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Erste Demo zu Lost Records: Bloom and Rage angespielt – Pflichttitel für Wunschliste von Life is Strange-Fans

Was wir bisher über Lost Records: Bloom and Rage wissen, deutet auf ein vielschichtiges Erlebnis hin. Bestätigt sich das nach meinem ersten Eindruck?

Keyart zum Spiel Lost Records: Bloom and Rage mit Protagonistinnen.
© DON'T NOD

Dontnod Entertainment – die Nennung dieses Namens dürften bei einigen von euch geistiges Glockenklingeln auslösen. Vor allem, wenn ihr Fans von tiefgründigen Adventures, wie etwa dem ersten Teil von Life is Strange, oder dem späteren Werk der Entwickler*innen Tell Me Why seid.

Aus dem Hause des Studios wird nun bald ein neuer Titel hervorgehen, der verspricht euch emotional zu berühren und in die Höhen und Tiefen seiner Handlung einzuspinnen. Lost Records: Bloom and Rage erzählt von einer Coming-of-Age Reise in den 90er Jahren, auf der ich bereits lange vor Release meine ersten Schritte tun durfte. Wie fällt der erste Eindruck aus?

Meine erste Hands-On-Erfahrung mit Lost Records: Bloom and Rage

Die erzählerische Prämisse von Lost Records: Bloom and Rage schreit geradezu Mystery. Vier ehemalige Freundinnen finden ganze 27 Jahre nach einem ereignisreichen Sommer wieder zueinander, um über einen Vorfall aus dieser Zeit zu reden, den sie eigentlich für immer totschweigen wollten. Was damals passiert ist und wie die Truppe noch im Erwachsenenalter davon verfolgt wird, entfaltet sich über abwechselnde Sequenzen aus 1995 und 2022. In der mir zur Verfügung gestellten Demo, so wie es auch für das Hauptspiel geplant ist, übernehme ich die Perspektive der schrägen und introvertierten Swann.

Bevor überhaupt der Titelbildschirm erscheint, schlägt die Nostalgieschelle zu, indem Logos in der nachempfundenen Auflösung einer VHS vorüberflimmern. Nach einem prüfenden Blick über die Einstellungen verraten die Triggerwarnungen, dass Lost Records: Bloom and Rage sich nicht bloß mit seichten Themen aufhalten wird, sondern wie erwartet an die Nieren gehen will.

Die Version des First Look startet nicht direkt zu Beginn des Spiels und platziert mich stattdessen zuerst im Jugendzimmer der jungen Swann. Beim Umschauen stellt sich sofort das klassische Gefühl eines Dontod-Originals ein, das mich mit seiner Fülle an betrachtbaren Umgebungsdetails umgarnt. Ich fühle mich dazu berufen, jeden Buchrücken am liebsten gleich mehrfach zu lesen, denn ich will die Gestaltung der Welt bis aufs letzte Polygon in mich einsaugen. Dabei fällt mir auf, dass das Setting mit popkulturellen Referenzen aus dem gewählte Jahrzehnt, wie zum Beispiel klassischem Spielzeug, unterstrichen wird.

Protagonistin Swann aus Lost Records: Bloom and Rage vor ihrem Schreibtisch
In Swanns Zimmer gibt es einiges für Detail-Liebhaber*innen zu entdecken. Credit: DON'T NOD

Nachdem ich mich mit den Grundzügen des Gameplays vertraut gemacht habe, greift Swann zu ihrer Kamera und führt damit ein neues Feature ein. Die junge Cineastin ist nämlich bestrebt, ihre Memoiren auf Film festzuhalten, weshalb sie besondere Momente auf Videokasette aufnimmt. Zumindest in der Demo werden filmreife Situationen meist als solche angesprochen, was das Signal für eine gezückte Kamera bedeutet. Sobald das richtige Bild angesteuert ist, muss die Aufnahme gestartet werden und nach Ablauf eines Timers landet das Ding im Kasten und wird im entsprechenden Ordner der benötigten Szene gespeichert.

