Veröffentlicht inTests

Call of Juarez: Bound in Blood (Shooter) – Call of Juarez: Bound in Blood

Drei Jahre ist es her. Drei Jahre, dass ich einmal als abgehalfteter Revolverheld den Mörder meines Bruders gejagt habe. Drei Jahre, seit ich auch in der Rolle des Gejagten durch die Prärie stolperte. Ich schlich durch gut bewachte Camps, ich ging für einen alten Indianer auf die Jagd, ich musste sogar einen Berg besteigen – ich sog die stille Freiheit des Wilden Westens in ganzen Zügen auf! Und jetzt, nach drei Jahren, stoße ich endlich wieder die Saloontüren auf. Die Sporne klimpern, das Holz ächzt, die Revolver sind geladen…

© Techland / Ubisoft

Aber gab es im frühen Amerika nicht so viel mehr zu entdecken? Gab es nicht auch Indianer, gab es nicht ein weites, unentdecktes Land? Gab es nicht Cowboys, die sich mit der Hand auf ihren Sattel lehnten, den Tabak zwischen den Zähnen, um die Aussicht zu genießen? Vor allem aber: Gab es das alles nicht bereits im Vorgänger? Ja, verdammt, aus all dem – und viel mehr – baute Techland vor drei Jahren einen Western, der nicht nur hervorragend aussah, sondern der auch einer der abwechslungsreichsten Shooter der letzten Jahre war. Und dieses Fundament nimmt man diesmal also, um es in einem geradlinigen, spielerisch oft uninteressanten Dauer-Shootout zu verballern!

Zwei Brüder – ein Spiel



Der Einstieg in jedes Level klingt dabei noch interessant, denn wo die Perspektive im Vorläufer abwechselnd zwischen Ray und Billy hin und her sprang, darf man jetzt in fast jedem Abschnitt wählen, ob man ihn in der Rolle von Thomas oder mit Ray erleben will. Der Knackpunkt ist aber: Es macht kaum einen Unterschied. Haben die McCalls verschiedene Fähigkeiten? Ja, denn während Thomas sich mit Lasso an hohe Äste oder Vorsprünge hangelt und sogar mit Pfeil und Bogen schießt, jongliert Ray mit zwei Revolvern und kann sogar Dynamitstangen verschießen. So erfrischend sich das auch anhört, der spielerische Unterschied ist leider unbedeutend: Thomas nimmt hier mal einen Weg über die Dächer, Ray sprengt sich da mal durch eine Mine. Doch letztlich geht man in Deckung, schießt in einem fort und ist ohnehin meist zu zweit unterwegs.

Rauchende Colts

Dabei wird die Action zumindest äußerlich richtig klasse in Szene gesetzt! Feindliche Kugeln zischen an mir vorbei und prallen irgendwo von einem Stein ab, Gewehre hallen über den steinernen Mauern eines kleinen mexikanischen Dorfes, Colts rauchen, hölzerne Brüstungen gehen zu Bruch – und mittendrin zwei coole McCalls, die sich gegen ausreichend clevere Banditen zur Wehr setzen. Die wechseln schließlich ihre Stellungen, nehmen die Brüder gerne vom Dach aus ins Visier und heizen ihnen mit Dynamit ein. Bestimmte Brücken und Gebäude gehen dabei unter herrlich sattem

Getose entzwei und besonders coole Schusswechsel kommen zustande, wenn die Brüder mit erfolgreichen Schüssen ihren Konzentrationsmodus aufladen –

Das Feuer spielt im Nachfolger nur noch eine untergeordnete Rolle – hauptsächlich in großen Explosionen.

denn sobald ich den auslöse, schießt Ray z.B. automatisch auf zuvor markierte Ziele, während Thomas beim Zurückziehen des rechten Analogsticks im Schnelldurchlauf alle sichtbaren Gegner nacheinander erledigt. Das kracht, das ist cool – so spielt man Wilder Westen!

