Veröffentlicht inNews

Überraschender Rollenspiel-Hit, Kontroverses von Nintendo und mehr – Unsere Tipps im Gaming-Monat Juni

Juni, das klingt nach Freibadtagen, Eis essen und Sonnenschein. Oder eben heruntergezogenen Rollläden und heiß laufender Gaming-Hardware.

Bild zu Nintendo Switch 2 Welcome Tour und dem Spiel Tainted Grail: The Fall of Avalon
© Questline / Awaken Realms / Nintendo / Adobe Photoshop [M]

Diese Highlights erwarten euch im Juni 2025!

Der Sommeranfang lockt Menschen für gewöhnlich nach draußen, wenn nicht gerade eine Hitzewelle zur Flucht vor die Klimaanlagen und Ventilatoren zwingt. Wenn drinnen jedoch eine brandneue Konsole von Nintendo wartet und auf Steam schon wieder unerwartete Knüller aus dem Boden sprießen, sieht das Vitamin D auf einmal doch nicht mehr so köstlich aus.

In genau dieser Situation befinden wir uns gerade, auch wenn uns das Gefühl von Gras unter den Händen deswegen noch nicht entfallen ist. Aber vielleicht wäre es trotzdem ein wenig präsenter, wenn unsere Bildschirme im Sonnenlicht nicht so arg spiegeln würden. Na ja, genug der warmen Worte, lest ab hier, welche Spiele bei uns im Juni über schattiges LCD und OLED flimmern.

Sören – Tainted Grail: The Fall of Avalon

Als Fan von Rollenspielen kann ich mich in diesem Jahr eigentlich kaum beschweren: Stets ist Nachschub gesichert – und das sogar ganz ohne AAA-Budget. Nachdem ich viele Stunden mit Clair Obscur: Expedition 33 verbracht habe, stürze ich mich nun regelmäßig in die Welt von Tainted Grail: The Fall of Avalon. Und das bietet mir etwas, was das zurecht hochgelobte französische RPG nicht liefern konnte – spielerische Freiheit.

Tainted Grail ist grafisch definitiv in die Jahre gekommen und die Story kann mit der von Clair Obscur nicht mithalten, so zumindest meinen bisherigen Erfahrungen nach. Wobei das nicht heißen soll, dass sie langweilig sei. Ganz im Gegenteil: Eigentlich ist die auf eigenen Beinen stehende Interpretation der Artussage durchaus spannend, sie verliert sich aber leider mit zunehmender Spieldauer etwas. Vermutlich ist dem Team so langsam das Geld ausgegangen, weshalb jetzt einfach der Release erfolgen musste.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Stark bleibt aber von Beginn an, dass mir Tainted Grail kaum Steine in den Weg legt. Fast so wie in der The Elder Scrolls-Reihe, die ohnehin ein großes Vorbild für die Entwickler*innen gewesen ist. Ähnlich wie in einem Skyrim oder Oblivion durchstreife ich die Spielwelt(en), erkunde jeden Zentimeter, tauche tief in die Lore ein und entdecke Quests, die zwischen belanglos, spannend und völlig skurril wandern.

Und manchmal gibt es dann auf einmal Entscheidungen, die sich gar nicht so einfach in böse und gut einteilen lassen. Ich grüble nach und muss Argumente immer mal wieder gegeneinander abwägen. Tainted Grail ist weit weg von perfekt. Aber eine bessere Abwechslung hätte ich mir nach einem Hit wie Clair Obscur kaum vorstellen können.

Jonas: Nintendo Switch 2 Welcome Tour

Eigentlich alterniere ich in meiner Freizeit hauptsächlich immer noch zwischen The Hundred Line: Last Defense Academy und dem frisch veröffentlichten Mario Kart World. Aber da ich über beide schon ausführlich geschrieben habe, widme ich die folgenden Zeilen lieber einem dritten Titel, den ich gelegentlich auch anwerfe: Die Nintendo Switch 2 Welcome Tour.

Über die Frage, ob man für diese interaktive Bedienungsanleitung tatsächlich Geld bezahlen soll, ließe sich sicher lange streiten. Unabhängig davon gefällt mir die Welcome Tour inhaltlich aber überraschend gut. Zwar ist das Erklären mancher technischer Details mithilfe von Textwänden und einer anschließenden Quizabfrage etwas nüchtern, aber mir gefällt Nintendos frischer Ansatz, Spieler*innen echte Einblicke in die Hardware-Entwicklung zu gewähren.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Begriffe wie VRR und HDR verbinde ich nämlich normalerweise nicht mit dem japanischen Unternehmen. Trotzdem wird mir hier geduldig und verständlich erklärt, wie die Technologien, derer sich die Nintendo Switch 2 bedient, funktionieren und wie sie genutzt werden. Ab und an gibt es dann noch eine nette Demonstration oder ein Minispiel, um etwa das Maus-Feature oder den verbesserten Touchscreen vorzustellen.

