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CounterSpy (Action-Adventure) – NOLF als Sidescroller? Cool…

Imperialisten oder Sozialisten – wen wollt ihr infiltrieren? Am besten alle im Wechsel! Denn in CounterSpy müsst ihr beide Supermächte aufhalten, sonst gibt es einen Atomschlag auf den Mond. Das klingt seltsam? Ist es auch, aber die süffisant inszenierte Stealth-Action nimmt den Kalten Krieg ohnehin nicht so ernst. Ob sie trotzdem spielerisch überzeugt, verrät der Test.

© Dynamighty / Sony

Ballern oder schleichen

Aber das Infiltrieren ist trotz der Statik kein Kinderspiel. Die Feind-KI hat zwar visuell Probleme, macht aber akustisch eine soliden Job: Sie reagiert z.B. sehr gut auf Geräusche. Nicht nur wenn man rennt, sondern auch wenn man einfach mal einen Safe explosiv öffnet oder eine Kamera ausschießt. Zur Spannung trägt auch bei, dass Kollegen misstrauisch werden und dass über Funk alarmiert wird – schaltet man denjenigen nicht früh genug aus, eskaliert es. Außerdem darf man sich nicht zu plump in offene Schussgefechte wagen, denn es wird auch mit schwerer Munition zurückgeschossen.

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Noch etwas Geduld, dann kann man die Wache greifen… © 4P/Screenshot

Counter Spy verlangt nicht die totale Perfektion des Schleichers. Es gibt also kein Trial&Error, sondern zwei Vorgehensweisen, um ins Ziel zu gelangen: subtil oder brachial. Und man kann quasi nahtlos wechseln. Selbst wenn eine Situation eskaliert, kann man sich in actionreichen Schießereien behaupten – von der Pistole bis zur Schrotflinte steht einem da alles zur Verfügung. In diesen Gefechten kommt zwar Arcade-Flair auf, wenn man Granaten zurückwirft oder feindliche Raketen aus der Luft abfeuert. Allerdings ist man beim Ballern sehr limitiert, auf die Deckungspositionen angewiesen und muss auch mal blind nach vorne feuern, weil man die Kamera nicht aktiv bewegen kann. So entstehen viele chaotische Schusswechsel. Man darf zwar nicht selbst in die Tiefe des Raumes gehen, aber bei entsprechender Deckung kann man zumindest in die Tiefe feuern – dann schwenkt die Kamera automatisch.

Einige Ärgernisse

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Die Levelstruktur ist nicht verschachtelt genug: Die Wege sind meist offensichtlich… © 4P/Screenshot

Leider gibt es einige Bugs: Da steht ein Feind mit der Bazooka vor einem, feuert zweimal und…stirbt dann selbst? Okay, das freut einen, aber ist genauso ein Fehler wie Wachen, die man einfach nicht anvisieren kann. Zwar bilden diese Situationen die Ausnahme, aber ganz sauber entwickelt wurde Counter Spy nicht. Hinzu kommen auch Grafikfehler wie z.B. Figuren, die komplett in Wänden verschwinden sowie ganz ärgerliche sporadische Abstürze – dann muss man Spiel und Mission neu starten.

Auf den ersten Blick motivierend, aber nicht ganz ausgereift wirkt auch das Rivalen-Prinzip, wenn man online ist: Man bekommt angezeigt, dass z.B. „User X“ für diesen Abschnitt der Gegner ist. Dann gilt es seine Punktzahl von z.B. „1234“ zu schlagen, um eine besondere Belohnung zu bekommen. Hört sich gut an und sorgt auch dafür, dass man etwas gewissenhafter punktreiche Aktionen durchführt. Aber ich habe bisher immer sehr leicht jeden Kontrahenten schlagen können und nie etwas direkt im Abschnitt danach dafür bekommen, obwohl das versprochen wird…oder war darunter der Geldbonus zu verstehen?