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Resident Evil: Wie ich vom Angsthasen zum Horror-Fan wurde

Einst ein ängstlicher Schisser, mittlerweile ein durchaus erprobter Horror-Fan: Resident Evil hat mich in das Grusel-Genre gezogen und das auf durchaus ungewöhnlichem Wege.

Ein Screenshot aus Resident Evil mit Lady Dimitrescu und Redakteur Jonas.
© Capcom / Jonas Höger / Adobe Photoshop [M]

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Von Hexen und Werwölfen

Und auf den war ich aufgrund des Settings richtig heiß: Mit seiner dichten Dorfatmosphäre, den Werwölfen und dem gigantischen Schloss erinnerte mich Resident Evil Village an Bloodborne, eines meiner absoluten Lieblingsspiele. Weil es so wenig vergleichbare Titel gibt, war ich über jede Brotkrume froh und klammerte mich, trotz aller Gameplay-Unterschiede und Jumpscare-Bedenken, an Resident Evil Village. Genau wie gehofft, holte mich die schaurige Schießbude richtig ab.

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Mit aufgestellten Nackenhaaren schlich ich bis zur unvermeidlichen Konfrontation an Lady Dimitrescu und ihren drei tödlichen Töchtern vorbei; versteckte mich zitternd vor einem gigantischen Fötus und mörderischen Puppen; angelte einen Monsterfisch und filetierte ihn mit Fallen und Flinten; erkundete eine endlose Fabrik voller Werwölfe und lieferte mir einen Kampf mit einem Transformer auf dem Schrottplatz.

So wirklich gruselig war Resident Evil Village zugegebenermaßen nur selten und entwickelte sich im Spielverlauf dann auch zunehmend eher zu einem Action-Kracher. Trotzdem begeistert mich das Setting bis heute und Village thront nicht umsonst auf dem zweiten Platz meiner liebsten Resident Evil-Spiele. Jetzt hatte ich genau wie Lady Dimitrescu richtig Blut geleckt und wollte meine metaphorischen Fangzähne tiefer in den Hals der Reihe schlagen.

Back to the Remakes

Um spielerisch und grafisch nicht aus allen Wolken zu fallen, beschloss ich jedoch, mich nach Village nicht mit den Anfängen auseinanderzusetzen, sondern modern zu bleiben und mir die Remakes vorzuknöpfen. Also weg von den Werwölfen und zurück zu den Zombies, die die Reihe ja einst überhaupt erst groß gemacht haben. Ein bisschen Chronologie kann natürlich nicht schaden, also erst die Hauptmahlzeit namens Teil Zwei, bevor ich mich dem kurzen, süßen Nachtisch namens Teil Drei widmete.

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Goodbye Ethan Winters, hallo Leon S. Kennedy: Mit dem Sprung in die Vergangenheit ging auch ein Protagonisten- und Settingswechsel einher. Das isolierte Dorf in Osteuropa weicht der urbanen Großstadt, in der gehirnfressende Gestalten durch die Straßen taumeln. Resident Evil 2 ist spätestens in der Polizeistation ein echter Schocker: Dunkle Gänge, klappernde Fensterläden und Zombies hinter jeder Ecke erinnern mich daran, warum ich Horror-Spiele früher gemieden habe.

Doch diesen entweihten Ort der Ordnung Stück für Stück zurückzuerobern und das Gefühl zu bekommen, Herr der Lage zu werden, fühlt sich nach den vielen Schrecken umso befriedigender an – bis Mr. X wie ein Elefant im Porzellanladen wütet und mir jeden Funken Selbstbewusstsein, den ich nach den ersten Spielstunden ansammeln konnte, mit einem leichten Pusten wieder aus dem Körper bläst.

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Das wesentlich kürzere Resident Evil 3 ist dann eher Hollywood-Action statt Gruselkabinett und ein erster Vorbote dafür, was mit der Reihe nach dem legendären vierten Ableger passiert, bevor man mit Teil Sieben wieder zu alter Horror-Höchstform auflief. Immer noch spaßig, immer noch unterhaltsam. Doch mir persönlich, da ich langsam auf den Geschmack gekommen bin, fast schon nicht mehr schaurig genug.

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