Schneller und übersichtlicher
Das Spieltempo wurde im Vergleich zum Vorgänger etwas hochgeschraubt, die Steuerung zugleich intuitiver und facettenreicher gestaltet und die Orientierung durch eine übersichtliche Levelkarte sowie ein vernünftiges Radar erheblich erleichtert. Auch die Kameraführung lässt sich nun an persönliche Vorlieben anpassen, während die Zielautomatik nach wie vor ihre Tücken haben kann, was angesichts des enormen Gegneraufkommens aber nur selten negativ auffällt. Allgemein ist das Handling jedenfalls vorbildlich und dürfte Anfänger und Profis gleichermaßen zufrieden stellen, da zum normalen Weiterkommen gute Koordination und Ausdauer meist ausreichen, während Profis mit gezielten Bullet-Time-Attacken à la Max Payne oder spektakulären Schwert-Feuerwaffen-Kombos à la Devil May Cry versuchen, neue Ranking-Rekorde aufzustellen, um sich Bonusprämien wie exklusive Items oder zusätzliche Mehrspieler-Charaktere zu sichern.
Die kurzen Dialoge mit den anderen Geheimdienstmitarbeitern gewinnen sicher keinen Pulitzer-Preis…
Belanglose Zweikämpfe
Die drei verfügbaren Mehrspieler-Modi sind allerdings keine besondere Bereicherung, denn statt eines kooperativen Story-Modus‘, wofür der Titel eigentlich prädestiniert gewesen wäre, gibt es lediglich einen Wett-, Team- und Zweikampfmodus, um in gerade einmal drei Miniräumen verhältnismäßig öde Deathmatchs, Team-Survivals und Highscore-Jagden für zwei Spieler via Splitscreen zu veranstalten. Auch sonst ist das Leveldesign eher zweckmäßig. Es gibt viele gleich aussehende Korridore, nur wenige Interaktionsmöglichkeiten und vorwiegend anspruchslose Schlüssel- und Objekträtsel.
Viel zu tun
Zwar wiederholen sich auch die Schauplätze des Öfteren, aber durch unterschiedliche Aufgaben, Wegführungen, Gegner und Zusatzbedingungen wird man dennoch ausreichend bei Laune gehalten. So muss man sich einmal nur bis ans Levelende durchschlagen, ein anderes Mal einem NPC Geleitschutz geben, dann wieder nur bestimmte Waffen einsetzen oder gar im Dunkeln die Stromversorgung wiederherstellen. Es gibt neben dem auf Dauer etwas monoton werdenden Massenschlachten der schier endlosen Gegnerscharen jedenfalls immer wieder etwas neues zu tun und hin und wieder stellt sich euch sogar einer der spektakulären Bossgegner in den Weg, die auch taktische Anforderungen an euch stellen.
Und tschüss! – Nach dieser Kombo-Attacke verabschiedet sich euer Gegner in einem gleißenden Feuerball.
Butterweiche Flimmeroptik
Technisch glänzt Crimson Sea 2 auf der PS2 mit absolut flüssiger, auch bei noch so vielen Gegnern und Effekten nie in die Knie gehender Bildrate sowie Pop-up- und weitestgehend nebelfreier Weitsicht, woran sich die hausinternen Dynasty Warriors-Macher ruhig mal eine Scheibe abschneiden könnten. Leider muss man dafür aber wenig detaillierte und stark flimmernde Spielumgebungen in Kauf nehmen. Auch die Animationen wirken nicht immer überzeugend. Dafür wissen Charakter- und Monsterdesign zu gefallen, was vor allem in den erneut erstklassigen Render-Sequenzen zur Geltung kommt. Bei der Lokalisierung hat man sich auf deutsche Untertitel beschränkt, wobei die gelungene englische Sprachausgabe viel zu selten erklingt. Die übrige Soundkulisse setzt sich aus ordentlichen Surround-Effekten und sphärischen Kompositionen von Yoshihiro Ike (u. a. Blood: The Last Vampire) zusammen, die zusammen einen stimmigen Klangteppich ergeben.