Veröffentlicht inTests

Crusaders: Thy Kingdom Come (Taktik & Strategie) – Crusaders: Thy Kingdom Come

Der Heilige Krieg ist nicht nur ein Phänomen des Islams. Auch bei den Christen gab es ihn z.B. zur Zeit der Kreuzzüge. Einen solchen Zug nach Jerusalem könnt ihr jetzt in Crusaders nachspielen, das bei CDV auf Deutsch erscheint. Wird das Echtzeit-Strategiespiel von Neocore dem vielschichtigen Thema gerecht oder ist es nur eine bloße Aneinanderreihung von immergleichen Schlachten?

© Neocore Games / CDV, Virgin Play

Gott will es!

Der Erste Kreuzzug verfolgte wie alle folgenden neben religiösen auch handfeste politische Ziele wie etwa die Rückeroberung Kleinasiens. Papst Urban II rief 1095 n.Chr. zwar zur Befreiung Jerusalems auf, aber das bedrängte

Bis zu den Heiligen Stätten ist es noch weit. Ihr tummelt euch zu Beginn in Kleinasien, wo ein Kleinkrieg mit den immer stärker werdenden Türken tobt. 

 Konstantinopel lag praktisch auf der Strecke. Die frisch gebackenen Kreuzfahrer wollten den Byzantinern daher gegen die türkischen Seldschuken helfen, die sie 1071 bei Manzikert besiegt hatten. Fern des Heiligen Landes fungierte die Armee des Kreuzzugs als „mobile Eingreiftruppe“ für Kaiser Alexios I, der den Papst um Hilfe gebeten hatte, obwohl er den westlichen Rittern auf seinem alten Land misstraute. Aber was hatte er schon für eine Wahl, denn Byzanz war viel zu schwach, um sich selbst zu helfen.

Genau vor diesem Hintergrund spielt Crusaders, dessen einzige Kampagne am Bosporus startet. Mit einem winzigen Heer aus mittelalterlichen Fußkämpfern überquert ihr die Meerenge nach Kleinasien, um zwölf Missionen lang die Türken zu schlagen. Nach einigen Geplänkeln und Hinterhalten im waldigen Hinterland sollte euer erstes Ziel eigentlich Nicea sein. Das Vorgehen ist jedoch wenig historisch, da ihr lieber päpstliche Gesandte beschützt, feindliche Anführer entführt oder um jeden Preis Türme haltet, statt wichtige Städte einzunehmen. Scheinbar fand man diese Pseudohistorie spannender als den tatsächlichen Verlauf. Auch die sechs Szenarien, bei denen ihr auch mal die Seldschuken spielen könnt, bringen keine große Abwechslung im Strategenalltag. Es gibt auch noch einen Multiplayer über LAN, der wenig bietet und nur der Vollständigkeit halber erwähnt wird.

Kriegshandwerk

Vor jeder Schlacht könnt ihr euer Heer verwalten, das ihr von Mission zu Mission mitnehmt und das immer ein wenig größer und erfahrener wird. Von den laut Publisher 1200 Einheiten ist zunächst nichts zu sehen, da sich meist nur wenige Soldaten auf dem nicht zu großen 3D-Schlachtfeld tummeln. Ihr könnt neue Einheiten ausheben, als da sind leichte bis schwere Fußkämpfer, Reiter oder Bogenschützen. Fünf Parteien könnt ihr wählen, Engländer, Franzosen, Lothringer, Kastilien und Neapel, die alle ihre Eigenschaften haben. So haben die Engländer gute Bogenschützen, Frankreich fähige Ritter und Lothringen zahlt weniger für Truppen. Ihr könnt euren Einheiten spezielle Fähigkeiten kaufen, was auch für den General gilt, der auch mitkämpft.

Die Kampagne ist wenig mehr als eine lose Aneinanderreihung von Schlachten, da weder die Historie noch eine erfundene Geschichte erzählt wird. Ihr bekommt ein paar Haupt- und Nebenziele serviert, die auf mittlerer Schwierigkeit meist ohne

Euer bewaffneter Haufen plättet die Seldschuken in Serie, ohne dabei eigene Verluste zu riskieren. Taktik ist daher nur ausnahmsweise gefragt.  

große Verrenkungen zu erreichen sind; selbst auf „schwer“ wird es nicht anspruchsvoller. Einen Welteroberungsmodus wie bei Medieval 2 gibt es hier leider nicht, worunter der Spielspaß auf Dauer leidet. Bis auf die Aufstellung und Weiterbildung des Heeres könnt ihr wenig entscheiden, da der Weg stets vorgezeichnet ist. Entlang der Straßen kommt ihr schneller voran als im Buschwerk. Immerhin könnt ihr noch entscheiden, wen ihr wann und wo angreift, um ans Ziel zu kommen. Geht das schief, müsst ihr von vorne anfangen, da ihr während einer Mission nicht speichern könnt.

Kaum Taktik

Zwar erzeugen die Bogenschützen von den Hügeln herab deutlich mehr Feuerkraft und bestimmte Einheiten sind in manchem Gelände nicht zu Hause, die Gefechte sind aber weder besonders taktisch noch realistisch. Ihr stürmt halt mit allem los, was ihr habt, um die Sarazenen zu plätten. Obwohl es verschiedene Formationen gibt, reicht Keilformation oft aus, da ihr ja quasi nur angreift. Der Wechsel der Formation ist damit sinnlos, auch weil sich die Mannen ohnehin nicht an die Haltebefehle halten. Sie greifen trotzdem an, wenn der Feind kommt. Selbst wenn ihr nur hirnlos mit den schweren Rittern angreift, haben die Sarazenen keine große Sonne, da sie nur leichte Einheiten haben, die auch noch häppchenweise ankommen. Dass ihr mal einen Ritter verliert, ist also die Ausnahme.
           

  1. HumanAbstract hat geschrieben:
    +taktische Schlachten
    -keine große Taktik vonnöten
    hä?^^
    -Medieval 2-Klon
    Und wieso wird dann zb. für True Crime und konsorten nicht sowas aufgelistet, das die GTA-Klone sind? oO
    Hi HumanAbstract,
    ist doch klar! ;-) Das soll heißen, dass die Schlachten zwar grundsätzlich taktisch ablaufen, aber man tatsächlich keine große Gehirnanstrengung braucht, um sie zu gewinnen. Praktisch der Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
    Gruß,
    4P|Bodo

  2. eine sehr gute frage?
    aber ist sie auch relevant?
    jedoch macht nicht auch die relevanz eine gute frage aus ?
    wäre es dann nicht paradox, wenn man deine frage als "gute" bezeichnet?
    und ist soviel aufmerksamkeit für ein spiel, was demnächst in der gamestar als gut bewertet wird, um es 3 monate später glaubhaft als heftbeilage zu verkaufen, entgegen zu bringen, wert?
    fragen über fragen .....

  3. +taktische Schlachten
    -keine große Taktik vonnöten
    hä?^^
    -Medieval 2-Klon
    Und wieso wird dann zb. für True Crime und konsorten nicht sowas aufgelistet, das die GTA-Klone sind? oO

  4. neeee,
    meine liegt auch so bei 73-75%
    studien im bereich der schmerzforschung haben gezeigt, dass leute die unter diesem wert liegen entweder
    a) masochistische züge haben
    oder
    b) überintelligent sind und dadurch in der lage, diese spiele als comedy zu sehen
    und
    c) schmerzunempfindlich
    greets

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1