Authentizität trifft auf Unreal Engine 5
Alles in Gothic Remake ist wie im Original – sieht aber deutlich größer und schlicht stärker aus. Fast so, als hätte Alkimia Interactive die Unreal Engine 5 mit einer Schüssel von Snafs Fleischwanzenragout gefüttert. Im Vergleich zum Ur-Gothic ist alleine der Umschlagplatz zu Beginn deutlich größer, lädt zu noch mehr Erkundungstouren ein.
Fans finden schnell während der ersten paar Spielminuten typische Gegenstände wie die über einem Lagerfeuer brutzelnde Pfanne, womit ihr das Fleisch erlegter Wildtiere bratet. Und hinterher verzehrt, um eure angeschlagene Lebensenergie wieder aufzuladen. Aber ich schweife ab: Mit der Quest im Gepäck, einen geeigneten Schlafplatz zu finden, wo wir nicht prompt vom nächstbesten Schattenläufer zerfetzt werden, geht’s vom Umschlagplatz aus weiter.

Nach wenigen Schritte passieren wir einen kleinen See, in den ein beeindruckend anzusehender Wasserfall stürzt. Habe ich schon erwähnt, dass Gothic Remake ein wahrer Augenschmaus ist? Wir marschieren weiter bis zu einem hölzernen Tor, auf dem ihr – eben genauso wie im Original – einen Wachmann antrefft. Dem dürft ihr entweder seine „ziemlich trockene Kehle“ befeuchten, indem ihr dem Besten eine Flasche Bier beschafft, oder ihr lasst den Ärmsten durstig zurück.
Je nachdem, ob ihr euch kooperativ verhaltet, oder nicht, werdet ihr weiter mit hilfreichen Informationen versorgt, oder halt nicht. Sobald ihr das Holztor wieder über eine Leiter hinunterklettert, könnt ihr eine jener neu hinzugekommenen Funktionen ausprobieren, die bei aller authentischen Rustikalität eben doch ein willkommenes Zugeständnis an aktuelle, spielerische Bequemlichkeiten ist.