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Was für ein Spiel ist bitte Catly und warum macht es mich so nervös?

Auf den diesjährigen Game Awards spukte ein geheimnisvoller Trailer über die Bühne. Ich habe so meine Bedenken, was Catly betrifft.

Bild von einer Katze aus dem Spiel Catly
© SuperAuthenti

Borderlands 4, Mafia: The Old Country, Elden Ring Nightreign, The Witcher 4 und einiges mehr  das alles haben wir bei den Game Awards dampfend heiß vorgesetzt bekommen. Dabei ist die plötzliche Ankündigung eines skurrilen MMOs mit Katzen namens Catly ein wenig untergegangen.

Daran hat aber nicht nur die erdrückende Konkurrenz schuld: Der gezeigte Trailer kann aufgrund seiner schwachen Aussagekraft nicht gerade als Aufhänger für helle Vorfreude verwendet werden. Auch mich hat dieses Showcase trotz meines Daseins als Katzenfanatikerin nicht abgeholt, sondern eher mit Unwohlsein erfüllt. Was steckt hinter dem so mysteriös gehandelten Game?

Catly: Ankündigung auf den Game Awards weckt in mehr eher Verwirrung als Vorfreude

Für die nächtliche Darbietung der Game Awards habe ich auf wertvollen Schlaf verzichten müssen und saß so halb wach, halb eingenickt vor dem Fernseher, während das Bild von Geoff Keighley wie ein Restschluck Koffein in meinem Gehirn rumsprang. Gelohnt hat es sich alle Male, auch wenn ein Großteil der Ankündigungen meinen persönlichen Geschmack nicht ganz treffen konnte.

Als plötzlich flauschige Katzen auf meiner Netzhaut krabbelten – was in meinem Zustand auch gut ein wilder Traum hätte sein können – keimte für ganz kurze Zeit ein Funken Hoffnung in mir auf, der sich aber mindestens genauso schnell wieder verabschiedete. Stattdessen rollten sich mir beim Anblick der irgendwie viel zu realistischen und gleichzeitig fragwürdig interpretierten Katzen die Nägel auf.

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Egal wie oft ich mir die fast einminütige Enthüllung von Catly reinziehe, ich kapier’ einfach nicht, worum es in diesem Spiel gehen soll. Wird man selbst zur Katze und hüpft wie die Haustiere um Trailer durch ein futuristisches Spielzimmer? Steuert man die Stubentiger in einer Lebenssimulation à la The Sims? Oder nimmt man die Perspektive eines Katzenhalters beziehungsweise einer Katzenhalterin ein? Vielleicht liegt die Wahrheit auch weiter davon entfernt, als ich je glauben würde. Die Steam-Tags Action, MMO und Open World wären mir allein vom Bewegtbildmaterial her zumindest nie in den Sinn gekommen.

Catly ist ein … Spiel? … und erscheint unter anderem für die Apple Watch

Dann tauchen am Ende des Catly Trailers auch noch menschliche Gestalten mit Ski Aggu-Brillen auf, die – gemeinsam mit einer passend gekleideten Katze – sonderbare Outfits präsentieren. Es baut sich ein Haus Stück für Stück zusammen, ein paar wie Instagram-Posts aufgebaute Bilder strudeln anschließend umher und damit ist der Trailer auch schon vorbei. Über meinem Kopf schweben Fragezeichen wie ein Fliegenschwarm

Halten wir fest: Verstörend hoch aufgelöste Katzen, Kleiderpräsentation, mit hoher Wahrscheinlichkeit Hausbau- / Dekorationselemente und soziale Medien – das ist alles, was sich bisher inhaltlich mit Catly in Verbindung bringen lässt. Wie sich das in ein MMO für Steam, die Nintendo Switch und die Apple Watch (ja, ihr habt richtig gelesen) übersetzen soll, bleibt vorerst ein Rätsel. Entsprechende Store-Eintragungen klären ebenfalls nicht näher auf.

Ein abgespecktes Sims-Spiel mit Hauptfokus auf optische Anpassungen und verbauten Community-Elementen scheint mir da noch am logischsten. Worin da der besondere Reiz liegen soll, würde mir allerdings nicht einfallen. Der „Charme“ der Katzen ist es aus meiner Sicht schon mal definitiv nicht. Wenn ihr kurz davor seid zu widersprechen, dann schaut doch gerne mal auf der Webseite vorbei und erzählt mir danach, dass ihr nicht nachhaltig verstört seid, ich warte. Kleiner Tipp: Ganz nach unten scrollen lohnt sich besonders.

Catly sieht sich mit KI-Vorwürfen konfrontiert

Wo ich den Internet-Auftritt von Catly schon mal erwähnt habe: Was sind das für eigenartige Kleidungsstücke und Accessoires, die da ausgestellt werden? Laut Steam-Verlinkung präsentiert man hier die Fashion Collection von Catly mit aktuellen Neuzugängen. Die Stücke sind angeordnet wie in einem Online-Shop, können aber nicht gekauft werden – oder zumindest vorerst nicht. Böse Zungen würden behaupten, dass die Betrachtung nahelegt, es würde sich hierbei um KI-generierte Stücke handeln. Dieser Meinung sind auch einige skeptische Internet-Nutzer*innen.

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Das Portal digitaltrends ist der Frage nachgegangen, ob die Entwickler*innen auf eine künstliche Intelligenz zurückgreifen, musste sich aber mit der Antwort vertrösten lassen, dass man bis 2025 keine weiteren Details teilen möchte. Selbst wenn hier per Hand designt wurde, macht das meiner Meinung nach die äußerst eigenartigen Looks, zum Beispiel in Form eines Darmtrakt-ähnlichen Schneemantels, nicht wett – aber das ist natürlich subjektives Empfinden.

Ich bin gespannt, was die Entwicklung von Catly betrifft. Vielleicht wendet sich am Ende doch alles zum Guten, ich will ja nicht übermäßig pessimistisch sein. Persönlich hätte ich zum Beispiel nichts gegen ein niedliches Katzensitter-Spiel, auch wenn ich bisher eher andere Fokuspunkte vermute. Gut, dass die Game Awards noch ein paar handfestere Ankündigungen in petto hatten, mit denen ich mich alternativ beschäftigen kann. Falls ihr, was das betrifft, noch nicht auf dem neuesten Stand seid, findet ihr bei uns eine Übersicht aller spannenden Begebenheiten des Abends.

Quellen: YouTube / GameTrailers, reddit r/Games, digitaltrends

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