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Avowed im Test: Starkes Rollenspiel-Epos ohne Schnörkel

Ihr seid Gottähnlicher und Gesandter aus dem Reich Aedyr. Ihr müsst die Traumgeißel im Land der Lebenden erforschen. Euch sind Inquisitorin Lödwyn und die Stahlgarrotte auf den Fersen. Viele verwirrende Begriffe? Wir versuchen, sie zu entknoten.

Test-Header zu Avowed
© Obsidian Entertainment / Xbox Games Studios (Adobe Photoshop [M])

Video-Vorschau: Videospiele Januar bis April 2025

Wir verraten euch, auf welche Titel ihr euch jetzt schon zwischen Januar und April 2025 freuen könnt - und glaubt uns: Manch ein Titel davon hat Potenzial zum “Spiel des Jahres” zu werden.

Entwickler Obsidian Entertainment ist vor allem für sein futuristisches RPG The Outer Worlds und den Fallout-Ableger New Vegas bekannt. Dass sie auch klassische Fantasy können, haben sie unter anderen mit den Pillars of Eternity-Spielen bewiesen. In dessen Welt Eora ist auch Avowed angesiedelt, anstatt isometrischer Draufsicht geht das Spiel in die Ego- beziehungsweise Third-Person-Perspektive.

Ob Avowed in die Riege der großen Rollenspiele aufsteigen kann und was das Spiel vielleicht von anderen Genrevertretern unterscheidet, könnt ihr in unserem Test lesen.

Avowed: Warum Elder Scrolls, wenn ihr Pillars of Eternity haben könnt?

Im Vorfeld war von vielen Seiten zu lesen, dass Obsidian mit Avowed einen „Skyrim-Konkurrenten“ erschaffen will. Persönlich bin ich kein Fan davon, wenn neue Spiele immer gleich mit dem Genre-Primus verglichen werden müssen – zudem stellt sich die Frage, inwieweit man in Konkurrenz mit einem 14 Jahre alten Titel treten will (wenngleich Skyrim sich natürlich weiterhin einer großen aktiven Community erfreuen darf).

Dass diese Vergleiche jedoch nicht völlig aus der Luft gegriffen sind, habe ich in den letzten Wochen häufiger bemerkt. Bekannte und Freunde haben mir nach Sichtung von Trailern und Preview-Videos immer wieder gesagt „Ach, ich dachte, das ist das neue Elder Scrolls?“ oder „Guck mal, das sieht doch aus wie Skyrim, oder?“ Also doch der Griff nach dem Genre-Thron?

Zu Beginn der Story müsst ihr euch erst einmal mit einer guten Schippe Lore befassen. Ihr seid der oder die Gesandte des Kaisers des aedyrianischen Reiches und auf einer Mission, die Ursachen einer mysteriösen Seuche, Traumgeißel genannt, zu erkunden. Diese befällt zunächst den Geist von Lebewesen, bevor sie eine aggressive Verhaltensweise hervorrufen und unschöne Pilze aus dem Körper sprießen lassen.

Euer Problem: Aedyrianer sind in den „Living Lands“, wohin eure Forschungsreise geht, nicht gerne gesehen, zudem gehört ihr zur Rasse der Gottähnlichen, die sich von vielen Leuten mit Vorurteilen konfrontiert sehen. Obendrein ist eure Landfrau Inquisitorin Lödwyn mit ihrer Stahlgarrotte, eine Art militärische Eliteeinheit, angelandet und verfolgt ihre eigenen Ziele – und geht dabei sehr rigoros vor. Als wäre das alles nicht genug, hört ihr im Kopf eine geheimnisvolle Stimme, die euch auf dem Weg leiten will.

In den Dialog treten – immer und immer wieder

Viele Namen, Orte und politische Verflechtungen also, die einem da schon früh entgegenschwappen. Nach und nach blickt man da aber relativ gut durch – dazu trägt auch bei, dass ihr nach der Tutorial-Quest schnell in einer relativ großen Stadt ankommt und euch erst einmal mit Land und Leuten vertraut macht. Dabei trefft ihr mit Kai auch euren ersten Gefährten, der euch mit gutem Rat zur Seite steht.

Die Interaktion mit euren Mitstreiter*innen, von denen sich im Laufe des Spiels vier Stück um euch scharren, ist einer der größten Pluspunkte im Spielverlauf. Häufig könnt ihr in Dialogen mit Questgebern eure Gefährtinnen und Gefährten um ihre Meinung bitten, erlebte Abenteuer im nächtlichen Lager Revue passieren lassen oder ihre Einschätzungen zu den Gruppenmitgliedern oder anderen NPCs anhören.

Dabei sind eure neu gewonnenen Freunde in den seltensten Fällen derselben Ansicht, sodass ihr euch nach so manch storyrelevanter Entscheidung von der einen Seite einen Rüffel abholt, während die andere euch absolut beipflichtet. Nie jedoch ist es ein striktes Schwarz-oder-Weiß, sodass bei jeder euch objektiv richtig erscheinenden Entscheidung auch immer ein Geschmäckle mitschwingt.

