Veröffentlicht inTests

Destiny: König der Besessenen (Shooter) – Ganz anders – ganz vertraut

Destiny ist richtig Arbeit! Langwierige Pflichterfüllung nach Plan. „Du willst diese starke Waffe?“, fragt es? „Dann musst du ein paar Mal dies, einmal jenes, dreimal das erledigen.“ Puh! „Und wenn du am Freitagabend stark genug sein willst, um mit deinen Kumpels den Raid zu spielen, dann bleibst du bitte rund um die Uhr dabei!“ Das Laufband rollt wieder. Tagein ab fünf Uhr morgens, tagaus bis halb vier Uhr nachts. Und ich obendrauf. Dabei war ich monatelang auf Entzug. Doch die Erweiterung „König der Besessenen“ hat es tatsächlich geschafft, dass ich mich verdammt gerne auf diese tägliche Tretmühle einlasse!

© Bungie / Activision Blizzard

Apropos Spezialfähigkeit: Ein unverzichtbares Werkzeug jedes Hüters ist sein Fokus, also der feste Satz einer Nahkampfattacke, einer Granate und eines mächtigen „Super“-Angriffs. Zwei solcher Sätze waren bisher verfügbar, erst König der Besessenen ermöglicht jeder der drei Wächterklassen das Entwickeln des von Beginn an markierten dritten Fokus‘.  Mit diesem macht mein Warlock den Imperator und setzt vor ihm stehende Gegner unter Dauerstrom – das ist genau so cool, wie es klingt! Und es ergänzt seine Fähigkeiten um einen praktischen Nahkampfangriff. Der Jäger beraubt Feinde hingegen ihrer Spezialfähigkeiten, während Titanen mit einem riesigem Hammer wüten.

Ein Hüter ist ein Hüter ist ein Hüter

Trotzdem: Wirklich zufrieden bin ich mit den Spezialisierungen der Wächter noch immer nicht. Die Unterschiede zwischen den Klassen sind nach wie vor zu gering, als dass sie sich wesentlich unterscheiden würden. Noch dazu ähneln die neuen Super-Fähigkeiten denen anderer Klassen, so dass Besonderheiten sogar an Wert verlieren. Das

mag ein Weg sein, um Chancengleichheit in den Teamduellen zu schaffen, wo Wächter gegeneinander kämpfen; die

Neues Vertriebsmodell



Am 13. Oktober ändert Bungie übrigens das Vertriebsmodell des Online-Shooters: Inhaltliche Erweiterungen sollen von da an kostenlos sein und während zusätzliche Gesten über Echtgeld erhältlich sein (wir berichteten). © 4P/Screenshot

taktische Vielfalt schränkt es leider ein. In manchen Herausforderungen müssen die Wächter ihre Fertigkeiten zwar geschickt kombinieren, ganz allgemein gleichen sich die Charaktere aber zu sehr.

Und so sehr ich das Aufwerten meiner liebgewonnenen Waffen auch wertschätze: Ich freue mich nicht wie in Borderlands über den Fund einer besonders starken Waffe, deren Feuerkraft, Elementarschaden und Modifikatoren vom Zufall zusammengestellt wurden – die also nur ich besitze. Stattdessen schufte ich in Destiny nach vorgezeichneten Plänen immer dort, wo mir irgendwann eine in sämtlichen Eigenschaften vorgefertigte exotische Ausrüstung in die Hände fällt. Nur deren Stärke variiert, aber die kann ich ja erhöhen.

[GUI_STATICIMAGE(setid=78920,id=92513545)]
Manche Objekte scannt der Geist und erfährt so Interessantes über die Geschichte. © 4P/Screenshot

Das dämpft meine Motivation auch in der Erweiterung. Zumal man wieder und wieder dieselben exotischen Gegenstände erhält, auf dass man sie umgehend zerlegen möge. Solche Enttäuschungen bremsen das Laufband leider aus.

Unsauberes Schmackhaftmachen?

Als richtig mies empfand ich außerdem den Übergang vom Hauptspiel zur aktuellen Version, denn mit der Umstellung des Levelsystems schnellten alle Wächter im Eiltempo auf die derzeit höchste Charakterstufe. Viele Missionen sind dadurch schon beim ersten Spielen dermaßen anspruchslos, dass sie kaum Spaß machen; der Sprint durch die bisherige Geschichte dient allein dem „Gleichschalten“ aller Spieler. Warum lässt Bungie seinen Spielern nicht die Wahl, ob sie wenigstens in den von der offenen Welt getrennten Instanzen an ihren Fortschritt angepasste Kämpfe erleben wollen?

Und warum halten die Entwickler den Besitzern nur des ursprünglichen Abenteuers plötzlich Inhalte vor, die bis zuletzt den Spielfluss geprägt haben? An Strike-Playlisten auf höheren Schwierigkeitsgraden dürfen sie z.B. nicht mehr teilnehmen und verschiedene Spielvarianten der Teamduelle stehen ihnen nicht frei zur Verfügung (wir berichteten). Weil die Erweiterung nicht davon betroffen ist, haben diese Einschränkungen auf unsere Wertung keinen Einfluss. Für sich genommen halte ich das Beschneiden zentraler Inhalte allerdings für nicht vertretbar!

  1. lol sehe erst jz, dass ich verwarnt wurde. Wer meine Aussage als Vergleich hernimmt ist selbst schuld. Denn so war es weder gemeint, noch ausgedrückt. Ich wollte lediglich damit sagen, dass ich es einfach nicht verstehe. Diese prüde Scheinheiligkeit hier, kann einem schnell auf den Sack gehen.

