Anfang dieses Jahres teilte YouTube seine Pläne mit, die Dislike-Anzahl von Videos nicht mehr anzeigen zu lassen. Seit kurzem werden diese Pläne umgesetzt: Ab sofort wird man nicht mehr in der Lage sein, z.B. die fast schon 200.000 Dislikes auf Nintendos Übersichtsvideo zu Nintendo Switch Online + Expansion Pack zu sehen. Diese Änderung wurde u.a. umgesetzt, um YouTuber vor Dislike-Angriffen und ähnlichem zu schützen: Es soll häufiger vorgekommen sein, dass YouTube-Nutzer unverhältnismäßig viele Dislikes vergaben. Eine ähnliche Situation erleben beispielsweise Entwicklerstudios, wenn Spieler aus etwaigen Gründen ein Spiel „Review-Bomben“.
„Wir möchten ein respektvolles Umfeld schaffen, in dem YouTuber die Möglichkeit haben, erfolgreich zu sein und sich sicher dabei zu fühlen, sich auszudrücken. Dies ist nur einer von vielen Schritten, die wir unternehmen, um YouTuber weiterhin vor Belästigung zu schützen. Unsere Arbeit ist noch nicht getan und wir werden hier weiter investieren.“, so ein Sprecher von YouTube.
Der Dislike-Button selbst ist weiterhin Teil der Seite. Lediglich die Anzahl an Dislikes wird mittlerweile versteckt. Wenn ihr also mit einem Video so gar nicht zufrieden seid, könnt ihr immer noch einen Daumen nach unten vergeben. Der Creator kann die Anzahl an Dislikes weiterhin sehen und die YouTube-Vorschläge werden weiterhin durch Dislikes angepasst.
Die Änderung wird seit gestern auf die Server aufgespielt, ist aber in Teilen inkonsequent umgesetzt. Erstellt man z.B. selbst Inhalte für YouTube, kann man derzeit weiterhin die Dislikes aller Videos sehen und nicht nur die der eigenen Angebote. Für Konsumenten von YouTube ist diese Änderung aber allgemein eher frustrierend und kontraproduktiv, wenn man z.B. nach einer Lösung für ein Problem auf der Plattform sucht. Das Verhältnis Likes zu Dislikes war immer ein guter Weg, um direkt zu sehen, ob die Informationen aus dem Video tatsächlich hilfreich sind.
Aber ne, wenn du meinst, das wäre nur ein Reflex, dann hast du einfach keine Ahnung von Youtube. Da gibts tatsächlich massenweise Propagandisten, Grifter und sogar Betrüger, das ist ein sehr reales Problem. Und zB >20% Dislikes waren immer ein guter Hinweis darauf, das etwas unter Umständen nicht stimmt und man es doppelt hinterfragen sollte.
Zeigt sich halt einfach nur, das egal wie dreckig es in einer Bude ist, allein den Dreck unter den Teppich zu kehren, nicht automatisch für mehr Sauberkeit sorgt.
Wie auch immer, schönes Beispiel dafür, wie eine Sache mindestens zwei Seiten hat und jede Entscheidung Mist ist.