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Dragon Age: Origins (Rollenspiel) – Dragon Age: Origins

Früher hatte man Respekt vor ihnen. Sie fesselten für Wochen, bargen unendliche Geheimnisse und mit den schweren Handbüchern konnte man Geschwister verjagen. Heutzutage sind Rollenspiele nur noch selten so faszinierend wie diese Vampire. Umso größer war die Überraschung, als eine blutrote Kreatur über meinen Schreibtisch flatterte, mich in Dunkelheit hüllte und gnadenlos zubiss – die Zähne hinterließen eine Narbe mit neun Buchstaben: Dragon Age. Der Beginn einer euphorischen Wandlung?

© Bioware / Electronic Arts

Xbox 360 und PlayStation 3

Egal ob Zwischensequenzen oder Spiewlelt. Auf den ersten Blick gleichen sich PC- und Konsolen-Abenteuer wie Drillinge (PS3), aber dann sieht man die bösen Pop-ups: PC-Konsolenvergleich 1, PC-Konsolenvergleich 2.

Im Mai 2004 tauchten erste Informationen zu Dragon Age auf. Bis zum Oktober 2008 galt es noch als reines PC-Rollenspiel. BioWare bestätigte also erst sehr spät die Fassungen für die Konsolen. Und die sollten inhaltlich nicht zu Lightversionen degradiert werden, sondern dasselbe Spielerlebnis bieten. Können die Kanadier tatsächlich eine 1:1-Umsetzung anbieten? Auf den ersten Blick ja: Das Abenteuer bietet inhaltlich alles, was ich bisher so gelobt habe – sechs Einstiege, klasse Dialoge, knallharte Konsequenzen, pausierbare Kampftaktik, emotionale Beziehungen und eine sehr gute deutsche Sprachausgabe; hier die ersten zehn Minuten auf der PlayStation 3 im Video. Wer auf Sonys Konsole spielt, kann übrigens auch auf das englische Original umschalten, ansonsten gleichen sich 360 und PS3 wie Zwillinge.

Aber auf den zweiten Blick ergeben sich einige grafische und steuerungstechnische Unterschiede, die das Spielerlebnis auf den Konsolen deutlich trüben. Zum einen hat die schon auf dem Rechner schwache Kulisse auf Xbox 360 und PlayStation 3 zusätzlich mit bösen Pop-Ups zu kämpfen: Wenn man einen Waldweg hinunter läuft (hier im Video), rollen sich landschaftliche Details wie Gräser, Büsche oder Felsen regelrecht wie ein Teppich auf – und das schon in gefühlten 50 Metern Entfernung. Das sieht im direkten Vergleich mit den sanften Übergängen am PC nicht nur richtig schlecht aus, zumal es sich um kleine Areale und nicht um eine offene Welt handelt, das ist im Jahr 2009 auch vollkommen unverständlich: Beide

Es bleibt blutig und brachial, aber auch hektischer: Man vermisst die strategische Vogelperspektive und mehr Slots für Zauber oder Tränke (Xbox 360).
Konsolen haben technisch mehr drauf. Wer ein Fable II auf der Xbox 360 oder selbst einen PS3-Starttitel wie Folklore einschmeißt, wird in stimmungsvollere Kulissen abtauchen.

Zwar teilen alle drei Plattformen die matschigen Texturen an Wänden und Böden, aber auf den Konsolen sind die wenigen Konturen, Maserungen oder Risse nicht so markant. Vor allem bei den Rüstungs- und Kleidungsoberflächen hat der PC die Nase vorn: Ketten, Leder oder Stoffe wirken dort plastischer und körniger. Allerdings ist der Unterschied in der Qualität nicht so stark spürbar wie bei Two Worlds, Divinity II oder Risen – hier sieht man im Video, dass beide Versionen etwa auf par sind. Es gibt weder Tearing noch Ruckler, außerdem verlieren die Texturen von z.B. Felsen oder Baumrinde nicht so stark an Qualität gegenüber dem PC – aber das auch nur, weil sie da schon schwach sind.

Manko: Keine Vogelperspektive

Ein größeres Manko als die visuelle Unterlegenheit ist aber die Steuerung. Ich kann auf den Konsolen nicht in eine taktische Vogelperspektive heraus zoomen: Diese sorgt ja erstens für mehr Übersicht in größeren Kämpfen und zweitens für ein edles Brettspielflair sowie Baldur’s Gate-Nostalgie, wenn man quasi von oben auf den Spielplan blickt – so sieht Dragon Age ja auch nochmal einen Tick charmanter aus. Auf den Konsolen bleibt es immer bei einer erhöhten Schulterperspektive, so dass man die schwache Kulisse auch noch direkt vor Augen hat.

Es wird wie auf dem PC pausiert, aber das Kreismenü verdeckt zusätzlich die Sicht (Xbox 360).
Und wenn es zu einem Gefecht mit mehr als vier, fünf, sondern zehn oder gar einem Dutzend Feinden kommt, dann wird es auf Xbox 360 und PS3 unübersichtlich, zumal das Kreismenü auch die Sicht blockiert. Man kann seine Züge nicht in Ruhe von oben planen und hat trotz Pausefunktion das Gefühl, hier ein actionreicheres Abenteuer zu spielen. Wieso hat man nicht wenigstens einen stufenweisen Zoom eingebaut? Dieser Mangel an strategischer Perspektive ist ein unverständlicher Designschnitzer. Ich empfehle übrigens dringend in den Optionen die Umschaltung auf das Einrasten, sonst muss man die Schultertaste gedrückt halten, damit das Kreismenü für Befehle sichtbar bleibt.

