah sich gezwungen, mit Microsoft zusammenzuarbeiten, anstatt sich mit dem „alten Gaming-Nemesis“ auseinanderzusetzen.

„Sony fühlt sich durch diesen Trend und das mächtige Unternehmen Google bedroht und hat sich entschieden, den Aufbau seiner Netzwerkinfrastruktur Microsoft zu überlassen“, sagte Amir Anvarzadeh, Stratege von Asymmetric Advisors bei Bloomberg.

Cloud-Gaming ist noch Zukunftsmusik, vor allem wenn man die verfügbaren Internet-Bandbreiten betrachtet – sowie die (nach wie vor) vorhandenen Latenz- und Qualitätsprobleme. Laut IHS Markit soll Cloud-Gaming bis 2023 nur zwei Prozent des Umsatzes der gesamten Spiele-Branche ausmachen. Deshalb werden Sony und Microsoft ihre Next-Generation-Konsolen weiter vorantreiben, die im nächsten Jahr erscheinen sollen (PlayStation 5, Xbox Lockhart und Xbox Anaconda). Die Sicherung des Zugangs zu Microsoft Azure ist für Yoshida vielmehr die Absicherung gegen ein Zukunftsszenario, in dem Cloud-Gaming dazu führt, dass Konsolen obsolet werden.

Die Zusammenarbeit von Microsoft und Sony könnte auch dazu führen, dass Azure und nicht die Dienste von Amazon oder Google zur Standard-Plattform der Spieleindustrie für Cloud-Gaming werden könnte. Dennoch könnte es ein langfristiger Nachteil für Sony sein, dass sie auf die Cloud-Technologie eines direkten Konkurrenten angewiesen sind. „Dieser Schritt wirft einige ernsthafte Fragen über die zukünftige Dominanz [von Sony] auf“, sagte Anvarzadeh von Asymmetric Advisors.

Unabhängig davon, wann und ob Cloud-Gaming an Fahrt gewinnt, wird auch die Sicherung exklusiver Spiele bzw. Inhalte entscheidend sein, so Piers Harding-Rolls, Leiter der Abteilung Games Research bei IHS Markit.

  1. ChrisJumper hat geschrieben: 20.05.2019 21:04 Ich weiß Sony hat da ein Problem. Vor allem nach dem Sony Hack damals.
    Aber seit dem Wachstum bei der Playstation in den letzten 3 Jahren, sollten sie einfach ein eigenes Rechenzentrum betreiben und ganz normal für den Traffic zahlen.
    Diese Drittlösungen sind doch nichts halbes und nichts ganzes. Wahrscheinlich wäre auch eine Kooperation mit einem CDN sinnvoller als mit Amazon oder Azure.
    Ein Rechenzentrum reicht aber nicht um den Dienst global anbieten zu können müssen die Rechenzentren auf der ganzen Welt verteilt sein sonst passt die latenz nicht.
    Google, Microsoft und Amazon haben diese der rest nicht. Amazon hatte Überkapazitäten und hat so ein Geschäftsmodell draus gemacht und AWS ist explodiert.
    Niemand kann soviele Rechenzentren unterhalten ohne genug Kunden, selbst Netflix nutzt AWS und wir wissen wie viel Traffic Streaming ausmacht, trotz 145 Million Kunden (Sony 700.000...).

  2. Also eines muss man Nadella lassen. Seit dieser mit der "Cloud First" Strategie durchstartet ist Microsoft mehr und mehr wert und die Gewinne häufen sich. Aus wirtschaftlicher Sicht alles richtig gemacht...
    Dennoch fand ich als Konsument Ballmer einfach besser. Er wollte Produkte an den Konsumenten bringen, er wollte uns direkt mit MS-Produkte und -Softwares. Für uns Gamer wollte er Spiele und Innovationen und Neues. Wenn auch Vieles von Nintendo oder Sony übernommen wurde bzw angelehnt war.
    Nadella ist für mich so fern von mir als Gamer und seiner Cloud-First-Strategie, da ich keinerlei Handschrift von ihm kenne oder erlebe. Klar ging Ballmer ab und an mit seinem Stil auf den Sack, aber ich mochte ihn aus meiner Sicht mehr... völlig egal, ob MS damals mehr subventionieren musste.
    Das Microsoft wohl nun der Big-Player des kommenden Game-Streaming wird, kann mir als Kunde sowas von egal sein. Ich habe davon nichts, es bringt mehr keinen Mehrwert und falls sie wieder in eine Art Monopolstellung kommen (wie mit Windows) werden alle Microsoft wieder dafür hassen, wenn auch Sony und/oder Nintendo freiwillig sich MS als Partner ausgesucht haben.
    Aus finanzieller Sicht ein Coup, aus moralischer Sicht aber einfach nicht gut.

