Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit: Fuhr GameStop den Verkauf innerhalb Deutschlands bereits 2023 erheblich zurück und schloss eine Vielzahl an Filialen, folgte am 29. November letzten Jahres die finale Abschiedsbotschaft.
Die 69 noch vorhanden Läden der Gaming- und Merchandise-Einzelhandelskette schließen am 30. Januar 2025 endgültig ihre Türen; der Online-Handel wurde bereits am 10. Januar eingestellt.
Damit endet eine Ära und von den vielen Fragen (Woran scheiterte GameStop? Was passiert nun mit den restlichen Angestellten? Wer bietet mir demnächst viel zu wenig Geld für meine gebrauchten Spiele?) wollen wir heute vor allem eine klären: Lohnt sich kurz vor Schluss noch ein Besuch bei GameStop, um mögliche Schnäppchen abzustauben?
GameStop: Was hat der legendäre Laden vor seinem Ende noch zu bieten?
Es dürfte niemanden überraschen, dass GameStop vor der Schließung der letzten Filialen möglichst alles, was noch an Inventar vorhanden ist, unter die Leute bringen möchte. Von Spielen, Sammelkarten, Schlüsselanhängern über Action-Figuren, Haushalts-Merchandise, Artbooks bis hin zu Collectors-Editions, Mangas und Funko Pops: Alles muss raus.
Um bei Ladenschluss Ende Januar nicht auf einem Haufen unverkaufter Ware zu sitzen, gibt es auf alles, was sich nicht aufgrund der deutschen Buchpreisbindung disqualifiziert, mit mal mehr, mal weniger saftigen Rabatten versehen. Vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte von GameStop könnt ihr bei einem Einkauf dort also tatsächlich Geld sparen.
Was nicht mehr geht: Eure gebrauchten Spiele abgeben, um noch ein paar Cent dafür angeboten zu bekommen. Logisch eigentlich, schließlich will man die hauseigenen Hallen kurz vor Schluss leeren und nicht füllen. Das berühmt-berüchtigte Aushängeschild von GameStop ist also bereits außer Betrieb. Aber könnte sich ein Besuch angesichts der Rabatte vielleicht trotzdem lohnen?
Der Selbstversuch
Dieser Frage sind Kollege Gerrit und ich auf den Grund gegangen, indem wir in unserem meist hübschen, derzeit jedoch eher sehr grauen, ungemütlichen Berlin zwei GameStop-Filialen aufgesucht haben. Einmal im Einkaufszentrum „Das Schloss“ in Steglitz, einmal im Gesundbrunnencenter – mit sehr ähnlichen Ergebnissen. Und einer vorsichtigen Empfehlung, tatsächlich nochmal bei einem Laden in eurer Nähe vorbeizuschauen.
Von außen bot die von mir gewählte GameStop-Filiale tatsächlich einen recht trostlosen Anblick: Statt durch die Glasscheiben auf die möglicherweise noch schlummernden Schätze spähen zu können, war alles zugepflastert mit Plakaten, die die Aufmerksamkeit der vorbeilaufenden Besucher*innen mit großen Zahlen erhaschen wollten. „Bis zu 50 Prozent Rabatt“ heißt es mehrfach, bevor man dann im Laden merkt, dass vielleicht nicht alle Gegenstände derart drastisch reduziert worden sind.
Im Inneren findet sich aber tatsächlich noch eine recht ansehnliche Auswahl: Sowohl was Videospiele angeht als auch in Sachen Merchandise ist der GameStop im Gesundbrunnencenter bei meinem Besuch noch nicht leergegrast gewesen. Bei den neuen PlayStation 4-Titeln mag es an Blockbustern fehlen, dafür sind Funko Pops in jeder Form, Farbe und Ausführung zu finden – 10 Prozent Rabatt sind wohl einfach noch nicht genug.
Auch ich bin beim Stöbern tatsächlich nochmal fündig geworden und habe neben einem gebrauchten PS5-Exemplar von Dragon’s Dogma 2 (30 Prozent Rabatt) auch eine besondere One Piece TCG-Collection (20 Prozent Rabatt) abgestaubt. Kollege Gerrit hingegen entschied sich für ein T-Shirt mit Borderlands-Motiv und gleich drei PlayStation 5-Spiele (Prince of Persia: The Lost Crown, Pepper Grinder und Immortals: Fenyx Rising).
Warten oder zuschlagen?
Während der Januar zügig voranschreitet, gilt es hinsichtlich eines letzten Besuches bei GameStop vor der endgültigen Schließung abzuwägen: Ist es besser, noch zu warten, um möglicherweise höhere Rabatte abzugreifen, wenn das Management Panik bekommt, nicht alles loszuwerden? Oder riskiert man damit, dass bereits alle lohnenswerten Schnäppchen weggekauft wurden, wenn man sich selbst auf die Suche begibt?