Und auch, wenn es an vielen Ecken an der für Nintendo typischen Magie mangelt, finde ich die Präsentation in Form einer gigantischen Switch 2, auf deren Einzelteilen ich als Miniaturgestalt laufe, ungemein charmant. Etwas nervig allerdings: Ohne 4K-Fernseher, neuen Pro Controller und Kamera gehen mir einige Stationen durch die Lappen. Aber zumindest einen Punkt davon wollte ich ohnehin schon länger mal angehen, also wird es vielleicht nun endlich Zeit…

Patrick: Tomb Raider I-III Remastered Starring Lara Croft

Welchen Film ich zuletzt im Kino gesehen habe? Die Dramödie Chaos und Stille. Kennt kein Aas, ist aber sehenswert. Mein zuletzt gelesenes Buch? Stecke noch immer inmitten eines Freida McFadden-Pageturners, aber der olle Thomas Mann liegt griffbereit. Kein Mann, sondern eine Frau – aber mindestens so legendär fürs Gaming, wie die Manns fürs geschriebene Wort, ist Lara Croft. Nach dieser umständlich gebauten Brücke wird’s endlich offenkundig: Ich springe und hüpfe und zerschieße gerade (gar nicht mal mehr so klobige) Polygon-Wildkatzen in Tomb Raider 1-3 Remastered.

Da ich damals live vor der PlayStation 1 dabei war, als Indiana Jones-Doppelgängerin Frau Croft vor wackligen Texturen und in blockartigen Levels auf die Jagd nach dem Scion ging, bin ich heute komplett schmerzbefreit, was den Schwierigkeitsgrad von Videospielen angeht. Jederzeit abspeichern? Derber Mumpitz! Gespeichert wird, wenn es einer der spärlich verteilten Speicherkristalle zulässt.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Gelbe Farbe, die markiert, wo Adelsgeschlecht Croft sich schniefend und ächzend und überhaupt die Felswand hochzieht? Du träumst wohl, Freundchen! Okay, jederzeit Abspeichern ging schon damals in der PC-Version. Aber sich in der aus mannsgroßen Würfeln zusammengekloppten Architektur zurechtfinden … ? Gelingt mir ehrlicherweise – so viel Eigenlob zu meinem an 90er-Jahre-Gaming geschulten Muskelgedächtnis muss sein – bravourös.

Obwohl ich zuletzt im Remake Tomb Raider: Anniversary dem T-Rex gezeigt habe, an welchen Quick Time-Events sich das Tierchen die Zähne ausbeißen kann, hechtspringe ich dieser Tage durch Peru, Ägypten und Atlantis, als gäb’s kein Medi-Kit mehr. Denn, ja, ich habe wieder einen Heidenspaß daran, Sprünge pixelgenau auszutarieren, oder mich von in Mullbinden eingewickelten Zentauren mit Feuerbällen beschießen zu lassen. Mein Gamer-Profil ist: Masochist, denke ich? Egal, es gilt „I only play for sport!“, oder Lara?

Arlene: Later Alligator

Zeit, mir selbst dafür auf die Schulter zu klopfen, dass ich endlich angefangen hab, meinen Pile of Shame in Angriff zu nehmen und die Ausbeute der letzten Steam Sales bildlich gesprochen ins Laufwerk zu hauen. Ganz oben auf meiner Liste stand lange das von Kürze und Würze erfüllte Later Alligator, ein humorvolles Point-and-Click-Adventure. Jetzt kann ich dahinter einen Haken setzen, zumindest einen mit Bleistift vorgezeichneten, da ich noch nicht ganz durch bin.

Die Charaktere in diesem Spiel allerdings schon, die sind total durch. Angefangen mit dem paranoiden Pat, der mir den Auftrag erteilt, für ihn in einem privaten Anliegen zu ermitteln. Meine Detektivarbeit hat den Anstrich eines Noir-Krimis, eingebettet in das schwarz-weiße Alligator New York. Hier muss ich Pats Artgenossen zu „dem Event“ befragen und Antworten finden, bevor dieses am Abend beginnt.

