Update, 27. März 2015:
Auf der Suche nach Erklärungen
Bloodborne macht selbst nach zwanzig Stunden neugierig, weil es seine Geschichte und seine Geheimnisse unter einem Schleier verbirgt. Man erkennt darunter Konturen, ahnt etwas, aber kann es nicht sofort greifen. Wer ihn lüften will, muss immer tiefer in die gefährliche Welt abtauchen. Man entdeckt dabei interessante Bruchstücke, die so langsam auf das große Ganze deuten.
Es geht immer wieder um das Thema der Bestie – auch jener im Menschen. Die Regie lässt einen also nicht sicher zwischen Gut und Böse spazieren, sondern zwischen vielen moralischen Facetten taumeln. Wer ist Opfer und wer ist Täter? Mal wird man an europäischen Horror à la Dracula oder Frankenstein erinnert, dann wird es brachial oder grotesk grauenhaft wie im japanischem Horror und vieles erinnert an die außerweltlichen Motive aus dem Cthulhu-Mythos von H.P. Lovecraft.
Da wird man doch verrückt…
Es wird nicht viel geplappert, es wird auch nichts automatisch verraten, nur weil man eine Figur oder einen Gegenstand findet – vieles muss man selbst herausfinden. Die große Frage: Wer zieht die Fäden in Yharnam? Was hat es mit der Einsicht auf sich? Sammelt sie und beobachtet die Spielwelt, denn das ist mehr als eine zweite Währung, sondern auch ein Gradmesser für den eigenen Wahnsinn. Je mehr dieses „nichtmenschlichen Wissens“ man ansammelt, desto seltsamere Dinge geschehen auch um einen herum. Das erinnert in Ansätzen an die moralische Tendenz in Demon’s Souls.
Allerdings hätte From Software dieses vermeintliche Verrücktwerden noch klarer abstufen und inszenieren können: Manchmal weiß man nicht genau, ob es an der eigenen Stufe der Einsicht liegt, dass man plötzlich etwas bis dato nicht
Gesehenes erlebt. Außerdem vermisst man mehr moralische Entscheidungen, die vielleicht mit dieser Einsicht verknüpft sein könnten. An einer Stelle beschützt z.B. ein Jäger tatsächlich Bestien – man hat die Wahl, sie zu jagen oder in Ruhe zu lassen. Das ist klasse, aber es gibt lediglich situative Konsequenzen, keine übergreifenden moralischen Tendenzen. Die Japaner geizen lange mit den Auswirkungen – da war dramaturgisch mehr drin! Aber welches Spiel lässt einen heutzutage noch so zneugierig appeln?
Man wird ja nicht einfach zum Selbstzweck verwirrt oder ohne Antworten in ein Chaos gestürzt. Es gibt durchaus einen roten Faden, dem man folgen kann, wenn man im Traum des Jägers mit Gehrman spricht: Er ist der Ratgeber, der auf die nächsten wichtigen Ziele wie Kathedrale, Kelche & Co hinweist, die die Hauptstory voranbringen – hier ist Bloodborne etwas klarer als seine Vorgänger. Aber wer nur dem Pfad sofort folgt, wird viel verpassen. Denn abseits dieser zentralen Trigger gibt es einige Nebenschauplätze und Figuren, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Schade ist, dass es davon nicht noch viel mehr gibt, denn gerade in den ersten zehn Stunden hätte Yharnam noch lebendiger im Sinne von belebter wirken können.
Großartiger (Alp)Traum
Daaa ist die Gute großartiges Secret.
Außerdem gaben die Schatten selber auch ganz gut See ... eeeeechos. Vorher noch die Hugel und die Vönde für knapp 5.000 Echos verhauen, auf dem Rückweg an der Glockenmutti-Terrasse vorbei und dort die beiden Schatten noch mitnehmen und dann am Aufzug in den Tod stürzen. Zapp, 90 Riesen drin (mit 3 Mond-Runen).
Ein bisschen nervig, dass man vor den Schweinchen erst durch die Shadows muss, an denen man durchaus mal scheitern kann, wenn man unkonzentriert ist...
Hach ja, jetzt wo ich darüber rede, muss ich direkt mal wieder BB anmeißen
Halte ich bei weitem für das beste "Souls" aus der From Software Schmiede.
Einen Nachfolger will ich davon gar nicht. Kann eigentlich nur schlechter werden...
Ein PC-Remaster wäre was - 60 fps und schöne Kantenglättung