Das ist zwar kampfmechanisch genau dasselbe System, man kann Befehlsketten und Makros anlegen und man hat theoretisch Zugriff auf alles, was auch auf dem PC möglich ist, aber praktisch muss man bei der Steuerung weitere Abstriche machen: Das Wechseln des Waffensets erfordert z.B. einen Klick mehr und man kann lediglich sechs Spezialangriffe oder Zauber in einem Menü mit doppelter Dreiersortierung archivieren, um sie auf Knopfdruck schnell auszulösen – auf dem PC hat man eine Befehlsleiste mit knapp 30 Slots, da kann man alles wesentlich bequemer aktivieren.

Menüdesign & Interaktivität

Das Menüdesign ist auch auf den Konsolen über alle Zweifel erhaben, edel und interaktiv. Und obwohl es aufgrund des modularen Aufbaus viele Ladephasen (PS3 und Xbox 360 liegen etwa auf par, obwohl Letztere etwas zügiger war) gibt,

werden diese auch hier mit hilfreichen Zusammenfassungen des kürzlich Erlebten garniert. Allerdings fehlt es auch hier an Komfort, wenn es um die Beziehungen geht: Auf dem PC bekomme ich numerisches und geschriebenes Feedback, wenn ich mit der Maus über die Leiste unter dem Charakter fahre – z.B. +10 (neutral) oder +24 (zugeneigt). Auf den Konsolen bleibt es bei einer farblichen Leiste, die ich nicht manuell anklicken kann, um mehr Details zu erfahren – schade.

Die Beziehungsleiste unter den Gefährten lässt sich leider nicht für nähere Infos wie am PC anklicken (360).
Der einzige Vorteil in der Benutzeroberfläche auf Konsolen: Der Papierkorb für unnützes Zeug. Man kann nicht nur alle Gegenstände nach Typ, Wert oder Aktualität sortieren, sondern hat auch eine Ablage für alle Waffen oder Rüstungen, Tränke, die man bei einem Händler auf Knopfdruck in Geld verwandeln kann. Auf dem PC muss man alles einzeln verkaufen. Sonst bleibt alles beim Alten: In den Optionen kann man nicht nur den erhöhten Gewaltgrad abschalten, der alle Charaktere mit Blutspritzern überzieht, man kann auch das nervige Leuchten der Schatzkisten sowie die vielen Schadensanzeigen und automatische eingeblendeten Hilfetexte ausblenden. Der einzige Unterschied zwischen PS3 und Xbox 360: Auf Erster haben die Figuren blaue, auf Letztere grüne Icons.

BioWare geht hinsichtlich der Belohnungen auf allen drei Systemen mit der Zeit: Man kann 87 Erfolge à la „Taschendiebstahl durchgeführt“, „Besiege 50 Gegner mit dem Folterer-Talent“ oder „Eine Herkunftsgeschichte gemeistert, ohne dass der Charakter im Kampf gefallen ist“ sammeln. Für jeden gibt es eine grafische Medaille und eine Punktzahl; all das lässt sich per Klick auf die BioWare-Server laden. Außerdem werden automatisch Screenshots zu den wichtigsten Ereignissen angelegt und mit einem Text versehen, der die Lage beschreibt – man kann quasi immer auf diese Bildergeschichte zugreifen.
     

  1. RIP Gracjanski, du warst mir wirklich der liebste der Frauenhasser hier, kein Thema um deine ultrakonservativen an den Salafisten (die du vermutlich seltsamerweise verabscheust) grenzenden Meinung herauszuposaunen, hast du ausgelassen. Du wirst mir fehlen, irgendwie.
    Die ersten Beiträge des langjährigen und auch verdienten 4Players Veteran, die noch wie erste tapsige Gehversuche anmuten zu lesen, ist lohnenswert. Der spätere selbsternannte RPG Oldschool Guru, der BG 2 verehrte, nennt Vampire the Masquerade langweilig und hätte den Preis fürs beste RPG 2004 lieber Everquest 2 gegeben. Far Cry 1statt Half Life 2 sollte seiner Meinung nach Spiel des Jahres 2004 sein. Wie man daran sehen kann: Ja seine Expertise wird hier fehlen. Von seinem späteren Hass auf Schwule und Frauen ist in diesen noch unschuldigeren Tagen noch nichts zu lesen. Zum Glück! Im Geheimen (also hier in einer seiner Posts) gab er mir zu verstehen, dass ich noch zu jung um zu begreifen, was Frauen den Männern alles antuen und das sie Luzifer persönlich seien. Oder so ähnlich jedenfalls. Vermutlich eine postraumatische Störung.
    Sorry Leute, der Nachruf musste sein. Katta fehlt übrigens auch, kann keiner eine Petition einreichen oder so?
    Achja fast vergessen, das hier ist nur für dich: "Nur die besten sterben jung, du warst der beste." Sayonara, alter Freund.

  2. Das Game ist wirklich top. Und mit den Mods wird es fast perfekt. Fehlt nur eine Log um Kämpfe nachzuvollziehen. Habe vorgestern durch, dann noch alle Origins gemacht und das DLC Hexenjagd. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich echt das Game zum zweiten mal spielen, denn Ideen hätte ich viele, aber nun reicht es. Ich glaube, ich habe 160-190 Stunden mit dem Game verbracht, nur Baldurs Gate 2, Morrowind und Everquest 2 haben mich länger gefesselt.
    Awakening habe ich aber nicht angefasst, soll nicht sooo super genial sein. Habe eh genug das Gameplay genossen, nun sollte ich mal was anderes machen.

  3. Ich muss mich langsam aufraffen mit meinem Zwergenkrieger das Spiel zum 2. mal durchzuspielen, dann kann ich endlich Awakening anfangen. Teil 2 werde ich wohl etwas auf die lange Bank schieben, die demo war zwar nett, aber nichts was ich sofort haben müsste.

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