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Für Rollenspiel-Fans: Das sind die 5 besten Fallout-Titel

Alle reden über und spielen Fallout, aber welches ist das beste Fallout aller Zeiten? Schwierige Frage. Wir liefern eine Antwort – eine lange.

Eine Spielszene aus Fallout 3, die rückseitig einen bewaffneten Vault-Bewohner zeigt. Daneben; Ein Preispokal im Comic-Look.
© Bethesda Softworks, Bethesda Game Studios, anuwat - stock.adobe.com, bearbeitet mit Photoshop

Video-Test

Mit dem überraschend im Frühjahr angekündigten Fallout 76 verabreicht man dem Ödland eine Online-Kur. Ob das Online-Rollenspiel überzeugen kann, seht ihr im Video-Test.

Wenn eine TV-Serie mit dem Bruder von Christopher Nolan am Steuer und Erfolgsschauspieler Walton Goggins (The Hateful Eight, Tomb Raider) als garstiger Ghul im Cast von Fans und Kritiker*innen gleichermaßen gefeiert wird, strömen die Spieler*innen scharenweise ins virtuelle Ödland – vor allem zu Fallout 4 und Fallout 76 aus dem Hause Bethesda. Und ganz nebenbei gerieren sich Fan-Projekte wie Vollpreis-Titel – siehe die London-Mod von Team FOLON.

Aber Todeskralle hin, RAD-Skorpion her: Welches Ödland-Spiel ist denn nun das allerbeste – nicht objektiv natürlich, vielmehr in den Augen von Fans, Spielenden und Kritikastern? Die Antwort: Suchen wir auf Metacritic. Denn, nein, die Bewertungen auf Metacritic sind keine unumstößlichen Wahrheiten – dafür ein guter Anhaltspunkt dafür, wie sowohl Fachmedien als auch Hobbyisten einen Titel bewerten.

Platz 5: Fallout New Vegas (2010)

Auf dem letzten, aber doch fünftem, Platz macht sich New Vegas breit – und damit gleich eine Auftragsarbeit, die nicht wie Fallout 4 oder 3 von den Bethesda Game Studios gestemmt wurde, sondern von Obsidian Entertainment. Dessen ungeachtet gilt New Vegas zwar als grafisch schwachbrüstig, dafür spielerisch umso mehr als echtes Brett – was angesichts von Obsidian nicht weiter verwundern dürfte.

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Immerhin haben sich die Mädels und Jungs mit Neverwinter Nights 2 (2006) oder Star Wars Knight of the Old Republic 2 – The Sith Lords (2005) nicht nur ihre Sporen verdient – mit sowas wie einem The Outer Worlds (2020) oder dem für Anfang nächsten Jahres angepeilte Avowed, haben die im kalifornischen Irvine ansässigen Entwickler*innen auch bewiesen: Rollenspiel mit offener Welt können die. Entsprechend verwundert dann auch nicht der mehr als vernünftige Metascore von 84 – und die Tatsache, dass sich die zweite Staffel von Fallouts Streaming-Serie stark bei New Vegas bedienen dürfte. Mindestens was das Setting und Mister Robert House angeht.

Platz 4: Fallout 2 (1998)

Mit einer stolzen Bewertung von 86 nimmt das zweite Kapitel der Ödland-Saga immerhin Platz 4 ein. Wie das Original noch von den altehrwürdigen Black Isle Studios entwickelt und von Interplay auf den Markt geworfen, erschien Fallout 2 im Jahre 1998 – damit ziemlich genau ein Jahr, nachdem das Original seinen Weg in die Händlerregale gefunden hatte. Zum Vergleich: Die Produktion von Fallout 1 benötigte ganze dreieinhalb Jahre, denn beim Original wurde alles von Grund auf erdacht und entwickelt. Spielerisch ist Fallout 2 nahe gebaut an seinem Vorgänger – mitsamt rundenbasierter Kämpfe und isometrischer Draufsicht.

Ähnlich wie beispielsweise Doom 2 oder Gothic 2, war Fallout 2 der Schnellschuss unter den Fortsetzungen – dessen Rezept lautete: Man nehme Grafikgerüst und Spielmechaniken des Originals, ergänze das Ganze um eine neue Spielwelt, Ausrüstungsgegenstände und Co., um einen Nachfolger zu einem erfolgreichen Original nachzuschieben.

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Auf erzählerischer Ebene schlagt ihr als Spieler*in diesmal im Ödland auf, seid auf der Suche nach dem Eden-Creation Kit (kurz G.E.C.K.). In der Hauptquest schlüpft ihr in die Rolle eines Bewohners von Vault 13. Eure Mission: Das Dörfchen Arroyo mit eben erwähntem G.E.C.K. retten.

Platz 3: Fallout 4 (2015)

Die Bronzemedaille schnappt sich das aktuell frischeste Spiel aus der Hauptreihe, dass jüngst mit Fallout London um ein mehr als ambitioniertes Fan-Projekt bereichert wurde – und dass Leser*innen von 4P durch die regelmäßig veröffentlichte Meldungen rund um plötzlich lebendige Powerrüstungen, sich unverhofft neben Spieler*innen teleportierende RAD-Skorpione oder Mythische Todeskrallen mit Schwachstelle Bäuchlein kennen dürften.

