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So abgefahren starten wir das Spielejahr 2025: Von Shooter-Kracher bis Open World-Schwergewicht

Das Spielejahr 2025 verspricht mit einigen Krachern aufzuwarten. Im Januar räumt die 4P-Redaktion aber erstmal den Backlog auf.

Screenshots von Horizon, Observer und Mouthwashing.
© Sony Interactive Entertainment / Guerilla Games / Bloober Team / Anshar Studios / Wrong Organ / Critical Reflex / Adobe Photoshop [M]

Video-Vorschau: Videospiele Januar bis April 2025

Wir verraten euch, auf welche Titel ihr euch jetzt schon zwischen Januar und April 2025 freuen könnt - und glaubt uns: Manch ein Titel davon hat Potenzial zum “Spiel des Jahres” zu werden.

Neues Jahr, neue Spiele: 2025 verspricht, viele Gaming-Kracher für uns als 4P-Redaktion bereitzuhalten. Derzeit herrscht aber noch Release-Flaute.

Was bedeutet das für uns? Na, dass das der perfekte Zeitpunkt ist, um liegengelassene Spiele endlich nachzuholen. Egal ob frisch von 2024 oder schon ein paar Jährchen älter: Der Januar steht bei uns ganz im Zeichen der Vergangenheit, mit der wir so frisch im Jahr einfach noch nicht abgeschlossen haben.

Jonas – Mouthwashing & Grunn

Auch wenn ich vergangenes Jahr noch voller Überzeugung geschrieben habe, warum ich gerne ein Steam Deck hätte, mir aber keins kaufen werde, bin ich Anfang Januar direkt eingeknickt und habe Valve ein paar frische Hunderter zugeschoben. Die ersten beiden Spiele, die ich dank Dock und Xbox Controller ganz entspannt von meinem Sofa aus auf dem Fernseher genießen konnte, bestätigen mich bislang darin, dass diese Entscheidung die richtige war. Welche das sind? Mouthwashing und Grunn.

Auf den bizarren Sci-Fi-Horror habe ich schon einige Monate lang geschielt, hörte ich doch aus allen Ecken, wie genial dieser aus dem Nichts aufgetauchte Albtraum sein soll. Und nach meinem gut drei Stunden langen Durchgang kann ich das bestätigen – und warne Interessierte gleichzeitig vor den heftigen Themen, die in Mouthwashing mal mehr, mal weniger direkt auftauchen. Der Horror wird hier zum einen über die Atmosphäre transportiert, denn Jump Scares sind eine Seltenheit.

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Doch richtig gruselig ist Mouthwashing, weil es zeigt, wozu Menschen imstande sind; und das durchaus vielschichtiger als das gute alte „Die Menschen sind die wahren Monster“ aus unzähligen Zombie-Medien. Wer auf gut geschriebenen und durchdachten Horror steht und vor Themen wie emotionaler Manipulation und Vergewaltigung nicht zurückschreckt, sollte sich diese narrative Perle definitiv anschauen. Alle anderen holen schon mal die Gartenschere raus.

Mit Grunn schnippele, gieße und buddele ich mich nämlich gerade durch ein zweites Horror-Spiel, das jedoch deutlich weniger gruselig und verstörend als meine andere Empfehlung ist. Trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl, während ich den Garten des kauzigen, anonym bleibenden Eigentümers pflege und das Umland erkunde. Warum verstehe ich nicht, was die Anwohner sagen? Warum soll ich mich nach Mitternacht nicht draußen aufhalten? Und wieso werde ich von einer unheimlichen Gestalt verfolgt?

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Eine dieser Fragen hat Grunn mir bereits beantwortet, bei den anderen stehe ich noch vor einem Rätsel. Aber ich habe ja auch noch nicht alle elf Enden gefunden und erfolgreich das Ingame-Wochenende überlebt, sondern zwischendurch in das Gras gebissen, das ich doch eigentlich zurechtstutzen sollte. Mit seiner mysteriösen Atmosphäre, der durchaus spannenden Spielstruktur und jeder Menge Charme fesselt Grunn mich gerade vor den Bildschirm und das sehr erfolgreich.

Gerrit – Horizon: Forbidden West & Byte the Bullet

Nachdem ich erst im vorletzten Jahr Horizon: Zero Dawn beendet habe, hatte ich mir für den Nachfolger ein wenig Pufferzeit verordnet. Gleich so einen Open World-Klopper anzufangen, kurz nachdem man den Vorgänger beendet hat, fühlte sich für mich nicht wertschätzend genug an. Wie auch für Protagonistin Aloy, deren Abenteuer im verbotenen Westen ein halbes Jahr nach dem Erstlingswerk stattfindet, habe ich mir ein paar Monate Pause gegönnt. Die Welt hat mich aber sofort wieder gefangen – alles noch ein Stückchen schärfer, flüssiger und beeindruckender als beim selbst auf der PS4 schon atemberaubenden Horizon: Zero Dawn.

