Natürlich muss man nicht alle zur Verfügung stehenden Systeme verinnerlichen oder nutzen. Doch je mehr man sie verwendet und durchschaut, wie sie einem helfen können, umso mehr Zeit verbringt man mit diesem rundentaktischen Schwergewicht. Zumal auch Veteranen sich über kleine Veränderungen und Optimierungen vieler dieser Systeme freuen können. Die Gegenstandswelt z.B., in der man gezielt versuchen kann, die von den Figuren getragene Ausrüstung unabhängig vom Charakter zu verbessern, bietet nicht nur mehr Optionen, sondern auch zufällige Ereignisse. Die Erstellung neuer Kämpfer ist umfangreicher denn je und profitiert von zahlreichen frische Klassen. Die Chara World, das Gegenstück zur Gegenstandswelt, mit dem man versuchen kann, einzelne Figuren abseits der Schlachten zu verbessern, wurde im Vergleich zu Disgaea 4 ebenfalls überarbeitet und erinnert mittlerweile an eine Mischung aus Mario Party und dem Sphärenbrett aus Final Fantasy 10.
Es gibt ein neues Questsystem, das die Erfüllung bestimmter oberflächlicher sowie von der Hauptmission unabhängiger Aufgaben mit Freischaltungen von z.B. neuen Figurenklassen usw. belohnt. Mit den „Rache-Aktionen“, die unter bestimmten Voraussetzungen aktiviert werden, hat man auf dem Schlachtfeld ebenso zusätzliche Optionen bzw. temporäre Fähigkeiten oder Wertverbesserungen zur Verfügung wie mit den Overload-Fähigkeiten, die nur den Overlords zur Verfügung stehen und innerhalb weniger Züge das Blatt in einem verloren scheinenden Kampf wenden können – als ob das, was die Serie in der Vergangenheit aufgebaut hat, nicht ausreicht. Es gibt so viel zu tun (einiges davon komplett optional), das in irgendeiner Form den Figurenaufstieg, die Rekrutierung neuer Einheiten, das Inventar oder das Kampfgeschehen beeinflusst, dass es einem schwindlig werden kann. Der Tiefgang ist (wie immer) enorm, wobei man auch Spaß haben kann, wenn man nicht alles ausnutzt, was einem angeboten wird.
Neues und Altes
Das Magichange-System, mit dem man Monster vorübergehend in eine Waffe umwandeln kann, die von humanoiden Figuren genutzt werden kann, kehrt nach seiner Disgaea-D2-Auszeit leicht überarbeitet zurück. Natürlich bekommt man nach den Schlachten immer noch Belohnungen, die proportional zur Effektivät bzw. dem ausgeteilten Schaden besser werden. Man kann nach wie vor Fähigkeiten nicht nur lernen, sondern auch kaufen oder über zufällig verteilte Schriftrollen lernen. Ebenfalls sehr interessant ist das „Squad“-System, das als Evolution des Club-Systems aus Teil 3 interpretiert werden kann. Im Laufe der Kampagne werden zunehmend mehr Spezialtrupps („Squads“) freigeschaltet, auf die man seine Einheiten verteilen kann und die je nach Squad andere Vorteile oder erweiterte Mechaniken wie z.B.
Gefangennahme oder Verhöre gegnerischer Einheiten ermöglichen – natürlich mit dem Ziel, sie den eigenen Reihen hinzuzufügen. Man kann sich wirklich unheimlich lange beschäftigen – was allerdings noch motivierender wäre, wenn die Geschichte besser und vor allem die Kulisse ansehnlicher wäre.
Schon die PS4-Premiere sah besser aus als alle Vorgänger zusammengenommen. Und das kommt auch der Switch-Version zu Gute: Die Farben leuchten, die Sprites fransen nicht mehr an den Rändern aus, die Spezialeffekte bei Kombo- oder Spezialattacken sind aufwändig wie nie zuvor. Nur: Das hätte man mit viel gutem Willen auch aus der Wii und ohne Probleme aus einer Wii U herausholen können. Es bleibt, wie es war: Wer Disgaea spielt, macht dies nicht wegen des Grafikpomps und Polygon-Protzerei, sondern wegen der enormen Möglichkeiten, die man in allen mechanischen Belangen zur Verfügung hat. Und wer auf Switch spielt, hat zwar keine Berührungs-Unterstützung im Mobilbetrieb, darf sich aber dafür vom Start weg ohne weitere Zusatzkosten an einem breiten Spektrum neuer Missionen erfreuen. Hier ist man teilweise mit Figuren und Geschichten beschäftigt, die nicht nur aus den Vorgängern, sondern auch anderen Taktik-Klassikern aus dem Hause Nippon Ichi wie Phantom Brave stammen. Neue Elemente lernt man dabei zwar nicht kennen, doch die ohnehin schon üppige Spielzeit wird dadurch nochmals gesteigert.
Erinnert mich an Final Fantasy Tactics. Das Genre ist total an mir vorbeigegangen da ich immer mehr Nintendo als PS-Spieler war. Wird wohl Zeit es jetzt mal anzutesten. Schade, dass die Story laut Artikel wohl auf der Strecke bleibt.
Grundsätzlich würde ich generell einen Bogenschützen, Sage und Alraune empfehlen. Alraune hat gute Heil- und Buffzauber, kann aber auch recht gut austeilen. Starke Klassen die bereits zu Beginn zur Verfügung stehen sind z. B. Warrior, Valkyrie und Skull/Mage. Dann noch einen Cleric zum heilen, den ich aber später im Spiel durch andere Figuren ersetzen würde, da er im Gegenzug zu Alraune ein eher defensiver Heiler ist. Dummerweise hat Disgaea 5 das Problem, dass Succubus von sich aus in diesem Game keine Heilzauber lernt (was früher immer der Fall war), was schade ist, da diese Klasse früher einen soliden offensiven Heiler abgegeben hat.
Hallo,
ich habe bisher keinen Teil von Disgaea gespielt, aber die Demo gefällt mir. Als Beginner hat man natürlich seine Einstiegsschwierigkeiten aufgrund der vielen Mechanismen. Die englische Sprache tut ihr Übriges.
Ich habe schon gesucht, aber nichts gefunden:
Gibt es einen deutschsprachigen Guide (z.B. für Disagea 5 Playstation 4), der den Einstieg erleichtert ?
Mfg OP
Spielerisch ist Teil 5 klar der Beste! Da kann man gar nichts falsch machen!
Man darf halt Disgaea nicht als normales Spiel sehen - es ist eher wie ein MMORPG : erst wenn man "durch" ist, fängt das eigentliche Spiel an.
Die Charaktere fand ich belanglos. Schon ab Teil 4 habe ich Storysegmente nur noch übersprungen und ab der Hälfte bei Teil 5 ebenso.
Disgaea 1, 2 & 3 fand ich durchweg super von der Story, aber irgendwie ging das in den späteren Teilen zu Gunsten der Spielmechanik verloren. Stört mich aber auch nicht sooo sehr.
Ich finde es jetzt nicht so dramatisch, angesichts meines Backkatalogs. Habe erstmal wieder Saints Row IV rausgekramt, welches ich unverdineterweise mangels Koop-Partner einige Jahre habe verstauben lassen. (Hatte es mit Frau zusammen angefangen, aber aus Gründen an die sich keiner mehr erinnert nicht weiter verfolgt).. Mal von den nervigen Abstürzen abgesehen ein absolut genialer Titel für Zwischendurch.