Star meiner ersten Testvideos ist Swanns Katze, um die ich hektisch herumlaufe und pausenlos zu ihr hin und von ihr weg zoome, weil sich das aus irgendeinem Grund richtig anfühlt. Die fertige Sammlung zur erfüllten Aufgabe stellt sich aus den zugehörigen Clips zusammen, die ich rückwirkend nach Bedarf austauschen kann. Bei Betrachtung des Endergebnisses kommt der kräuselige Filter mit Oldschool-Charme nochmal besonders zur Geltung und ich darf mir ein Voice-Over von Swann reinziehen.

Die Videoaufnahme in Lost Records: Bloom and Rage
Videokamera-Enthusiastin Swann hat natürlich auch schon ihre Katze mit der Linse eingefangen. Credit: DON'T NOD

Swann und ihre Girls: Man kann sich unterhalten

Nach dem Übergang in den nächsten Abschnitt lerne ich die anderen drei Protagonistinnen in ihrer Teenager-Phase kennen. Da wäre einmal Autumn, die die Gruppe mit ihrem kühlen Kopf anleitet. Nora hingegen ist es besonders wichtig, auf jede erdenkliche Weise zu rebellieren. Und Kat zu guter Letzt strahlt mit ihrer Art etwas Mysteriöses aus.

Beim Abhängen in Noras Garage stellt sich vor allem der Dialog-Aspekt in den Vordergrund. Statt dass alle Charaktere bis auf den ein oder anderen knappen Kommentar darauf warten, von mir angesprochen zu werden, bleibt die Unterhaltung in Gange und ich kann mich an passenden Stellen dazwischen schalten. Wenn Swann etwas zu sagen hat, ploppen Optionen mit unterschiedlichen Auswirkungen auf dem Bildschirm auf. Sind die Antworten an einen Timer gebunden, kann es auch sein, dass Swann ihren Einstieg verpasst oder ich sie bewusst schweigen lasse.

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Durch diese Umsetzung fühlt sich das Gespräch natürlicher und dynamisch an. Es ist allerdings auch etwas ungewohnt, seinem Treiben nachzugehen, während die anderen Charaktere munter weiter plaudern und ich habe zwischendrin ein wenig Sorge, den Informationsfluss durch meine Interaktion mit der Spielwelt zu unterbrechen. Außerdem fällt es mir schwer, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren und gleichzeitig laufend Dialog zu verarbeiten, auf den ich teilweise spontan reagieren soll. Diese Herausforderung nehme ich aber gerne an, wenn ich dafür eine lebendige Spielwelt bekomme.

Spannend ist hier auch, dass zusätzlich Stimmen aus der Zukunft reinplatzen können, da die Vergangenheit (zumindest in der Demo) als gemeinsames Erinnern verbaut wird. So schleicht sich zum Beispiel der Einblick auf künftige Entwicklungen ein, oder es gibt Aufklärung bezüglich der Gedankenwelt der Protagonistinnen. Mit dieser weiteren Ebene entsteht nochmal besondere Tiefe im Erleben der Geschichte.

Wie gehts weiter mit Lost Records: Bloom and Rage?

Im Gesamtbild betrachtet schafft die Demo zu Lost Records: Bloom and Rage eine Atmosphäre mit Sogkraft, die der Rest des Spiels hoffentlich im gleichen Umfang mit sich bringt. Das Prinzip der selbst aufgenommenen Videotapes weckt gleichzeitig Gefühle der Nostalgie, wie auch teilweise leichtes Unbehagen, welches alte Medien für das Mystery-Feeling auslösen. Ich bin sehr gespannt, wie das Feature noch als erzählerisches Werkzeug genutzt wird.

Bevor Lost Records: Bloom and Rage in die Vollen geht und auch ihr nicht länger warten müsst, um mit Swann und ihren Mädels die 90er unsicher zu machen, braucht es noch etwas mehr Zeit. Da Dontnod keine Überschneidungen mit dem Release von Life ist Strange: Double Exposure entstehen lassen möchte, hat der Entwickler beschlossen einen späteren Zeitpunkt als Herbst dieses Jahres zu wählen. Anfang 2025 lautet aktuell also der neue Veröffentlichungszeitraum für PC, Playstation 5 und Xbox Series.

Welche neuen Spiele euch zuvor noch in diesem Jahr erwarten, verraten wir euch in unserer Übersicht zu anstehenden Releases 2024.

Quellen: YouTube / PlayStation

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