Resident Evil dürfte wohl der bekannteste Name im Bereich der Horror-Spiele sein: Für mich als Angsthase ein guter Grund, einen großen Bogen um die Reihe zu machen.
Jumpscares erschütterten mich bis aufs Mark und endlose Spannung brachte mich zur Verzweiflung: Ich konnte einfach nicht mit dem Genre umgehen. Doch trotz all der Angst begleitet mich mindestens genauso lange schon auch eine morbide Faszination für das Thema: Früher las ich mir deshalb Wikipedia-Zusammenfassungen von Horrorfilmen durch.
Zwar konnte und wollte ich mir die grausigen Inhalte nicht visuell zu Gemüte führen, gleichzeitig aber doch wissen, was genau da eigentlich Schreckliches passiert. Doch dann bot sich mir eine Gelegenheit, diese Angst zu überwinden – ein Schritt, der aus dem einst von mir gefürchteten Resident Evil eine meiner heute liebsten Spielereihen gemacht hat.
Resident Evil: Am Anfang war das Praktikum
Als selbst diagnostizierter Angsthase hatte ich Horror-Spiele bisher gemieden – mit einer Ausnahme. Auf der Wii U schwitzte und zitterte ich vor einigen Jahren durch Year Walk vom Entwicklerstudio Simogo (Sayonara Wild Hearts, Lorelei and the Laser Eyes), das ich am Ende nur beenden konnte, weil mir eine Freundin beim letzten Drittel Gesellschaft geleistet hat.
Doch berufsbedingt eröffnete sich mir dann im April 2021 eine Chance, die ich ohne zu zögern ergriff: Zu der Zeit verrichtete ich bei PC Games gerade ein Praktikum und sollte nun, weil der Release von Resident Evil Village bevorstand, eine Zusammenfassung des Vorgängers abliefern. Resident Evil 7: Nicht nur aufgrund des Wechsels zur First-Person-Perspektive wird das erste Abenteuer von Ethan Winter häufig als gruseligster Teil der Reihe bezeichnet.
Wurde der Spukfaktor durch die Büro-Atmosphäre etwas abgeschwächt, sorgten die Kopfhörer dafür, dass die Schritte von Jack direkt in meinen Gehörgängen hallten. Trotz vieler Schreckmomente und permanenter Gänsehaut in dem verschachtelten Haus der Bakers hatte ich eine überraschend gute Zeit mit Resident Evil 7 und genoss neben dem Sprung ins kalte Wasser, der mich für die Zukunft wappnen sollte, noch einen weiteren Vorteil: Ich war inhaltlich bestens vorbereitet für den Nachfolger.