  2. Ich würde TTK ja echt gern zocken, ich sehe es aber nicht ein nach Grundspiel + 2x DLC jetzt auch noch 40€ für ttk zu Zahlen wenn man es in dieser Legendary Edition für 45€ bekommt!! Okay ich verstehe schon das man für die Legendary Editiion keine 150€ verlangen kann aber bei diesem geringen Preisunterschied kommt man sich einfach verarscht vor!

  3. Kurz zum Thema: Wegen schlechter Wertungen und Presse (z.B. die 67% hier) zum Start hatte ich noch lange Zeit einen Bogen um Destiny gemacht. Ein Arbeitskollege hat es mir aber letztens nochmal empfohlen (er suchte noch Mitspieler ;)).
    Nun, ich habe mir die Legendary Edition (inklusive Hauptspiel, den ersten beiden DLCs und dem Taken King Add On) für 45 Euro geholt. Meine Erwartungshaltung war jetzt nicht besonders hoch. Ich spiele seit über einer Woche jeden abend 2-3 Stunden und bin gerade erst Level 26 geworden. Das UI ist extrem übersichtlich, die Steuerung geht extrem gut von der Hand, die Gefechte machen immer wieder Bock. Das Looten und Leveln ist sauberst integriert: mich motiviert es ungemein. Grafisch sind ich Waffen, Gegner und Environment ein Augenschmaus. Ich habe eine Menge Content hinter mir und noch eine Menge Content vor mir, habe noch nicht mal mit dem Taken King Inhalt angefangen. PvP habe ich auch noch nicht ausprobiert. Strikes zu dritt machen gut Laune. Mir macht das Game überdurchschnittlich viel Spass, obwohl die Story tatsächlich etwas verworren ist. Wenn ich auf einen neuen Planeten bzw. in eine neue Gegend reisen kann macht es mir tierisch viel Spass diese zu erkunden. Bisher fühlt sich nichts nach Grind an, und ich habe das Gefühl das dies bis Level 40 auch so bleiben wird, genug frischer Story-Content zum Leveln ist auf jeden Fall da.
    Kurz: Wenn man jetzt anfängt bekommt man für die 45 Euro für die Legendary ein extrem gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ich kann hier leider nicht für die Spieler der ersten Stunde sprechen, die vieles anders sehen werden, aber Freunde von Konsolen-Shootern (egal ob Single oder Multiplayer) die Destiny noch nicht ausprobiert haben können jetzt bedenklos zugreifen und werden richtig lange richtig gut unterhalten werden. Also meine Empfehlung zu diesem Zeitpunkt geht raus.

  4. ChrisJumper hat geschrieben:Lange Rede kurzer Sinn: Im PvP ist Destiny für mich "DIE Shooter Revelation". Zumindest auf Konsole, wobei ich mich auch nicht mehr erinnere das ich so viel Spaß auf dem PC hatte.
    Genau das kann ich ebenfalls über Destiny sagen, egal ob PvE oder PvP ich habe seit WoW nicht mehr so viele Spielstunden an Spaß in ein Spiel investiert. Destiny lebt am meisten vom gemeinsamen Spielen, erst in einer festen Gruppe kann man auch wirklich alles in vollen Zügen genießen, das ist Kritikpunkt als auch Lob in gleichem Maße. Ich freue mich schon wie ein Schnitzel auf den Hard Raid am Freitag!
    Gruß

  5. Sn@keEater hat geschrieben:Zugegeben Destiny ist auch nach dem Addon nicht DIE Shooter Revelation und die DLC Politik ist auch fragwürdig.
    Ja das kann ich auch gut nachvollziehen. Besonders wenn man ja jetzt liest was bei der Entwicklung alles schief gelaufen ist. Da muss man eigentlich sagen... wow dafür ist es ja noch einigermaßen gut. Schade das wir das andere Destiny nicht haben erfahren dürfen. Auf der anderen Seite sieht man dem Spiel den Fortschritt an, genau wie bei Drive Club. Da wird viele mühe investiert und das Team lernt aus seinen Fehlern.
    Steht zwar irgendwie nicht in dem Verhältnis zu dem Geld was die aktuell rein bekommen, beziehungsweise was die Entwicklung gekostet hat. Andererseits ist es mir jeden Cent wert. Sogar den Ingameshop mag ich. Das einzige was es da aktuell gibt sind Gesten/Tänze. Das finde ich ziemlich gut. Zumal ich mir so etwas in anderen MMOs immer gewünscht haben. Wenn jetzt mehr Gesten und Tänze produziert werden als eigentlich Inhalte für das Spiel ist das natürlich wieder schlecht.. aber erst mal abwarten was passiert. Wenn jetzt wirklich bis Destiny 2 keine weiteren zwei Addons kommen, werden ich vielleicht noch mal 10 oder 20 Euro da versenken.
    So nebenbei, ich ärgere mich zwar hin und wieder über die Balance im PvP, zum Beispiel von Shootguns. Doch alles in allem bringt das Spiel im PvP sehr viele unterschiedliche Spielweisen, auch Teamspiel in der Gruppe. Wenn man nicht gerade von den Karten schon genervt wird nach 12 Stunden PvP in der Woche, kommt hier wirklich Abwechslung raus. Das Spiel sucht besonders bei längeren Matches eine Ballance in der Gegner/Mitspieler Auswahl. Hatte ich mich anfangs noch drüber aufgeregt das man keine Stamm-Server besuchen konnte, bin ich aktuell über das Matchmaking begeistert. Zwar gibt es schon mal Spiele die einfacherer sind, aber wenn man zu gut ist, bekommt man zum Beispiel mehr Anfänger ins Team gemischt oder beim nächsten mal stärkere Gegner. Sehr schön. Immer die selbe Spielweise...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1