Besonders der spektakuläre Kampf am Anfang gegen die gigantische Maschinen-Schlange hat mich zurück in die postapokalyptische Welt geholt. Aloy tritt als Retterin der Welt endlich selbstsicherer und etwas schnippischer auf. Etwas ärgerlich, dass man sich quasi die gesamte Ausrüstung und das Waffenarsenal wieder neu zusammensammeln muss. Auch wirkt das erste Gebiet der Hauptstory – dieses steppenartige Nachkriegs-Wasteland – noch nicht so attraktiv auf mich. Aber ich weiß ja, dass es noch besser werden wird.

Daneben spiele ich hin und wieder einen eher unbekannten Titel namens Byte the Bullet, der vom spanischen Solo-Entwickler Esteban Marin und Publisher JanduSoft im vergangenen September auf Steam veröffentlich wurde. Die sehr reduzierte Grafik wirkt zunächst eher nicht so catchy, das Spiel folgt aber einer cleveren Prämisse. Als Virenbekämpfer seid ihr im Inneren eines PCs unterwegs und müsst euch in klassischer Plattformer-Manier durch einzelne Level kämpfen.

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Thematisch sind diese dabei an einzelne Komponenten eines Computers angepasst. Ist die Grafikkarte vom Virus befreit, wird das Spiel erst in Farbe getaucht; auf der Festplatte dreht sich alles um trickreiche Rätsel. Jede komplettierte Welt beeinflusst die nächsten und ganz nebenbei gibt es liebevolle Hommage-Level an Klassiker wie Donkey Kong, Prince of Persia, Super Mario Bros. oder Castlevania sowie einen Retro-Soundtrack à la Mega Man oder VVVVVV.

Ach ja, im PS Plus-Abo ist gerade The Stanley Parable; das hab ich auch noch gespielt. War aber eher unterwältigt. Jaja, ich hab’s kapiert, total meta und wir sind alle nur ein Rädchen im System und drücken auf Tasten, weil es uns von oben gesagt wird. Ich will nicht behaupten, dass ich das Spiel komplett durchblickt hab, aber das hat es mir durch seine langweilige Präsentation und repetitive Art auch nicht schmackhaft gemacht. Nach einer Stunde hab ich es wieder vom System geworfen.

Patrick – Observer System Redux & Vampire: The Masquerade – Shadows of New York 

Ich hatte eigentlich vor, zum Jahreswechsel mit The Medium von Bloober Team loszulegen. Habe ich dann auch – irgendwie. Bei den Hammer-Rabatten (hat nichts mit Landschaftsgärtnerei zu tun) im Steam’schen Winter-Sale, konnte mein Geldbeutel nicht die Klappe halten. Deshalb schlummert nun nicht nur The Medium in meiner Bibliothek, daneben schnarchen auch Blair Witch und Observer: System Redux.

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Apropos: Der Trailer-Song „Voices“ zu The Medium hat mich zwischen den Jahren getragen, deswegen drille ich euch diese Mixtur aus melancholischem Singsang und kantigem Gitarren-Geschrammel hier oben in die Gehörgänge. Wo war ich? Ach so, was mich während der frisch gebackenen Neujahreswochen vor den Monitor gelockt hat, fragt ihr? Ja, also, puh, ganz ehrlich …

Vieles. Nachdem mich Vampire: The Masquerade – Coteries of New York im Vormonat mit blutig verschmierten Eckzähnen davon überzeugt hat, das sowohl Visual Novel ein amtliches Gaming-Genre ist, als auch Blutsauger*innen fortbestehen, obwohl die Nachtschattengewächse von einer Stephenie Meyer bis zum Ende des Erkennbaren weggeglitzert wurden … ähm … langer Satz. Nochmal auf Anfang: Ich bin mit Coteries of New York durch – und war begeistert. So Blut geleckt, habe ich die Fortsetzung Vampire: The Masquerade – Shadows of New York aufgesaugt – doch nach nicht mal vier Stunden hingeschmissen.