Hier ein Trailer zu Later Alligator:

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Die meisten von ihnen rücken erst mit der Sprache raus, nachdem ich ihnen helfe beziehungsweise ein Minispiel für sie absolviere. Die Aufgaben, mit denen ich konfrontiert werde, sind kreativ, herausfordernd und im besten Sinne bescheuert. Manchmal dienen sie auch nur als Rahmen für einen schnellen Gag.

Die Witzeleien sind oft so dämlich, dass sie wieder genial sind. Viele Spiele werben damit, humorvoll zu sein, aber in den meisten Fällen fühle ich mich am Ende höchstens leicht amüsiert oder muss milde schmunzeln. Nicht so bei Later Alligator. Hier würde ich nicht mittendrin unbesorgt einen Schluck Wasser nehmen, aus Angst, diesen wie im Cartoon in einer Fontäne auszuspeien, weil ich so lachen muss. Gepaart mit der total ulkigen und lebhaften Animation der Charaktere ergibt sich hier für mich ein Garant für gute Laune.

Paul – Dune: Awakening

Als großer Fan der beiden filmischen Neuauflagen, in denen der begnadete, fast schon meinem persönlichen Man Crush gleichende Timothée Chalamet und Multitalent Zendaya mich trotz mangelnden Vorwissens wie eine Lawine aus Treibsand in das Universum des Wüstenplaneten zogen, war Dune: Awakening fast schon eine Art Pflichtprogramm in meinem Spielejahr. Ganz ohne Berührungspunkte mit dem von Frank Herbert erdachten Sci-Fi-Universum blieb ich in der Vergangenheit natürlich trotzdem nicht: Schon mit Dune 2000 wagte ich mich an die damalige Videospieladaption im Disketten-Laufwerk meines Dads.

Umso mehr Feuer und Flamme war ich, als ich vom Neustart der Reihe in Form eines Survival-MMOs hörte, trifft das Genre doch grundlegend meinen Geschmack und schnappte ich vom vergleichbaren Conan Exiles im Freundeskreis immer mal wieder positive Erfahrungen auf, hatte es aber selbst nie gespielt. Mit dem kürzlichen Release von Awakening hatte ich dann schon nach kürzester Zeit das Gefühl, der Wüstenplanet hätte mich nicht nur mit all seinen tödlichen Gefahren, die hinter jedem noch so kleinen Hügel lauern können, fest im Griff – sondern er hätte mich wie ein Sandwurm höchstpersönlich verschlungen und wieder ausgespuckt.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Arrakis ist atemberaubend wie angsteinflößend, dabei aber stets ansehnlich, wird die dichte Atmosphäre doch in Dune: Awakening hervorragend herübergebracht. Ich fühle mich sofort, als würde ich selbst in die Rolle eines nach Spice trachtenden Fremen schlüpfen, stets verfolgt von einer unheilvollen Prophezeiung in einer Welt, die es nicht nur zu erkunden, sondern förmlich zu erleben gilt. Selbstverständlich macht das auf der spielerischen Ebene ebenso viel Spaß, auch wenn sich meine ersten Stunden noch auf den recht genre-typischen Mix  aus Ressourcenbeschaffung, dem Aufbau meiner ersten Basis und – logisch – dem stetigen Überlebenskampf belaufen.

Letzterer fühlt sich auf Dune aber tatsächlich auch wie ein solcher an, denn überall lauern Gefahren: Kehlen und Augen austrocknende Sandstürme, nimmersatte Sandwürmer und natürlich feindlich gesinnte Spieler*innen, die nach meinem Leben trachten. Weit gekommen bin ich im soghaften Strudel aus Staub und Sand noch nicht, zu viel Zeit hat die detaillierte Charaktererstellung meiner Bene Gesserit und die Einführung in den durchaus komplexen Titel auf meinem ersten abenteuerlichen Ausflug nach Arrakis verschlungen. Schon jetzt bin ich gespannt, was mir die – Vorsicht Spoiler! – im späteren Verlauf freischaltbare Planetologe, der sich wie jede der Klassen kombinieren lässt, zu bieten hat.

Wem es aber schon jetzt nach weiteren Eindrücken dürstet, dem lege ich unseren ausführlichen Test zu Dune: Awakening umso mehr ans Herz. Und wenn es euch nicht nach Arrakis oder in eines der zuvor genannten Spiele verschlägt, verratet uns doch gerne in den Kommentaren, mit welchen Titeln ihr den Start des Sommers am liebsten verbringt.

Quelle: YouTube /Nintendo DE, Tomb Raider, Awaken Realms, SmallButera, Funcom

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.