Der Metascore liegt bei 87, die an der Über-90-Wertung unseres Platz 1 vorbeischlittern. Dafür fällt ein deutlicher Rückgang beim User Score bei Metacritic auf: Der liegt mit 6.9 nicht mehr im grünen, sondern im orangenem Bereich – markiert damit aus Spieler*innensicht eine eher durchschnittliche Bewertung. Grund dafür könnte die Zugänglichkeit von Teil vier sein – denn im Vergleich zu Fallout 3 wurden einige Rollenspiel-Elemente zurückgenommen.

Bis heute entdecken Spieler*innen in Fallout 4 Neues – manchzhmal auch nur ramponierte, von Ghuls betriebene Riesenräder. Fallout 4: Nuka-World(Rollenspiel) von Bethesda Softworks Credit: Bethesda Softworks / Bethesda Softworks

Aus der Perspektive einer Fan-Community, welche die Originale von Black Isle Studios liebt, ist das nur verständlich. Schließlich sind es fordernden Rollenspiel-Elemente, für die sich viele Spieler*innen in einen Fallout-Titel begeben. Bleibt abzuwarten, in welche Richtung spielerisch mit einem Fallout 5 manövrieren wird.

Platz 2: Fallout 1 (1997)

Die oberste Position auf dem Siegertreppchen nimmt ein … die Königin, das Original, der Ödland-Rollenspiel, mit dem alles angefangen hat: Fallout aus dem Jahre 1997. Metascore: beeindruckende 89. Wie es sich für die Original-Reihe gehört, zusammen gehämmert von den Black Isle Studios, veröffentlicht natürlich von Interplay. Dabei ist das originale Fallout nicht nur ein Liebling bei Berufsschreiber*innen und Spieler*innen – auch finanziell kann Fallout bis in die Gegenwart hinein reüssieren.

Bis zum Jahr 2017 sollen bislang über 600.000 Einheiten verkauft worden sein. Zum Vergleich: Laut VGChartz wurde von Fallout 4 ganze 25 Millionen Einheiten verkauft, was nochmal eine andere Hausnummer ist. Aber für ein aus heutiger Perspektive weniger zugängliches Rollenspiel, das nicht auf einem modernen Massenmarkt von Triple-A-Titeln veröffentlicht wurde, sind 600.000 verkaufte Einheiten eine Ansage – und sprechen für die Strahlkraft des OG-RPGs. Übrigens: Auch der kompetent und humorvoll über alte Spiele berichtende YouTube-Kanal Lazy Game Reviews, hat vor Jahren über das Original berichtet.

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Platz 1: Fallout 3 (2008)

Es ertönt ein „Tusch!“ und zuoberst auf dem Siegertreppchen macht sich breit: Fallout 3. Der Titel, mit dem Bethesda – so ehrlich müssen selbst diejenigen Fans sein, die Fallout 4 wegen des Rückgangs an Rollenspiel-Elementen kritisch beäugen – die Ödland-Saga wieder zu Ruhm, Spielspaß und vorzeigbaren Verkaufszahlen geführt hat. Vor allem grafisch war der Paradigmenwechsel im Jahre 2008 spürbar. Wo ein Fallout 1 oder 2 mit isometrischer und charmanter Pixel-Optik auftrumpften, erlebten wir die fantastisch verstrahlte Welt von Fallout erstmals in 3D-Grafik (nein, das verkorkste Fallout: Brotherhood of Steel zählen wir nicht mit).

Aber bei der grafischen Frischzellenkur blieb es nicht: Schwarzhumorig nahm Fallout 3 den amerikanischen (Tag)traum der Fünfzigerjahre des vorherigen Jahrhunderts aufs Korn. Die aggregierte Bewertung auf Metacritic sieht das ähnlich positiv: satte 93 fährt Fallout 3 ein – ähnlich positiv sieht der User Score mit 8.4 aus. Man könnte sagen: Mit Fallout 3 hat Bethesda (fast) alles richtig gemacht. Eins bleibt unbestritten: Qua Teil drei hat Bethesda definiert, wie sich Spieler*innen heutzutage ein Fallout vorstellen – seither dürften selbst Hardcore-Fans die Rückkehr der Pioniertage eines Timothy Cains ausschließen.

Ein ikonisches Bild, dass sich uns allen in die Netzhäute eingebrannt hat: Ein stählerner Bruder im Poweranzug. Fallout 3 (Rollenspiel) von Ubisoft Credit: Bethesda Softworks / Ubisoft

Apropos Entwickler-Opa Cain: Das Urgestein hat vor kurzem auf seinem eigenen YouTube-Kanal verraten, wieso das echte Fallout 3 damals niemals erschienen ist.

Quellen: Metacritic; VGChartz; Reddit /@TyrannicalOptimism; YouTube/@IGN, @Doriel, @LGR

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