In den Gesprächen erfahrt ihr viel über die Welt, ihre Völker, Götter sowie die verschiedenen Regionen. Auch mit Questgebern, in Tavernen oder bei Statthalter*innen der einzelnen Siedlungen könnt ihr sehr ausufernde Gespräche führen. Dabei steht euch eine Vielzahl an eigenen Dialogmöglichkeiten zur Verfügung; einige sind individuell darauf abgestimmt, für welche Profession ihr euch bei der Charaktererstellung entschieden habt, andere können nur mit einem bestimmten Charakterwert auf Macht oder Intelligenz gegeben werden.

  1. Leere Städte, öde Main Story und man kann alles stehlen, was man will. Das Ding ist generisch to the bone. Einzig das Kampfsystem ist echt gelungen. Leider hat Obsidian den Rest vergessen.

  2. 4P|Jonas hat geschrieben: 14.02.2025 13:47 Avoweed ist jetzt auch nicht mein Fall, weil es mir (abseits der bunten Seuche) zu klassisch High-Fantasy ist, aber ich finds spannend, wie ich genau das Gegenteil von dir bin. Ich brauche keinen Realismus in meinen Videospielen, den hab ich im echten Leben genug. Gebt mir abgefuckte Monster, abgefahrene Welten und ungewöhnliche Artstyles! :mrgreen:
    Gegen Monster, Welten und Artstyles ist auch nix einzuwenden. Finde da ist die Witcher Reihe ein Paradebeispiel wie man eine glaubhafte Fantasywelt mit verschiedenen Folkloremonstern verbinden kann und trotzdem noch das gewisse Extra an abgedrehtem Zeug wie die Alchemie und Magie zu haben.
    Selbst die Gothic Reihe war seiner Zeit irgendwie bodenständiger trotz typischer Fantasyelemente, auch wenn ein Haufen *Jank* drin verbaut war.
    Als Pillars of Eternity Spieler und Liebhaber der Spielreihe kenne ich ja das Meiste an Charakterdesigns in Avowed, trotzdem muss ich sagen das selbst die Pillar's Reihe durch den meisten Teil der Spiele irgendwie bodenständiger rüberkommt als Avowed. Mag vielleicht auch daran lieben die Charaktere jetzt nicht mehr nur als Porträt wahrzunehmen sondern auch solche groteskeren Desings wie die Godlike mal voll gerendert zu sehen.
    Für meinen Teil bleib ich erstmal bei KCD 2 und hol mir Avowed wahrscheinlich beim Summer Sale.

  3. 4P|Jonas hat geschrieben: 14.02.2025 13:47
    kagrra83 hat geschrieben: 13.02.2025 20:53 Oh nöööö,
    KCD2 ist soooo toll mit seinem realistischen Setting. Keine Magie, keine brennenden Pferde und Schwerter, keine Elfen, Orks oder anderes komischen Getier. Keine zweibeinigen Katzenwesen oder sowas oder Echsenmenschen wie in Oblivion.
    Einfach realitisches Setting mit MENSCHEN, ohne irgendwelchen blauhäutigen Viecher mit komischen Augen. BZw, die sehen teilweise aus hier bei Awowed, wie dieses menschliche Alien oder dieses südamerikanischen voll modifizierten Typen die auf Face ihr unwesen treiben.
    Mein Gott. Ich wills realistisch haben.
    Avoweed ist jetzt auch nicht mein Fall, weil es mir (abseits der bunten Seuche) zu klassisch High-Fantasy ist, aber ich finds spannend, wie ich genau das Gegenteil von dir bin. Ich brauche keinen Realismus in meinen Videospielen, den hab ich im echten Leben genug. Gebt mir abgefuckte Monster, abgefahrene Welten und ungewöhnliche Artstyles! :mrgreen:
    Ich glaube er meinte eher sowas wie Authentizität. Also ich kann schon verstehen, wenn es jemand auch realistisch mag. Zumal das Mittelalter nun schon ein Weilchen her ist.

  4. kagrra83 hat geschrieben: 13.02.2025 20:53 Oh nöööö,
    KCD2 ist soooo toll mit seinem realistischen Setting. Keine Magie, keine brennenden Pferde und Schwerter, keine Elfen, Orks oder anderes komischen Getier. Keine zweibeinigen Katzenwesen oder sowas oder Echsenmenschen wie in Oblivion.
    Einfach realitisches Setting mit MENSCHEN, ohne irgendwelchen blauhäutigen Viecher mit komischen Augen. BZw, die sehen teilweise aus hier bei Awowed, wie dieses menschliche Alien oder dieses südamerikanischen voll modifizierten Typen die auf Face ihr unwesen treiben.
    Mein Gott. Ich wills realistisch haben.
    Avoweed ist jetzt auch nicht mein Fall, weil es mir (abseits der bunten Seuche) zu klassisch High-Fantasy ist, aber ich finds spannend, wie ich genau das Gegenteil von dir bin. Ich brauche keinen Realismus in meinen Videospielen, den hab ich im echten Leben genug. Gebt mir abgefuckte Monster, abgefahrene Welten und ungewöhnliche Artstyles! :mrgreen:

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