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Dragon Age: The Veilguard im Test – Biowares starke, aber längst nicht perfekte Rückkehr

Nach zehn Jahren gibt es endlich die Fortsetzung zu Inquisition: Ob Bioware mit Dragon Age: The Veilguard das große Comeback gelingt oder endgültig zum Einheitsbrei wird, verraten wir euch im Test.

Screenshot-Collage aus Dragon Age: The Veilguard, versehen mit dem 4P-Testbanner.
© Electronic Arts / Bioware / Adobe Photoshop [M]

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Wenig, aber effektiver Loot 

Gekämpft wird aber nicht nur, um in der Story voranzuschreiten und Erfahrungspunkte zu sammeln, sondern auch für frische Beute. Allerdings fällt Dragon Age: The Veilguard hier recht handzahm aus, da es einen nicht mit Loot erschlägt, sondern diesen gut und gezielt verteilt. Ihr müsst also kein mittelalterliches Borderlands befürchten. 

Zum Repertoire gehören neben Rüstungen und Waffen auch Ringe, Schmuckstücke und Gürtel, und das in verschiedenen Seltenheitsstufen. Neue Ausrüstung findet ihr zudem fast nur in Truhen, hin und wieder lässt aber auch ein Bossgegner etwas fallen. Praktisch: Findet sich mal ein Duplikat in einer Kiste, wird damit nicht mein Inventar zugemüllt, sondern automatisch der jeweilige Gegenstand verbessert. Eine simple, aber effektive Mechanik – das würde ich auch gerne in anderen Spielen sehen.  

Vorteil der wenigen Beute: Einzelne starke Gegenstände stechen heraus, um sie lassen sich sogar einzelne Builds basteln. Im Laufe meiner Kampagne habe ich irgendwann eine Rüstung gefunden, die mich immun gegen Feuer machte und gleichzeitig meinen Brandschaden erhöhte. Also entschied ich mich fortan mit Feuerwaffen durch die Gegend zu laufen und Gegnern ordentlich einzuheizen. Ich hätte aber auch genauso gut mit einem Schild arbeiten können, der die Anzahl der Wurfabpraller erhöht oder einer Axt, die massiven Schaden an Panzerung verursacht. Wer will, darf experimentieren – notwendig ist das aber nicht unbedingt. 

Darüber hinaus finde ich auch Loot für meine Begleiter*innen, wobei deren Auswahl noch einmal deutlich limitierter ist. Ein Rapier ist beispielsweise immer für Lucanis, während sich Taash über besondere Zweihandäxte freut. Viel Variation besteht in diesem Fall dadurch nicht, weshalb man sich nur bedingt Gedanken darüber machen muss. 

Kein Crafting, aber viele Ressourcen 

Was man hingegen sehr viel findet? Materialien. Ob Holz, Eisen, Kristalle, Essenzen und anderen Kram: Wer nur ein wenig die Augen öffnet, findet diese in rauen Mengen. Wo dafür überhaupt der Platz im nicht vorhandenen Rucksack ist, möchte ich gar nicht so im Detail wissen. Doch viele Rohstoffe bedeuten nicht automatisch ein Crafting-System, denn das gibt es nicht wirklich.  

Wozu also das ganze Sammeln von Ressourcen? Um entweder die eigene Ausrüstung zu verbessern und später mit Verzauberungen (mehr Resistenzen gegen Elementare, mehr Heiltränke, zusätzlicher Schaden und so weiter) zu versehen, oder aber um den Rang bei den Händlern zu verbessern. Letztere verkaufen einem Fremden nicht einfach so Sachen, stattdessen muss erst der Ruf bei den verschiedenen Fraktionen durch das Erfüllen von Quests und dem Treffen von Entscheidungen verbessert werden.  

Sind genügend Rufpunkte zusammengekommen, darf anschließend mit Gold und Materialien die Geschäftsstufe erhöht werden. Das wiederum gewährt Zugriff auf weitere Gegenstände, wodurch man etwa bestimmte Duplikate gezielt erwerben kann, um das eigene Schwert zu verstärken.  

