Das versprochene Update für die VR-Unterstützung soll leider erst später nachgeliefert werden, doch davon abgesehen sind die Möglichkeiten gigantisch! 3D-Plattformer mit knuffigem Küken gefällig? Kein Problem! Wie wär‘s mit einem klassischen Egoshooter oder Kampfroboter-Action inmitten mystischer Tempel? Ebenfalls möglich, wenn auch etwas kniffliger, da die Gegner natürlich erst einmal in einem größeren Areal an sinnvollen Positionen platziert werden müssen. Ob Kugelspiel, Adventure, kleine Taktik- oder Rollenspiele und sogar flache Ebenen mit 2D-Hüpfspielen – in Dreams wird mehr möglich als in jedem bisherigen Spiel- und Kreativ-Editor! Zudem wird hier ein größerer Fokus auf nicht spielbare Kunstwerke gelegt als in LittleBigPlanet 3, Super Mario Maker 2 oder dem technisch leider recht unsauberen Project Spark.
Eine wichtige Rolle spielen dabei die kleineren Kunstwerke, räumlichen Pinseleien, kleinen Animationen oder sogar Kurzfilme von Usern oder den Entwicklern. Sie alle dürfen bei Zustimmung des Autors frei getauscht, verwendet oder geremixt werden. In einer Abstammungsliste lässt sich schließlich exakt nachverfolgen, welches Objekt oder welches Vorlagen-Set von welchem Community-Mitglied verbaut wurde. Das dürfte allerdings auch eine eventuelle spätere Monetarisierung von Dreams-Werken schwierig machen.
Fokus auf Zusammenarbeit
Noch mehr Aufmerksamkeit bekommen Zeichner, Musiker & Co. in den Community-Jams zu zeitlich wechselnden Themen wie z.B. „Essen“. Wer hier unter den Gewinnern landet, wird nicht nur an prominenter Stelle im Spiel und auf der Website Indreams.me vorgestellt: Der Autor könnte seine Schätzchen oder Teile davon bald zusätzlich in diversen Werken wiederfinden. Es ergeben sich tatsächlich traumhafte Möglichkeiten für Kooperationen oder die Verknüpfung mehrerer Levels in größeren „Träumen“ – und zwar nahtlos und auf unserer PS4 Pro meist technisch sauber und flüssig!
Wie gut die Verknüpfung funktioniert, wird im kleinen Story-Modus „Arts Dream“ deutlich, der seit dem Start der Vollversion zur Verfügung steht. Der ehemalige Jazzmusiker Art landet passend zum Thema in einem wilden Fiebertraum, der von seinem Leben, der Vergangenheit und der Gegenwart handelt, und in dem er er bei seinen Bandkollegen einiges wiedergutzumachen hat. Dabei wird allerdings klar, dass das Team die Handlungsfäden der unterschiedlichen Konzepte erst relativ spät zusammengeführt hat, da Themen wie verrauchte Jazz-Studios von vor grob 50 Jahren nicht wirklich zu Arts Kindheitserinnerungen als Roboter-Bastler passen wollen. Roboter D-Bug gehört zu den spielbaren Figuren; er kugelt sich zusammengerollt durch die glühende Welt oder startet Bodenstampfer durch poröse Cyber-Waben. Ebenfalls dabei ist Francis, ein Hammer schwingender Teddybär, der auf Knopfdruck zum Zweistick-Schützen Foxy wechselt.
Media Molecule hat in einem Interview schon Interesse daran bekundet, den Nutzern die Möglichkeiten zu geben ihre Projekte zu vertreiben. Das ganze ist jedoch mit vielem Problemen behaftet was die Lizensierung und Urheberrechte, Plagiate etc. angeht.
Da würden bei den ganzen Kopien von Mario, Pokemon, Sonic etliche Klagen vor der Tür stehen oder wie sieht es bei Projekten aus, wo man Elemente anderer Projekte übernommen hat?
Ich denke ein System ala Patreon wo man Geld ''spenden'' kann an die Nutzer unabhängig vom Content macht da mehr Sinn.
Aber das ganze ist ja noch in den Kinderschuhen, mal schauen wie es sich entwickelt.
Das ist die technische Seite, aber was ist mit der kommerziellen Verwendung? Und wie ist der Workflow?
Letztlich ist es doch irgendwo ein Hybrid aus Spiel und Anwendung, oder?
Persönlich bin ich zudem auch so eingerichtet, dass ich am PC eine "lean forward" und auf der Couch eine "lean backward" Mentalität habe. Finde es gesund das so zu trennen. Deshalb wären meine Ambitionen etwas wirklich hochwertiges auf Konsole zu erstellen eher gering.
Gut, muss nicht jeder so sehen. Aber dann kommt halt eben noch das Gefühl dazu, dass man seine kreative Energie in einer geschlossenen Plattform verballert. Im Moment verdient ja nur Dreams selbst daran, oder? