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Indiana Jones und der Große Kreis angespielt – Kann das Game mehr überzeugen als der letzte Film?

In Indiana Jones und der Große Kreis kehrt einer der beliebtesten Abenteurer der Popkultur auf unsere Konsolen und PC zurück. Wir durften bei einem Preview-Event in London einen Blick in das Action-Adventure werfen.

Offizielles Titelbild zu Indiana Jones und der Große Kreis
© MachineGames, Bethesda Softworks, Adobe Photoshop [M]

Indiana Jones und der Große Kreis im Test: Dieser Peitschenschlag verhallt schnell

Es war allerhöchste Zeit, dass Indiana Jones sein eigenes AAA-Spiel spendiert bekommt. In unserem Test-Video erfahrt ihr, in welchen Punkten Indiana Jones und der Große Kreis überzeugt und was unserer Meinung nach weniger gut gelungen ist.

Mit der Bratsche eins überbraten

Meine Anspiel-Session beginnt im Marshall College und führt mich über Rom bis zu den Pyramiden von Gizeh. An Indiana Jones‘ Institut hat sich ein hünenhafter religiöser Fanatiker unerlaubten Zutritt verschafft und eine antike, materiell jedoch nicht sehr wertvolle Statuette gestohlen. Seine Spur führt Indy – der zu einem mysteriösen Geheimnis, verbunden mit einem waghalsigen Abenteuer, noch nie nein sagen konnte – in den Vatikan. Und so finde ich mich in der nächsten Szene am Fuße der altehrwürdigen Engelsburg in Rom, um hier erstmals meine Schleich- und Nahkampf-Skills unter Beweis stellen zu können.

Offizieller Screenshot auf Indiana Jones und der Große Kreis
Zuviel Aufsehen solltet ihr nicht erregen, wenn ihr euch im feindlichen Gebiet auf Spurensuche begebt. Credit: MachineGames, Bethesda Softworks

Zum Glück stehen überall Gegenstände wie Spaten, Holzlatten oder eine Geige (!) herum, mit denen ich den Nazi-Italienern eins überbraten kann, bevor diese Alarm schlagen. Fast jedenfalls: Zwei, dreimal werde ich schon entdeckt und weil ich mir zu viel Zeit lasse, ruft ein Wachmann mit der Trillerpfeife Verstärkung herbei. Hier und da reicht es aber einfach, die Beine in die Hand zu nehmen. Irgendwann vergessen die Schergen einfach, dass ich da war (oder schaffen es nicht, mir auf dem gleichen Weg zu folgen).

Bei meiner dritten Station befinde ich mich – in Begleitung von Indys Freundin Gina – quasi zu den Füßen der Sphinx, in einer Siedlung nahe der Pyramiden. Hier steht der Rätsel-Aspekt im Vordergrund, es gibt eine kleine Sammelquest, ich muss mich in der Verkleidung eines Arbeiters in ein Lager der Nazis um einen Schlüssel stehlen und kann von den Personen vor Ort ein paar Dinge in Erfahrung bringen.

Skorpione… warum ausgerechnet müssen es Skorpione sein?

Zur besseren Übersicht helfen mir natürlich Karten der entsprechenden Region, aber auch ein Notizbuch, in dem Hinweise aufbewahrt werden. Indiana kann Fotos von Gebäuden und Personen machen und bekommt somit mehr Informationen zu diesen – und schaltet gleichzeitig Abenteurerpunkte frei, die ich in die Aufstockung bestimmter Talente stecken kann.

Gegen Ende der etwa zwei Stunden und 15 Minuten langen Spiel-Session erlebe ich den für mich stärksten Abenteuer-Part, in dem Indy zusammen mit Gina in einer Gruft unter der Sphinx ein paar Rätsel lösen darf, die zum größten Teil mit per Spiegel durch den Raum geworfenen Lichtstrahlen zu tun haben, und sich gegen eine widerwärtige Brut aus Aberhunderten von Skorpionen erwehren muss.

