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Creatures of Ava im Test: Tierrettung auf magischem Planeten im Cozy Game-Format

Creatures of Ava hat mehr zu bieten als niedliche Kreaturen. Spielerisch wie erzählerisch bleibt das Cozy Game nicht nur auf einer Ebene – erfolgreich?

Vic aus Creatures of Ava umarmt eine Kreatur (Titelbild zum Test)
© Inverge Studios / 11 bit studios

Vics Schweizer Taschenmesser

Zusätzlich zur Beseitigung verseuchter Pflanzen ist der Nafitar während der reinen Erkundung übrigens auch nützlich zum Lösen von „Rätseln“. Er kann zum Beispiel Plattformen anheben und Portale offen halten. Nichts davon erfordert wirklich Gehirnschmalz, weswegen ich das Wort Rätsel in Anführungszeichen gesetzt habe.

Gelange ich an einen Punkt, der das Zutun des Nafitar erfordert, führe ich die gewünschte Aktion aus und fertig. Die Grundidee ist richtig gut, weshalb es schade ist, dass aus dieser Mechanik nicht mehr herausgeholt wird. In diesem Zustand hätte es sie genauso gut gar nicht geben können und das Spiel würde sich kaum verändern.

Ein Puzzle im Spiel Creatures of Ava
„Warum komme ich nicht auf die Lösung? So viele Teile gibt es ja nicht“. Das Puzzle ist gerade erst aufgeploppt und Vic beschwert sich schon über mich. Credit: Inverge Studios / 11 bit studios

Bevor der Nafitar sich einen weiteren Trick aneignet, gibt es übrigens ein kleines Puzzle zu lösen, dass ein Bild des antiken Volkes offenbart, welches den Stab geschaffen hat. Das Minispiel ist ein aufmerksamer Zusatz, ich frage mich nur warum Vic sich bereits Sekunden nach Beginn meiner Arbeit darüber aufregt, warum sie so ein einfaches Mosaik nicht zusammensetzen kann.

Besänftigende Flötenklänge

Übrigens ist nicht jedes Lebewesen auf Ava der Seuche zum Opfer gefallen, zumindest noch nicht. Gesunde Geschöpfe soll ich laut Auftrag zähmen und einfangen. Zu diesem Zweck habe ich eine Flöte im Gepäck, auf dessen Klang sie besonders abfahren. Jede Spezies hat ihr eigenes Lied, das nachgespielt werden muss, bevor Vertrauen entsteht. Per Maus oder Thumb-Stick wiederhole ich in einem Rad aus acht Noten die vorgegebene Melodie.

Wenn weiterhin Musik ertönt, folgen mir die Kreaturen. Währenddessen kann ich mich dazu entscheiden, in ihre Haut zu schlüpfen. Sollte das der Fall sein, steuere ich eine von ihnen und habe dabei besonderen Einfluss auf meine Umwelt. Interaktionen, die Vic nicht zu bewerkstelligen vermag, erledigen ihre Schergen für sie. Dazu zählen unter anderen das Freischalten von Brücken, Passieren schmaler Höhlen, Öffnen besonderer Pflanzen und Beseitigung von Barrieren. Im Endeffekt aber laufen beinah alle davon auf das Gleiche hinaus: Der Weg wird freigeräumt.

Von Vic kontrolliertes Raga in Creatures of Ava
So sieht es aus, wenn Vic die Kontrolle über eine besänftigte Kreatur übernimmt. Links im Bild eine Übersicht der Fähigkeiten des Raga. Credit: Inverge Studios / 11 bit studios

Meist braucht es nur einen kurzen Abstecher per Gedankenverbindung zum entsprechenden Hindernis gepaart mit einem anschließenden Tastendruck und die Aufgabe ist erfüllt. Zwar kommt dieser Vorgang in mehreren Gewändern daher, aber ob ich nun mit einem Pferdewesen durch ein Dickicht breche oder als Alien-artiger Büffel eine Steinwand umhaue, macht für mich keinen großen Unterschied. Hinzu kommt, dass auch der Nafitar außerhalb des „Kampfes“ im Prinzip nichts anderes tut, als per Knopfdruck Durchkommen zu ermöglichen.

Innovativere Ideen hätte ich hier begrüßt, zum Beispiel ein Tier, das Objekte sehen kann, die Vic verborgen bleiben oder besondere Gegenstände trägt und aufsammelt. Es ist zwar möglich, mit der Methode der Übernahme Items zu bergen, dabei handelt es sich allerdings nur um standardmäßige Tränke. Richtige Rätsel statt dem stumpfen Ablaufen kurzer Routen wären ebenfalls eine begrüßenswerte Ergänzung.

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