Habt ihr euch schon mal ein Spiel angeschaut und gedacht: „Das passt zwar überhaupt nicht zu den Titeln, die ich sonst so zocke, aber ich will einfach gern wissen, was die Faszination dahinter ist“. Mir geht es tatsächlich häufig so und meist kann nur eine Kombination aus flehendem Geldbeutel und Blick auf die überfüllte Spiele-Bibliothek meine Neugierde Bremsen.
Im Falle des kürzlich erschienenen Landwirtschafts-Simulators 25 hatte ich allerdings freie Fahrt und kann daher nun berichten, wie es sich für mich angefühlt hat, neu in der Welt von Grubbern und Kreiseleggen zu sein.
Ein Schritt raus aus meiner Komfortzone und hin zum Landwirtschafts-Simualtor 25
Meine Voraussetzungen für ein erfolgreiches Leben als virtuelle Hofbesitzerin sind beinah null, als ich den Landwirtschafts-Simulator 25 zum ersten Mal starte. Gut, ich verstehe grundsätzlich, wie Pflanzen auf Feldern wachsen und dass auf jeden Fall Traktoren involviert sind. Dünn wird mein Wissen so ziemlich genau an der Stelle, an der Stardew Valley sich von den Details realistischer Anbau-Verhältnisse trennt – und kindgerechte Fakten aus früheren Folgen „Sendung mit der Maus“ sich aus meinem Gedächtnis verabschieden.
Eine Vorgeschichte mit Simulatoren kann ich ebenfalls nicht wirklich vorweisen. Ich habe sicher schon mal einen gespielt, aber soweit ich weiß, nie selbst einen besessen. Flüchtige Blicke auf den Bildschirm, als der Landwirtschafts-Simulator 22 darauf gespielt wurde und ein Wunschlisteneintrag zu MudRunner, sind das Aktuellste an Erfahrung, was ich in diesem Genre vorweisen kann. Aber das sollte ja alles kein Problem sein, immerhin spiele ich ja nicht zum ersten Mal ein Videospiel und es gibt glücklicherweise so was wie Tutorials – so zumindest mein anfänglicher Optimismus.
Opa Walters Landwirtschafts-Kurs für Dummies
Zu Beginn präsentiert sich mir der LS 25 noch recht harmlos und ich darf mich schnell an die Option klammern, mir eine geführte Tour für Neulinge geben zu lassen. Opa Walter bietet sich hierfür als Tourguide an. Der rüstige Senior bereitet sich nämlich auf seine angehende Rente vor und hat mich als Nachfolgerin auserkoren. Allerdings weiß er noch nicht, was für einen grober Fehler das war. Ich kann an seiner steifen Haltung und eintönigen Stimme höchstens abschätzen, dass er wahrscheinlich sowieso schon aufgegeben hat.
Als erste Aufgabe überträgt mir Walter die Verantwortung über seinen treuen Grubber. Ich weiß nicht, was ein Grubber ist, beschließe aber, dass es fürs Erste ausreicht zu wissen, wie man einen Grubber bedient. Grubber ist ein lustiges Wort, Grubber-Grubber-Grubber – denke ich mir während ich die Maschine übers Feld ziehe. Soweit so gut, irgendwann ist dann das erste Feld vollständig bearbeitet und Opi, der sich übrigens wie von Zauberhand durch die Stationen des Tutorials teleportiert hat, will mir erstmal nicht mehr beibringen.
„Opa! Bitte bring mir doch noch zumindest bei, wie ich meine Kühe füttere und melke. Opa, meine Kühe müssen ob meiner fehlenden Kompetenzen elendig hungern“, will ich schreien, aber Opa hat sich schon in einer ausschweifenden Rede über seine Backstory verfangen, die ich mit gemäßigtem Interesse verfolge. Was Viehzucht betrifft, verweist er mich schließlich an Expertin Katie. Die erzählt mir mit großer Begeisterung von allen Einzelheiten der Tierhaltung. Während sie mir gerade erklärt, was TMR ist, versuche ich den vorangegangenen Schwall an Infos in meinen Gedanken noch in praktische Anweisungen zu übersetzen.