Veröffentlicht inSpecials

Abseits von Triple-A und großen Namen: Unsere „geheimen“ Spieletipps für 2025

Ihr könnt vor lauter Kapuzenmännern kein Assassin’s Creed mehr sehen? Noch einmal von Elden Ring gehört, und ihr bekommt Zustände? Neujahr geht auch nischig!

Eine Kollaboration einiger unserer Geheimtipps 2025
Eine Kollaboration einiger unserer Geheimtipps 2025, mit Constance, Mixtape und Wanderstop. Credit: ION LANDS / 505 Games; btf; Beethoven & Dinosaur / Annapurna Interactive; Ivy Road / Annapurna Interactive (Adobe Photoshop [M])

Auch das neue Jahr ist voll von großen Spielereleases und nicht wenige davon werden auch von uns mit Spannung erwartet. Aber es gibt auch immer noch die kleinen Spiele, Indie-Titel oder Games, von denen man vielleicht mal vor ein paar Monaten den Trailer gesehen und fast schon wieder vergessen hat.

Wir haben auf jeden Fall gründlich im Release-Kalender von 2025 gestöbert und ein paar Geheimtipps rausgesucht, die vielleicht nicht jeder auf dem Zettel hat. Vielleicht ist auch für euch noch das ein oder andere Schmankerl dabei.

Jonas – Clair Obscur: Expedition 33

Auch wenn manch eine*r rundenbasierte Kampfsysteme als veraltet oder aus der Zeit gefallen empfinden mag, lockt mich das gemütliche Durchschalten durch Menüs und Auswählen von Angriffen immer noch spielend leicht vor den Fernseher. Erst dieses Jahr haben mir Persona 3 Reload und Metaphor: ReFantazio erneut bewiesen, wie viel Spaß die taktischen Gefechte machen können. Die beiden erwähnten Titel haben aber noch eine weitere Gemeinsamkeit, die sie verbindet: Sie sind verdammt stylisch.

Mit Clair Obscur: Expedition 33 soll nächstes Jahr ein weiteres wirklich stylisches Spiel mit einem rundenbasierten Kampfsystem erscheinen, das ausnahmsweise mal nicht aus der Feder von Atlus stammt. Stattdessen feiert mit Sandfall Interactive ein französisches Studio sein Debüt und will offenbar gleich abliefern: In ersten Trailern macht Clair Obscur: Expedition 33 bereits eine hervorragende Figur und verspricht, eine wirklich einzigartige Story zu erzählen.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Die namensgebende Expedition 33 macht sich nämlich auf, um die sogenannte Malerin aufzuhalten: Jedes Jahr verewigt sie mit ihrem Pinsel eine neue Zahl auf ihrem Monolithen und löscht damit alle Menschen aus, die sich in eben jenem Alter befinden. Weil diese Zahl genau wie die Population immer kleiner wird, muss der todbringenden Künstlerin endlich Einhalt geboten werden.

Als wäre diese spannende Prämisse noch nicht genug, unterfüttern die Macher*innen Clair Obscur: Expedition 33 darüber hinaus noch mit einem spektakulär aussehenden Kampfsystem: Das läuft rundenbasiert ab, erfordert aber Timing-basierte Eingaben wie bei Mario & Luigi, damit ihr mehr Schaden verursacht und gegnerische Angriffe abwehrt. Gepaart mit wunderschönen Menüs gibt es also einige Gründe, warum Clair Obscur: Expedition 33 auf meiner Wunschliste für nächstes Jahr sehr weit oben steht.

Arlene – Wanderstop

Es gab eine Zeit, in der habe ich gedacht, ich könnte mich niemals an Cozy Games übersättigen. Und in dieser Phase meines Lebens traf das auch durchaus zu, nur eben nicht danach. Versteht mich nicht falsch, ich liebe und genieße mein Stardew Valley, Animal Crossing und Co. immer noch sehr, aber ich habe mittlerweile gemerkt, dass ich mir nicht zwingend den dreißigsten Genre-Vertreter ins Netzwerk quetschen muss. Aber für Wanderstop werde ich eine Ausnahme machen, denn hier greifen spezielle Umstände.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Auf mich wirkt es so, als würde Wanderstop sich und seine Spieler*innen wirklich ernst nehmen und nicht nur eine eigene Version auf den Trendhaufen hinterher schmeißen. Das merke ich schon allein daran, wie Schöpfer Davey Wreden, vor allem bekannt für The Stanley Parable, von seinem neuesten Projekt spricht.

