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Creatures of Ava im Test: Tierrettung auf magischem Planeten im Cozy Game-Format

Creatures of Ava hat mehr zu bieten als niedliche Kreaturen. Spielerisch wie erzählerisch bleibt das Cozy Game nicht nur auf einer Ebene – erfolgreich?

Vic aus Creatures of Ava umarmt eine Kreatur (Titelbild zum Test)
© Inverge Studios / 11 bit studios

Gläser mit Deckeln: Bei der Story gehts ans Eingemachte (leichte Spoiler)

Die Infektion, welche Ava heimsucht, scheint auf den ersten Blick eine recht geradlinige Herausforderung darzustellen: Alle Lebenformen müssen im gesunden Zustand evakuiert werden, da sich die Krankheit erfahrungsgemäß nicht bezwingen lässt. Das Volk der Naam ist mit diesem Plan nicht wirklich einverstanden und schwankt zwischen der Entwicklung eigener Lösungen und der Akzeptanz seines Untergangs. Vic empfindet dieses Verhalten als stur. Sie will ihre Mission um jeden Preis ausführen, selbst wenn die Betroffenen sich weigern.

Vic aus Creatures of Ava spricht über ihre Intentionen
„Was gibts da zu verstehen“. Verschränkte Arme und böser Blick, Vic hat anfangs Schwierigkeiten Verständnis für die Naam aufzubringen. Credit: Inverge Studios / 11 bit studio

Dabei wirkt sie häufig wirklich unsympathisch, vor allem, wenn sie versucht den Einheimischen einzureden, sie wüsste als Außenstehende, was das Beste für sie ist. Gepaart mit dem Umstand, dass sie im Prinzip Kreaturen aus ihrem Lebenraum wegschnappt und in Roboter-Tonnen speichert, erweckt die ganze Situation ein ungutes Gefühl. Was sich anfangs noch wie ein Fehler anfühlte, fügt sich schnell in die Geschichte des Spiels ein. Leichtes Unwohlsein wandelt sich für mich sinnvoll in die Erkenntnis, dass hier vielleicht noch ein Twist zu erwarten ist.

Das lässt sich auch an Vics Verhalten ablesen, die im Laufe ihres Aufenthalts auf Ava einiges lernt und langsam aus ihrer menschenzentrierte Sichtweise heraustritt, wie es schon die Beschreibung des Spiels treffend andeutet. Creatures of Ava spielt also bewusst mit den Erwartungen von Spieler*innen wie mir, die glaubten, sich als Heldin der Tierwelt rühmen zu dürfen. Der Tiefgang kommt daher positiv überraschend für mich und trägt nicht unweigerlich zum Unterhaltungsfaktor bei. Es werden Fragen aufgeworfen, bei denen ich das Gefühl bekomme, die Antwort unbedingt wissen zu wollen.

Die Naam: Ein Volk aus Alleinunterhaltern

Die richtige Würze bringen obendrein die Dialoge, welche definitv clever und witzig geschrieben sind. Mittlerweile bin ich ziemlich abgestumpft, was Textboxen angeht und scheue mich nicht davor, Schrift zu überfliegen. In Ceatures of Ava jedoch wollte ich keine Zeile verpassen, um sicherzustellen, dass ich jeden Gag mitbekomme.

Die meiste Zeit unterhält sich Vic mit den Naam, weshalb deren Worte am präsentesten sind. Zwar wirkt es jedes mal so, als würde ich mit derselben Person reden und nicht mit vielen Individuen – vor allem da die Naam auch optisch kaum zu unterscheiden sind – dafür liebe ich deren Art zu reden und ihre wiederkehrenden Späßchen.

Vic aus Creatures of Ava redet mit einem Naam.
Leider habe ich hier keinen klassischen Naam-Schenkelklopfer einfangen können, aber so sehen die Vertreter des Volks aus. Credit: Inverge Studios / 11 bit studio

Leider kann ich nicht mit jedem Naam ausgiebig quatschen, manche zeigen bloß eine knappe Sprechblase, wenn man in ihre Nähe tritt und wenn es Gesprächsotpionen außerhalb des Hauptdialoges gibt, bieten diese kaum einen Mehrwert. Es wäre schön gewesen, hier noch detailreichere Bonus-Happen an Informationen aufschnappen zu können, aber ich verstehe und resprektiere auch, dass Creatures of Ava versucht, kein textlastiges Abenteuer zu sein.

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