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Fantasian Neo Dimension angespielt: Neues JRPG trumpft mit einzigartigem Design

Dank der Nintendo Switch bleibt Fantasian mobil. Dank dem PC oder der PS5 kann zuhause jetzt aber auch auf dem großen Screen gespielt werden.

Die beiden Hauptfiguren aus Fantasian mit einem rotblauen Banner.
© Mistwalker Corporation / Square Enix / Adobe Photoshop [M]

Eine kurze Geschichte der Videospiele

Die Geschichte der Videospiele beginnt bereits in den späten 1940er Jahren mit wissenschaftlichen Tüfteleien.Die erste bekannte von ihnen war “OXO”, ein Tic-Tac-Toe-Spiel, in dem man gegen den Computer antrat.

Es ist wohl an einem Großteil der Final Fantasy-Fans vorbeigegangen: Vor drei Jahren veröffentlichte Hironobu Sakaguchi, seines Zeichens Schöpfer der JRPG-Reihe, ein neues Spiel, das den Titel Fantasian trägt.

Zwar gehört das Spiel nicht offiziell zum Final Fantasy-Kosmos, der Name und das Genre lassen aber zurecht eine Ähnlichkeit vermuten. Unter dem Radar geflogen ist Fantasian bislang aber vor allem, weil es als Apple Arcade-exklusives Mobile-Game erschien. Nun ist die Gefängniszeit endlich abgesessen: Noch in diesem Jahr erscheint Fantasian mit dem Namenszusatz Neo Dimension auf PC und Konsolen – und ich konnte auf der gamescom bereits eine knappe Stunde reinspielen.

Fantasian Neo Dimension auf der gamescom 2024: Ein wundersamer Widerspruch

Statt Fantasian Neo Dimension auf einem großen Bildschirm zu erleben, bekam ich gleich zu Beginn meines Anspieltermins eine Nintendo Switch in die Hand gedrückt: Klar, Sakaguchis jüngstes Werk kommt ja ursprünglich vom kleinen Screen. Dabei sticht die größte Besonderheit des Spiels gleich ins Auge: Die Hintergründe von Fantasian sind nämlich handgemachte Dioramen, die aussehen wie bei Modelleisenbahnen, inklusive grüner Büsche und Sandboden.

Ein Kampf gegen einen monströsen Baum in Fantasian.
Die Hintergründe in Fantasian Neo Dimension sind handgefertigt, und das sieht man auch. Definitiv eine beeindruckende Herangehensweise. Credit: Mistwalker Corporation / Square Enix

Mit der einzigartigen Optik hebt man sich eindeutig von den bunten, meist mit Computertechnik erstellten Fantasy-Welten ab. Zumindest auf der Nintendo Switch ist Fantasian aber leider keine Augenweide: Trotz der kreativen Idee sehen die Umgebungen eher etwas ernüchternd aus, das spielbare Gebiet war ohne Flüsse und Wiesen aber auch vermutlich nicht der hübscheste Teil des JRPGs – in Gameplay-Trailern des ursprünglichen Spiels versammeln sich aber auch schönere Landschaften.

Zwischen konservativ und kreativ

Story und Erkundung fand im Rahmen der gamescom-Demo so gut wie gar nicht statt, der Fokus lag klar auf den Kämpfen und den Spielmechaniken von Fantasian. Die wirken auf den ersten Blick wenig spannend, doch in den klassischen rundenbasierten Auseinandersetzungen finden sich ein paar äußerst interessante Kniffe, die ich so noch nirgends beobachtet habe. Die Magie wird nämlich nicht einfach nur stumpf auf die Gegner gefeuert, sondern in veränderbaren Bahnen über das Schlachtfeld gelenkt.

So kann ich einen Feuerball in einer Kurve wie einen Bumerang schleudern oder die Landeposition eines Flächenzaubers anpassen, um möglichst viele Gegner auf einmal zu treffen. Auch einige der Gegner spielen mit dieser Mechanik: Goblins mit Schilden sorgen zum Beispiel dafür, dass durchdringende Magie nicht weiter fliegt. Also heißt es: Daran vorbei zielen oder diese Bollwerke gezielt ausschalten. Auch Elementschwächen wollen mit gut platzierten Zaubern ausgenutzt werden.

Ein Kampf gegen eine Schar Monster in Fantasian.
Die Flugbahn von Zaubern lässt sich anpassen, was besonders im Dimengeon-Dungeon hilfreich ist: Hier warten Scharen von Monstern darauf, dass ich sie wegfege. Credit: Mistwalker Corporation / Square Enix

Auch an anderer Stelle schafft Fantasian den Spagat zwischen konservativ: Zwar gibt es, ganz im Stil von alten JRPGs, natürlich Zufallsbegegnungen. Die werden dank des innovativen Dimengeon-Systems aber glücklicherweise nicht zur Qual: Auf Knopfdruck kann ich besiegte Gegnertypen bei erneuten Begegnungen in einen Extra-Dungeon schicken, um sie dort dann alle auf einmal zu besiegen. Das spart Zeit, denn durch die vielen Flächenzauber kann ich die Feindesmassen hier deutlich effizienter beseitigen – und ich bin flexibler, wenn es um den Zeitpunkt des Kampfes geht.

Unterschiede zur Mobile-Version

Auf den ersten Eindruckt wirkt Fantasian also wie ein etwas generisches JRPG, das jedoch mit einigen spannenden Ideen aufwartet. Ob die dann über die Spielzeit von 20 bis 60 Stunden (via Howlongtobeat) tragen können, bleibt abzuwarten – wer die Mobile-Version gespielt hat, weiß natürlich längst Bescheid. Auf ein paar Unterschiede können sich Kenner*innen wie Neulinge gleichermaßen einstellen: So steht beispielsweise ein neuer, noch höherer Schwierigkeitsgrad zur Verfügung.

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Und auch die Ohren dürfen sich freuen: Der Original-Soundtrack stammt aus der Feder von Komponist Nobuo Uematsu (Final Fantasy, NieR Automata) und ist allein deshalb vermutlich schon wert, gehört zu werden. Doch da JRPGs oft unter dem Problem leiden, dass sich die wiederholenden Songs nach einiger Zeit abnutzen und man sich nach frischem Sound sehnt, hat Square Enix in Fantasian eine kleine Jukebox eingebaut.

So könnt ihr jederzeit die Musik wechseln und bekommt dabei das volle Final Fantasy-Paket geboten: Von 7 Remake und 7 Rebirth über das MMO 14 und den Action-Kracher 16 bis hin zu den Pixel Remastern steht euch eine satte Auswahl aus dem Musikkosmos der JRPG-Reihe zur Verfügung. Ebenfalls ein japanisches Rollenspiel mit mehr als vielversprechendem Soundtrack: Metaphor ReFantazio, das ich ebenfalls auf der gamescom anspielen konnte.

Quelle: YouTube /Square Enix, Howlongtobeat

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