Die Antwort liegt irgendwo dazwischen, allzu lange solltet ihr aber nicht mehr warten, falls ihr nochmal bei GameStop vorbeischauen wollt. Zumindest einige Rabatte, etwa die 20 Prozent auf Sammelkarten oder die 30 Prozent auf PS5-Spiele können sich durchaus lohnen, während man die 10 Prozent auf Funko Pops und Nintendo Switch-Titel eher vernachlässigen kann.
Mein Tipp: Kauft nichts, wenn ihr es nicht eh haben wolltet. Auch ein günstiges Angebot kostet immer noch Geld und wenn es dann ungeöffnet bei euch herumliegt, werdet ihr auch nicht glücklich. Ich habe deshalb die PS5-Versionen von GrimGrimoire Once More und Fate Samurai Remnant zurückgelegt und bin im Nachhinein froh darüber, sie nicht gekauft zu haben, nur weil sie billig waren.
Welche GameStop-Filialen haben noch geöffnet?
Damit hätten wir geklärt, ob es sich lohnt, GameStop noch einen Besuch abzustatten (wenn auch mit einem schwammigen „kommt darauf an“). Doch nachdem GameStop bereits 2023 viele Läden geschlossen hat, bietet längst nicht mehr jede Stadt überhaupt diese Gelegenheit.
69 Filialen gibt es noch und wir verraten euch im Folgenden, welche das sind. Beachtet jedoch: Nicht alle schließen erst am 30. Januar ihre Pforten, einige schon eine Woche vorher. Schaut am besten in der FAQ von GameStop vorbei und sucht nach eurer Filiale. Diese GameStops haben derzeit (Stand 14. Januar, 8:34 Uhr) noch geöffnet:
- Aachen (Aquis Plaza)
- Aschaffenburg (City-Galerie)
- Augsburg (City-Galerie)
- Bad Oeynhausen (Werrepark)
- Berlin (Spandau Arcaden)
- Berlin (Gesundbrunnen-Center)
- Berlin (EKZ Das Schloss / Steglitz)
- Berlin (Gropius Passagen)
- Berlin (Neukölln Arcaden)
- Bielefeld (LOOM)
- Bochum (Drehscheibe)
- Bochum (Westfield Ruhr Park)
- Bonn (Sternstraße)
- Braunschweig (Schloss-Arkaden)
- Bremen (Hans-Bredow-Straße)
- Bremen (Waterfront)
- Cottbus (BlechenCarrée)
- Darmstadt (Luisencenter)
- Dinslaken (Neustraße)
- Dortmund (Thier-Galerie)
- Dresden (Altmarkt-Galerie)
- Dresden (Elbepark)
- Duisburg (Forum)
- Düren (StadtCenter)
- Düsseldorf (Neustraße)
- Erfurt (Anger)
- Essen (Limbecker Platz)
- Frankfurt am Main (Europa-Allee)
- Fürth (Schwabacher Straße)
- Halle (Saale) (Neustadt Centrum Halle)
- Hamburg (Europa Passage)
- Hamburg (Billstedt Center)
- Hamburg (Quarree Wandsbek)
- Hamm (Allee-Center)
- Hannover (Ernst-August-Galerie)
- Heilbronn (Stadtgalerie)
- Ingolstadt (WestPark Shopping-Center)
- Kaiserslautern (Fackelstraße)
- Kassel (Untere Königsstraße)
- Kiel (Sophienhof)
- Koblenz (Forum Mittelrhein)
- Köln (Hohe Straße)
- Köln (Köln Arcaden)
- Leipzig (Promenaden Hauptbahnhof)
- Ludwigshafen (Rhein-Galerie)
- Magdeburg (Allee-Center)
- Mannheim (Q1)
- Mönchengladbach (Minto)
- München (Olympia Einkaufszentrum / OEZ)
- München (PEP Einkaufscenter Neuperlach)
- München (Riem Arcaden)
- Münster (Münster Arkaden)
- Neubrandenburg (Marktplatz-Center)
- Nürnberg (Breite Gasse)
- Oberhausen (CentrO)
- Osnabrück (Kamp-Promenade)
- Paderborn (Südring-Center)
- Pforzheim (Schlössle-Galerie)
- Regensburg (Donau-Einkaufszentrum / DEZ)
- Saarbrücken (Bahnhofstraße)
- Schwerin (Schlosspark-Center)
- Siegen (City-Galerie)
- Stuttgart (Milaneo)
- Trier (Trier-Galerie)
- Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Center)
- Wildau / Brandenburg (A10 Center Wildau)
- Wilhelmshaven (Nordsee-Passage)
- Worms (Kaiser-Passage)
- Wuppertal (City-Arkaden)
Falls ihr nach unserem kleinen Selbstversuch Lust bekommen habt, noch einmal durch die Überreste einer bald endenden Ära zu stolpern, drücken wir die Daumen, dass sich eine der gelisteten Filialen noch in eurer Nähe befindet. Ansonsten findet ihr sicherlich auch online lohnenswerte Sales, beispielsweise bei Amazon, wo ein Nintendo Switch-Titel derzeit für weniger als 30 Euro zu haben ist.
Quelle: GameStop