Schnell! Welches Ende eines Videospiels hat euch zuletzt so richtig überrascht? Bei mir was es das Finale des Story-Spiels The Casting of Franke Stone auf dem PC. Vor inzwischen fast 30 Jahren war es ein ganz anderes Spiel, auf einer ganz anderen Plattform, das mich verblüfft hat. Oder besser gesagt: Hätte verblüffen können. Gestatten: The Lost World: Jurassic Park anno 1997 auf Sonys PlayStation.
Der Side-Scroller war eine von mehreren offiziellen Versoftungen des gleichnamigen Spielfilms von Steven Spielberg. Ihr wisst schon, der zweite Jurassic Park-Film. Das Abenteuer-Spiel für die PlayStation warb seinerzeit aggressiv damit, man könne den Tyrannosaurus steuern – und dem war auch so. Nebst Raptor, Compsognathus und zwei menschlichen Charakteren, ging’s zuletzt als König der Tyrannenechsen ans Büfett. Dass dieser Titel bockschwer war, daran knabbere im Jahr 2025 nicht mehr. Dafür an etwas ganz anderem …
The Lost World: Jurassic Park – so schaltet ihr das geheime Ende frei
Im Spielverlauf stößt ihr auf durch die Luft wirbelnde Doppelhelix-Gebilde. Die DNA-Teile sind groß und farbenreich, lassen sich kaum übersehen. Wer noch eine PlayStation bei sich daheim stehen hat, obendrein eine Kopie von The Lost Word: Jurassic Park der damaligen DreamWorks Interactive besitzt, kann sich nochmal daransetzen, all diese DNA-Symbole aufzulesen. Ein Guide wie der auf GameFAQs wird euch weiterhelfen – indem ihr beispielsweise über das Tastenkürzel Strg + F die Suchfunktion eures Internetbrowsers nutzt.
So findet ihr schneller die gesuchten Hinweise zu den DNA-Strängen. Sollte ihr alle einsammeln, erwartet euch am Ende des Spiels eine geheime Botschaft eines nicht unbekannte Hollywood-Schauspielers.
Es spricht direkt zu euch aus dem Bildschirm: der Schauspieler Jeff Goldblum (Die Fliege, Independence Day, Wicked). Der Beste richtet sich mit einer persönlichen Botschaft an euch. Wir übersetzen ins Deutsche: „Wenn du mich hören kannst, herzlichen Glückwunsch. Gut gemacht. Du hast es geschafft! Du hast so viel Zeit investiert und jetzt bist du fertig […]. Das ist eine großartige Leistung, meine Güte. Du hast einem 20 Fuß großen Fleischfresser direkt in die Augen gesehen und überlebt […]? Also, du bist schon was Besonderes.“
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Als Nächstes fordert uns Herr Goldblum dazu auf, die PlayStation abzuschalten. „Weißt du, was du jetzt tun solltest?“, sagt er. „Schalte das Ding um Himmels willen aus und geh nach draußen. Du weißt schon, frische Luft schnappen, spazieren gehen. Rufe ein Mitglied des anderen Geschlechts an. Du weißt schon, was ich meine“, sagt er augenzwinkernd. Das Gesagte ist irgendwie witzig, so rüpelhaft vom echten Schauspieler aus dem Kinofilm beleidigt zu werden – zumal persönlich. Einerseits. Doch es gibt ein Andererseits.
Warum das Easter Egg im Jahr 2025 schlecht gealtert ist
Eine nicht weiter böswillig gemeinte Formulierung wie „Mitglied des anderen Geschlechts“ ist im Jahre 2025, nun, ungut gewählt – fasst mich persönlich heutzutage etwas unglücklich an. Schuld daran ist nicht Goldblum selber, der etwa über das abstrakte Thema „Männlichkeit“ im August 2024 zu The Guardian sagte: „Meiner Meinung nach überschneidet sich Männlichkeit mit guter Menschlichkeit, unabhängig vom Geschlecht. Das [Männlichkeit] ist eine ethische, ehrliche und authentische Moral; eine beitragende, fürsorgliche Freundlichkeit; eine liebevolle Art, sich durch die Welt zu bewegen.“
Kollege Goldblum kann also eine gesunde Progressivität unterstellt werden. Und das ist auch gut so. Schöner wäre im Sinne der Inklusion natürlich eine Aussage wie „Mitglied des anderen Geschlechts – oder desselben Geschlechts. Oder wen oder was auch immer du lieben möchtest“ Denn es ist nun mal so, dass sich der Sprachgebrauch entlang am Zeitgeschehen schärft. Hat er immer und wird er auch immer – solang es Menschen gibt. Vorwerfen kann man das weder Goldblum noch Buch, Film oder Spiel The Lost World: Jurassic Park.
Dennoch ist dieses geheime Ende nach meinem Dafürhalten ein etwas unglücklich gealtertes Kuriosum. Zum Schmunzeln brachte mich dieser Meta-artige Witz allemal. Ganz unberührt von Sprachkritik. Apropos Saurier-Content: Resident Evil trifft Dino Crisis in einem neuen Horror-Spiel. Und falls ihr euch noch immer wundert, was mich beim Ende von The Casting of Frank Stone aus den Socken gehauen hat, kann sich in die Spoiler-Spalte meines dazugehörigen Meinungsbeitrags vorwagen.
Quellen: GameFAQs, YouTube / @gamehelper, The Guardian
Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.
Die Reaktion des Autors finde ich jetzt ein bisschen arg empfindlich. Entsetzen ist doch schon eine ziemlich extreme Emotion, da bleibt kein Spielraum mehr für Eskalation, fast so als könnte nichts oder jedenfalls nicht viel Schlimmeres passieren. Ich will ihm da nicht reinreden, er ist schließlich Experte für seine Gefühle, wollte nur meine Meinung teilen und ein bisschen was tippen. Meine Tastatur (Logitech G613) spinnt nämlich irgendwie ein wenig und ich dachte erst, ich hätte das Double Typing in den Griff gekriegt mit einer Registry-Änderung. Aber scheint doch noch hin und wieder vorzukommen. Also muss ich wohl doch eine neue kaufen...
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