Dass das ganze Ressourcensystem nicht zur Beschäftigungstherapie wird, ist dem Umstand zu verdanken, dass ihr nicht gezielt nach den Mineralien und anderem Kram suchen müsst. Meist liegt das schon so platziert, dass man dran vorbeiläuft und es einfach aufsammelt.

  1. Mir ging es um den Begriff an sich. Der wird inzwischen in bestimmten Kreisen als Synonym für alles schlechte verwendet. Disney erzählt Geschichten von Mädchen, deren Weltbild nicht in die Eisenhower-Zeit passen? Boeings stürzen ab? Go woke, go broke, ob das mit der Realität etwas zu tun hat oder peng.
    Das kann man natürlich ignorieren. Man kann sich auch eine 88 an seinen Avatarnamen heften, weil man zufälligerweise dann geboren wurde. Wenn man weiß von wem das üblicherweise benutzt wird, sollte man davon lieber Abstand nehmen.

  2. Fakt ist, dass "woke" oder "divers" halt momentan noch ein relativ lokales Phänomen ist, also außerhalb des Internets, wobei das sicher in Berlin anders ist als in Gera.
    Aber ja, da wächst eine Generation heran, die da anders sozialisiert sind, weswegen das Ding noch stärker in der Popkultur landen wird.

  3. Ich behaupte mal, dass die gemäßigte Mitte woke nicht als Kampfbegriff benutzt. Das kommt nur aus einer Ecke und als gemäßigt ist die eher nicht bekannt.
    Wenn man in seinem ersten Post seit Jahren damit dann verschwenderisch um sich wirft, darf man sich über Gegenrede nicht sehr wundern. Aber was weiß ich schon, andere empfinden das als intelligent und differenziert.

  4. Veldrin hat geschrieben: 01.12.2024 18:52
    batsi84 hat geschrieben: 01.12.2024 16:41
    Spoiler
    Show
    Veldrin hat geschrieben: 01.12.2024 15:13
    Beziehst du dich auf meinen Kommentar? Falls ja, dann weiß ich nicht wo du rausliest ich würde behaupten, dass früher alles besser war. Mit Andor habe ich sogar ein (relativ) aktuelles Positivbeispiel gebracht.
    Es geht auch nicht darum ob irgendjemand vorkommt oder nicht. Es geht um das Predigen von oben herab, um die Beanspruchung der Deutungshoheit was nun progressiv ist und was nicht. Es geht darum dass die Immersion gestört wird und dass der Spieler als dumm verkauft wird. Das Writing auf dem Niveau einer sich schlecht verkaufenden Young-Adult-Novel. Es wirkt wie als wären da amerikanische Gender-Study-Studenten am Werk gewesen die noch nie in ihrem Leben ein Buch angefasst haben oder sich außerhalb ihrer Bubble bewegt haben.
    Und was ist jetzt das Problem? Queere Themen sind grundsätzlich in Ordnung, aber wenn sie schlecht eingebunden werden, dann fühlt man sich bevormundet?!
    Eine verkackte Designentscheidung macht jetzt kein Spiel grundsätzlich schlecht.
    Und als thematischer Nachbar der Geschlechterstudien kann ich dir versichern, dass in der Ecke sehr viele Bücher gelesen werden.
    Auch wird die eigene Bubble regelmäßig verlassen. Ansonsten würde man davon nichts mitbekommen und die Diskussion hier wäre überflüssig :P
    Was das Problem ist habe ich doch bereits dargelegt. Du kannst es ja gerne anders sehen. Und die eigene Bubble wird leider nicht regelmäßig verlassen. Die Verhältnisse in Deutschland ähneln zwar noch nicht denen der USA, aber das Lagerdenken nimmt immer weiter zu und die gemäßigte Mitte, die Aufklärung vor Ideologie (egal ob linke oder rechte "Wokeness") hochhält, wird endlich lauter.
    Die "gemäßigte Mitte" ist am Ende auch nur der konservative Gegenentwurf zur "schweigenden Mehrheit". Und je früher die Mitte versteht, dass sie aktuell die Deutungshoheit verliert, desto schneller können wir den Diskurs...

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