Mit gefällt allerdings nicht, dass Techland das klassische Gesundheitssystem zugunsten der spontanen Selbstheilung opfert. Wo ich in Call of Juarez nämlich noch vorsichtig aus meiner Deckung heraus schießen musste, brauche ich mich diesmal kaum um die Taktik zu kümmern. Gelegentlich umläuft mich zwar ein Bandit, während ich meine Gesundheit aufladen lasse, aber der ist ja schnell erledigt. Weil man sich nicht mehr wie in Hollywood lange hinter Kisten oder Fensterläden versteckt, fühlen sich die Bleiwechsel deshalb weniger wie die filmechtem Shootouts des Vorgängers an. Das Verstecken wird zwar durch ein Deckungssystem gefördert, ich habe den Automatismus allerdings abgeschaltet, da man sonst neben jeder hüfthohen Kiste automatisch in die Knie geht – eine denkbar unglückliche Aktion, wenn man gerade auf den Kopf eines Feindes zielt. Ärgerlich auch, dass das Fadenkreuz selbst bei abgeschalteter Zielautomatik auf anvisierten Gegnern kurz kleben bleibt. Ja, das sind Kleinigkeiten. Kleinigkeiten, die man hätte vermeiden können.      

  1. Ich habs mir mit dem steam deal dieses WE geholt und direkt durchgespielt. Klar hat das spiel nicht so viel blingbling wie diese ganzen CoD produktionen. Aber es hat was ganz entscheidendes, was dem ganzen Modern Warfare zeugs fehlt: Seele!
    Und dazu eine gute handlung mit durchdachten charakteren. Dazu kommt natürlich das prachtvolle setting. Beim anblick der canyons und berge gehn einem richtig die augen auf - bravo - fantastisches setting!!!
    Nicht nur das setting fand ich erfrischen unverbraucht, auch der bruderzwist hat mir sehr gut gefallen! Ich fand es spannend zu sehn was zwischen den brüdern passieren wird. Ich hatte immer gehoft, dass sie sich nicht von einem dahergelaufenen weib entzweien lassen und sich doch noch wieder im entscheidenden moment einkriegen.
    Auch das find ich sehr gut bei dem spiel: Es geht um des wilden westen - es stehn die männer, brüder, im mittelpunkt. Die frau war ein störfaktor und genau so wurde es präsentiert. Das bekommt man so selten zu sehn, da weibliche "sidekicks" sonst immer die taffen begleiterinnen sind, in die sich der held dann später verlieben darf - gähn.
    Alles in allem: Test erst gelesen nachdem das game durchgespielt hab. Meiner meinung nach deutlich underrated (würde ~85% geben).
    Sämtliche CoDs und MoHs und wie sie alle heißen sollten sich in sachen storytelling ne dicke scheibe hiervon abschneiden, damit diese andauernde balanglosigkeit in shooterhandlungen vielleicht mal ein ende nimmt.
    Ps: Der vorschlag eines users bezüglich eines richtigen western RPGs (im stile von Fallout z.B.) war hammer!
    Was man da nicht alles umsetzen könnte.. *träum*

  2. Kann die Wertung auch nicht nachvollziehen.Mir hat das Spiel SEHR GUT gefallen.Habs gleich zweimal hintereinander durchgespielt.In meinen Augen eines der besten des Jahres.Ich würde es so um die 85 bewerten.

  3. hab die demo gezockt und muss sagen, dass das spiel meine erwartungen
    WEIT übertroffen hat. ich als western-fan kann nur sagen: wie ein film! :D
    hammer gemacht und hammer spielfigurn und an action wurd auch nit gespart
    Ein muss für alle western- und actionfans und für gelegenheitsgamer auch zu empfehlen.
    Ich hols mir !!!!!!!!!!!

  4. Ich hab das Spiel seit Realese und hatte mir mehr von versprochen.
    Hab es auch immer noch nicht durchgespielt da ich einfach keine Lust mehr zu hatte :(
    Die Grafik ist super, aber das Gefühl im Wilden Westen zu sein habe ich nicht.
    Ich setze mich nacher wohl nochmal dran nach bestimmt 3 wochen und spiele es dann endlich durch.
    Vielleicht macht es zum Ende hin ja nochmal eine Ecke mehr Spaß :)

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1