Offizieller Screenshot auf Indiana Jones und der Große Kreis
So jung, als wäre er gerade die Kessel-Route in unter 12 Parsecs geflogen, präsentiert sich der virtuelle Harrison Ford als Indiana Jones. Credit: MachineGames, Bethesda Softworks

Danach kommt mir nur der schwierige Gedanke, wie ich das Ganze einordnen möchte, und auch gut eine Woche später fällt es mir tatsächlich schwer. Technisch gibt es nichts zu meckern: Das Spiel läuft (auf dem PC) sauber in 60 FPS, es gibt beeindruckende Bilder von historischen Stätten mit satten Lichteffekten und einem Indiana Jones, der die Illusion eines jüngeren Harrison Ford fast perfekt heraufbeschwört. Die Steuerung läuft flüssig, die Dialoge lassen einen charmanten Humor nicht vermissen – und doch habe ich das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Irgendwie habe ich nichts Bahnbrechendes erlebt, das die Videospielwelt aufrütteln wird.

Ein schönes Action-Adventure, das wahrscheinlich nicht nur Indiana Jones-Fans überzeugen kann, wird „Der Große Kreis“ sicher werden, in euphorische Jubelarien kann ich aber nicht verfallen, dafür wirkte es mir zu bodenständig. Aber vielleicht will es das auch sein: keine Lichtschwerter, keine Hexer-Zeichen, keine Raumschiffe, kein Triforce und kein dystopisches Zukunftsszenario, sondern einfach ein vergleichsweise realistisches, vielleicht etwas mystisches Archäologen-Abenteuer mit Hut und Peitsche, so wie wir Indy kennen und lieben.

Quellen: Youtube / BethesdaSoftworksDE

Disclaimer: Das Preview-Event zu Indiana Jones und der Große Kreis fand in London statt. Die Kosten für Anreise und Übernachtung wurden vom Publisher des Spiels getragen.

  1. Nach den Vorschau Videos von GS, Gamepro gehe ich weiterhin von einem 70er Titel aus. Kaufen muss ich es trotzdem, da eben Indy. Ich empfinde das allgemeine Bild irgendwie steril und leer. Die Animationen sehen auch etwas unfertig aus, gerade beim Klettern oder Kämpfen.
    Die Stealth Mechanik hängt auch schon wieder direkt raus. Flasche irgendwo hin werfen und die Bots folgen der Spur. Man kann scheinbar wohl auch bei 2 Gegnern einfach 2 Flaschen werfen, dann läuft jeder in die gewünschte Richtung xD.
    Was ich dagegen cool fand war das weitläufigere Level, was man dann frei erkunden kann. Ich bleibe einmal gespannt was die ersten Tests sagen.
    Für den Vollpreis bin ich mir noch nicht ganz sicher, weil ich hier keinen Wiederspielwert sehe.

  2. Ich finde, dass das alles sehr gut klingt. Ich hatte echt meine Zweifel, weil ich in solch einem Spiel einfach Third Person erwarten würde. Nachdem aber mehrere Previews ausgesprochen positiv klingen, freue ich mich auf den Titel. Die drei klassischen Filme gehören zu dem Besten, das Hollywood je für den breiten Markt produziert hat.

  3. Ich wette es wird Leute geben, die dies nur als Imitation von den drei guten Originalfilmen und bereits dagewesenen Spielen sehen werden, aber wenn ich mich an die beiden neueren Filme erinnere, ist es definitiv eine gute Idee sich an den Klassikern zu orientieren.
    Wir werden höchstwahrscheinlich keinen Kinofilm mehr mit einem 40 Jahre alten Harrison Ford sehen. In einem Videospiel können wir aber eh machen was wir wollen. Da kann Bethesda auch einen 40 Jahre alten Harrison Ford modellieren, damit wir zumindest Digital nochmal schöne Abenteuer mit ihm erleben können.
    Die Wolfenstein-Spiele waren immer ordentlich. Es gab da zwar Sachen, die mir subjektiv nicht zugesagt haben, aber am eigentlichen Grundgerüst gab es nix auszusetzen. Und wenn die jetzt Indi als Inspiration nehmen und mehr Rätsel und Abenteuer reinbauen, sind meine Hauptmeckerpunkte schon beseitigt.
    Ich denke in Summe wird da schon ein cooles Spiel bei rumkommen. Das in der Vorschau bemängelte "Fehlen von was Besonderem" kommt dann vielleicht auch im Finalen Produkt besser rüber, wenn man das Abenteuer und die Geschichte als Ganzes betrachtet.
    Auch schön, dass M$ sich doch dazu entschieden hat, es auf der PS5 rauszubringen. Ich hab die Filme als Kind immer sehr gerne geguckt. Da fänd ichs schade, könnte ich ein Abendteuer von Indi nicht erleben, nur weil ich auf der falschen Konsole unterwegs bin. :Hüpf:

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