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Nicht, weil Developer Draw Distance irgendwie blutleer würde. Ach, i wo, nur zwischen Festivus, Silvester-Dröhnung und Jahreswechsel-Kokolores, habe ich spielerisch pausiert. Zu lange pausiert. Passiert. Und so schließt sich endlich der Kreis. Also: Observer System Redux von Bloober Team ist eine Narrativ-Granate, die mich weggesprengt hat – im allerbesten Wortsinn. Das Cyberpunk-Spiel mit Story-Druckbetankung liefert einfach alles, um mich glücklich zu machen.

Die mittlerweile leider verstorbenen Blade Runner-Legende Rutger Hauer als den Mitmenschen in ihren Gehirnen herumwühlender Neuraldetektiv? Check! Ein immerwährendes Gefühl allgegenwärtiger Paranoia inmitten eines Appartement-Gebäudes, wie bei den Polanski-Filmen Der Mieter oder Rosemary’s Baby? Check! Die heisenbergsche Unschärferelation als Leitmotive? Check! Ach, Observer System Redux ist elefantös.

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Und überhaupt: Wenn in einem Spiel die Bewusstseinsebenen verwischen, immer undeutlicher wird, wer letztlich beobachtet und beobachtet wird, dann fühle ich mich im allerbesten Sinne an den (verdammt empfehlenswerten) Roman Der Späher von Vladimir Nabokov erinnert. Hätte Bloober Team eigentlich Redux als Begleitlektüre dreingeben müssen.

Sören – Borderlands 3 & Dead Cells

Eigentlich hatte ich ja vor, den Weihnachtsurlaub spielerisch mit Metaphor: ReFantazio zu verbringen. Habe ich auch einige Stunden durchgezogen, bin aber noch längst nicht durch und ringe jedes Mal mit mir, ob ich es bis zum Schluss durchhalte. Denn auch das jüngste Atlus-Rollenspiel leidet für mich wieder unter dieser Unart, dass sich manche Dialoge unnötig in die Länge ziehen oder ständig die gleichen Infos wiederholt werden. Das schadet dem Erzähltempo, weshalb ich Metaphor nur in kleinen Schüben genießen kann.

Um mich dazwischen abzulenken, habe ich stattdessen mal wieder Dead Cells auf dem Steam Deck hervorgeholt. Angesichts des Steam Winter Sales landete endlich der Castlevania-DLC im Warenkorb und was soll ich sagen? Das Spielprinzip des Roguelites weiß auch Jahre später noch immer zu begeistern – und es ist so unfassbar hart. Zwar hatte ich den eigentlichen Endboss des Spiels schon ein- oder zweimal besiegt, aber mittlerweile sind so viele neue Biome, Feinde, Waffen, Upgrades und andere Bosse hinzugekommen, dass ich diesen schon echt lang nicht mehr zu Gesicht bekommen habe.

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Stattdessen erkunde ich mal das Schloss Draculas aus Castlevania, schlüpfe auf einmal in die Rolle von Richter Belmont, schlage mich irgendwann durch eine Bank oder komme in einem versunkenen Schiffswrack ins Schwitzen. Es gibt gefühlt bei jedem Durchgang etwas Neues zu erkunden für mich, obwohl ich bereits etliche Dutzend Stunden in Dead Cells gestopft habe. Wenn irgendwann die beiden geistigen Nachfolger – The Rogue Prince of Persia und Windblown – eine ähnliche Tiefe haben, dann dürfte ich mit Roguelites auf Dauer ausgesorgt haben.

Ach und ganz nebenbei habe ich in den letzten Wochen nach zwei zuvor gescheiterten Anläufen endlich Borderlands 3 nachgeholt. Zuvor habe ich mich, wie schon in den beiden Vorgängern, für die Sirene entschieden, aber irgendwie wollte im dritten Teil der Funke nicht zünden. Beim jetzigen Anlauf wählte ich nun den blutdürstigen Beastmaster FL4K und zack: Auf einmal machte mir die Loot-Shooter-Sause wieder richtig Spaß.

Zugegeben: Die Story rund um die beiden Influencer-Bösewicht-Heinis inklusive könnte mir nicht egaler sein. Im Vergleich zu Handsome Jack ein massiver Qualitätsabfall, aber da erzähle ich nichts Neues. Dafür knallt das Gunplay deutlich mehr und die Fortbewegung in den einzelnen Levelsegmenten fühlt sich viel besser an – wenn Borderlands 4 daran anknüpft, aber auch endlich wieder eine spannende Geschichte erzählt, die sich nicht nur durch billigen Pippi-Kaka-Humor auszeichnet, dann freue ich mich darauf.

Quelle: YouTube / Wrong Organ, Jandusoft, @aestheticwaves17, @drawdistance3949, @PlayStation, Sokpop Collective, Festivusweb, Motion Twin

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