Bin ich mit meinem ersten Durchlauf von Resident Evil Village viel zu spät dran? Ihr könnt ihr eine Ampulle T-Virus darauf verwetten, dass ich drei Jahre hinterherhinke, wenn ich jetzt das im Mai 2021 veröffentlichte Resi 8 nachhole. Nach an die 25 Stunden Spielzeit, verteilt über mehrere Wochen, habe ich Allerwelts-Heros Ethan Winters durch das transsylvanisch anmutende, titelgebende Dorf bugsiert.
Dabei habe ich einige der stärksten Momente der Reihe überhaupt mitgenommen (Hallo, Horror-Haus Beneviento!) – war doch vom etwas laschen Schwierigkeitsgrad überrascht. Okay, vielleicht hätte ich nicht im normalen, sondern harten Schwierigkeitsgrad einsteigen sollen, aber ein Umstand hat mich dennoch verdutzt: Der wahre Endgegner in Resident Evil Village war für mich weder Lady Dimitrescu noch die oben erwähnte Puppenspielerin Beneviento. Nein, der wahre Endgegner wirft mich gefühlt in den Kindergarten zurück.
Kugellabyrinth 4: Heisenbergs Fabrik in Resident Evil Village
Wer Resident Evil Village durchgespielt hat, kennt diese Bonus-Aufgaben natürlich längst: Im Verlauf des Spiels stolpert ihr über mehrere Kugellabyrinthe – das erste davon im Schloss der Lady Dimitrescu. Während ihr euch durch das Dorf und seine fleischfressenden Bewohner*innen schnetzelt, trefft ihr immer wieder auf diese Minispiele. Dieselben funktionieren im Grunde recht simpel, stets nach demselben Grundprinzip.
Zunächst benötigt ihr eine Kugel, mit deren Hilfe ihr das Minispiel freischaltet; beim eigentlichen Spiel nun neigt und kippt ihr ein Diorama so lange, bis eure Kugel durch den Ausgang rollt. Glückt das, nehmt ihr als Belohnung einen wertvollen Gegenstand entgegen, den ihr beim Händler Duke für einen ordentlichen Betrag verkaufen könnt. Das solltet ihr auch, schließlich winkt der Duke mit teils kostspieligen Verbesserungen für eure Waffen. Die Kugellabyrinthe selbst empfand ich als in der Steuerung etwas unpraktisch, trotzdem niemals wirklich herausfordernd. Bis zum vierten Kugellabyrinth in Heisenbergs Fabrik.
So simpel, so befriedigend und gewinnbringend die ersten drei Kugellabyrinthe auch waren: Das vierte Minispiel in Heisenbergs Fabrik hat fast meine Hutschnur zum Platzen gebracht. Nichts hatte diese für mich gänzlich unerwartet Herausforderung mit der Gießerei oder der passenden Form zu tun. Zur Erinnerung: Als Ethan Winters müsst ihr zunächst die Kugel-Kokille finden, um in der Gießerei die benötige Kugel zu fabrizieren. Der Part war ein Kinderspiel.
Ein fieses Minispiel in Resident Evil Village – oder dumm angestellt?
Eher eine herkulische Herausforderung war dann das eigentliche Minispiel. Im Gegensatz zu Nummer eins bis drei absolvierte ich das Geschicklichkeitsspiel No. 4 mitnichten in wenigen Sekunden. Auf die Uhr geschaut habe ich nicht, sollte ich 20 oder gar 30 Minuten in das Minispiel investiert haben, nur, um meine Kugel wieder und wieder in den miniaturartigen Abgrund zu poltern, es würde mich nicht wundern.
Warum das Ganze dermaßen herausfordernd ist? Nun ja, womöglich habe ich mich ungeschickt angestellt. Womöglich. Vielleicht hat das ohnehin nicht gerade eingängige Kippen, Neigen und Kamera rotieren in diesen Minispielen wirklich einen Sprung vom dritten zum vierten Spiel gemacht – was die Schwierigkeit angeht. Sollte es euch so gehen wie mir, möchte ich euch einige simpel erscheinende, aber doch nutzwertige Tipps und Tricks mit auf die Kugelbahn geben:
- Vorsichtiges Navigieren: Bewegt die Plattform lieber bedächtig und mit Vorsicht – damit ihr nicht unnötig häufig über die Bande hinauskullert.
- Vorausplanung: Denkt weitsichtig und wenn ihr bei einer Stelle schon mehrmals Fehlschläge hinnehmen musstet, haltet kurz inne – und überlegt für einen Augenblick, bevor ihr weitermacht.
- Perspektive wechseln: Sollte es mal unübersichtlich werden, könnt ihr eure Sicht auf das Kugellabyrinth drehen – bis ihr die Szenerie wieder vernünftig im Blick habt.
Eine Handreichung als Bewegtbild und mit erklärenden Kommentaren, findet ihr in diesem, nicht mal fünfminütigem YouTube-Video. Das eigentliche Kugellabyrinth 4 in Heisenbergs Fabrik beginnt ab Minute 2:22.
Abschließend bleibt mir nur zu sagen: Den finalen Endgegner in Form der Mutter Miranda habe ich definitiv zügiger gemeistert, als dieses infernalische Kugellabyrinth des verrückten Biowaffen-Tüftlers Heisenberg. Aber das nur am Rande erwähnt.
Persönlich bin ich ja gespannt, wie der Waffenhahn von Ethan Winters, welche drakonischen Bonus-Spielereien Capcom bei einem Resident Evil 9 aus dem Hut ziehen wird – obwohl Resi 9 aktuell mehr spekulativen, den faktischen Charakter hat.
Quelle: YouTube / @SweetJohnnyCage – Narrated Guides & Walkthroughs