  3. Frage:
    Es ist doch so, dass Sony die meiste Kohle macht, weil Dritthersteller wie Activision und Ubisoft nochmal Kohle abdrücken müssen, wenn irgendwas auf der PlayStatiom passiert?
    Die guten Sony-Exclusive-Singleplayer-Spiele sind ansich nicht sooo gewinnbringend, aber Sony macht die ja primär, damit wir PS4s kaufen. Nur dass Sony seine Playstations zu Anfang oft unter Wert verkafut, dass Sony anfangs Verlust mit jeder verkaufen Playstation macht. Erst ganz am Ende dieser Überlegung kommen Dritthersteller, über die Sony dann seine Kohle einfährt.
    Stimmt das soweit oder hab ich einen ganz großen wichtigen Punkt vergessen?
    Mit der Partnerschaft mit M$ und angenommen Sony müsse auf das Geld von Drittherstellern verzichten... keine Ahnung wie es dann mit dem Laden weiter geht. Mit einem Wegfall der Playstation müssten wir aber auf jeden Fall auf Playstation-Exclusives verzichen.
    Man sieht ja, dass Sega nicht mehr viel zu melden hat seit die sich aus dem Hardware-Markt zurückgezogen haben. Denn macht Sony nicht etwa das bei diesem Deal? Streaming bedeutet ja, dass die Hardware auf Rechenzentren verlagert wird und die werden von M$ gestellt..
    Gute Zeit für Schwarzseher, aber wir Spieler dürfen nicht vergessen, dass wir es sind, die den Wandel in der Spielewelt finanzieren und dass in der Spielelandschaft nur das passiert, für das wir auch bereit sind Geld auszugeben.

  4. Serious Lee hat geschrieben: 21.05.2019 00:11 Sony überlässt die Zukunft damit der Konkurrenz und sortiert sich in der zweiten Reihe ein. Mutig ist das nicht, aber wirtschaftlich eventuell sinnvoll bzw. vielleicht gar nicht anders lösbar.
    Da Sony als Publisher m.E. die beste Qualität zu den fairsten Bedingungen abliefert, finde ich die Vorstellung schon traurig, dass das evtl. in ein paar Jahren anders aussehen könnte. Die Konkurrenz dürfte dann Ubisoft, EA, Steam, Epic, Take Two, Nintendo etc. heißen ... die Grenzen zwischen Publisher, Store und Plattform werden verschwimmen. Am oberen Ende der Nahrungskette sehe ich Plattformen mit eigenem OS (Microsoft, Google und mit Abstrichen Apple). Wer das Gerät des Nutzers "beherrscht" ist nunmal der Gatekeeper. Umso mehr, da "OS-as-a-service" ja leider auch eines der Ziele ist (vor allem von Microsoft).
    Hmm interessante Zukunftsprognose, mit der du Recht haben könntest.
    Ich mag die Sony Exklusives, da Sie in sich abgeschlossen sind und meistens keine weiteren MTAs behalten und der GaaS Aspekt sich noch in Rahmen hält. Manchmal haben diese Spiele DLC's, welche jedoch Addon Character haben, welches ich durchaus begrüße.
    Wenn jetzt, wie du schreibst, ein Gatekeeper kommt befürchte ich, dass Sony Spiele in (ferner) Zukunft stärker monetarisieren werden. Damit würden diese Spiele für mich stark an Character verlieren. GoW, Uncharted 4 und Hzd sind wie Bücher/Filme - eine gute Unterhaltung mit einem abgeschlossenem Ende und kein Open World Spielplatz, in dem jede zweite Woche, mittles Patch, eine neue Attraktion freigeschaltet wird.
    Leider verdichten sich jedoch die Hinweise, dass die kommende Konsolengeneration die letzte sein könnte.

  5. Sony überlässt die Zukunft damit der Konkurrenz und sortiert sich in der zweiten Reihe ein. Mutig ist das nicht, aber wirtschaftlich eventuell sinnvoll bzw. vielleicht gar nicht anders lösbar.
    Da Sony als Publisher m.E. die beste Qualität zu den fairsten Bedingungen abliefert, finde ich die Vorstellung schon traurig, dass das evtl. in ein paar Jahren anders aussehen könnte. Die Konkurrenz dürfte dann Ubisoft, EA, Steam, Epic, Take Two, Nintendo etc. heißen ... die Grenzen zwischen Publisher, Store und Plattform werden verschwimmen. Am oberen Ende der Nahrungskette sehe ich Plattformen mit eigenem OS (Microsoft, Google und mit Abstrichen Apple). Wer das Gerät des Nutzers "beherrscht" ist nunmal der Gatekeeper. Umso mehr, da "OS-as-a-service" ja leider auch eines der Ziele ist (vor allem von Microsoft).

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