Grund für seine Entscheidung, ein entspanntes Game in Angriff zu nehmen, sind laut ihm Auswirkungen von Burnout. „Ich dachte ernsthaft, ich würde nie wieder eine Erzählung für ein Spiel schreiben“, berichtet er. Von einem Cozy Game erhofft er sich, Frieden zu finden und wieder eine Balance in seinem Leben herzustellen. Sich selbst zu entschleunigen und Ruhe einkehren zu lassen, kann allerdings anstrengend und frustrierend sein, auch wenn darüber häufig niemand spricht. Darum will Wreden genau das thematisieren.

In Wanderstop geht es nämlich um Alta, eine ehemalige Wettbewerbskämpferin, die sich bei dem Versuch vor ihrer Vergangenheit zu fliehen, darauf einlassen muss, Selbstfürsorge zu betreiben. Doch eigentlich kann und will sie sich noch nicht richtig von dem Stress ihres alten Lebens lossagen. Diese Prämisse finde ich absolute erfrischend und muss daher unbedingt wissen, wie die Story von Alta weiter erzählt wird. Gepaart mit ein paar cleveren Ideen in Bezug auf das Teebrauen könnte Wanderstop mich ab dem 11. März 2025 aus den Socken katapultieren.

Gerrit: MIO. Memories in Orbit

Fans von mystischen Metroidvanias warten schon seit gefühlten Ewigkeiten auf den Nachfolger von Hollow Knight – in der Zwischenzeit haben sich zahlreiche Genre-Vertreter, die sich einem ähnlichen Look und vergleichbarer Atmosphäre verschrieben haben, zu einem Kreuzzug auf Erfolg gemacht. So zum Beispiel das kürzlich erschienene Nine Sols, das von den Palworld-Machern PocketPair in Entwicklung befindliche Never Grave oder das für Ende 2025 geplante Constance aus den Entwicklerstudios der bildundtonfabrik.

Nebenbei hat sich auch ein schönes Projekt aus Frankreich auf die Fahnen geschrieben, die Herzen der Metroidvania-Fans zu erobern. MIO: Memories in Orbit besticht durch einen malerischen Artstyle in einer postapokalyptisch anmutenden Welt. Erstmals im Juni bei einer Nintendo Direct aufgetaucht, können wir die androidenhafte Protagonistin bei halsbrecherischen Sprung- und Dash-Kombinationen durch die wie mit Wasserfarben gemalte Comicbuch-Welt bestaunen.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Auf der gamescom konnte ich mir einen Eindruck vom Gameplay machen, das klar in die Kategorie „easy to learn, hard to master“ fällt. Doppel- und Wandsprünge, später auch Fanghaken-Schwünge – so weit so bekannt. Auch fordernde Bosskämpfe gehören zum Genre dazu, sodass ich am Ende meiner Demoversion einem krakenarmigen Heizkessel-Ungetüm gegenüberstand und mich schon daran verzweifeln sah. Aber mit jedem Versagen habe ich auch gelernt, sodass rund 20 Minuten später der Sieg auf meiner Seite zu verbuchen war.

Spätestens nach dem Anspieltermin war ich überzeugt, dass MIO: Memories in Orbit alles mitbringt, was Genre-Fans mögen: eine atmosphärische Welt, ein intuitives Gameplay, eine ansprechende Optik und eine spielerische Herausforderung. Daher glaube ich, dass das Spiel in 2025 viele Liebhaber*innen gewinnen kann – auch wenn es vielleicht eher unter dem Radar fliegen wird.

Sören – Mouse: P.I. for Hire

Das Cuphead der Ego-Shooter: So oder so ähnlich könnte der gedankliche Pitch für Mouse gewesen sein, bevor es nachträglich noch den zusätzlichen Titel P.I. for Hire erhalten hat. Der potenzielle wie ungewöhnliche Action-Hit ist inspiriert von den Cartoons der 1930er-Jahre, wie etwa Steamboat Willie, und sticht damit automatisch aus der Masse hervor.

Optisch ist der Shooter schon jetzt ein echter Leckerbissen, der stilistisch voll ins Schwarze trifft. Die Charaktere sehen aus wie die Mäuse eines berühmten Multimedia-Konzerns, aber dort hören die Gemeinsamkeiten dann auch schon auf. Denn als Privatdetektiv Jack Pepper lösen wir unsere Fälle nicht mit Hirnschmalz, sondern vor allem mit brachialer Gewalt. Blaue Bohnen fliegen, Dynamitstangen werden geworfen und neigt sich die Lebensenergie dem Ende, hilft ein beherzter Griff zur Spinatdose – Popeye lässt grüßen.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Wie gut sich Mouse am Ende spielt, und da lassen die Trailer in Bezug auf Gunplay und Trefferfeedback noch zu wünschen übrig, bleibt abzuwarten. Doch mit seiner Optik hat Mouse schon längst mein Interesse gewonnen, so wie einst vor vielen, vielen Jahren XIII.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.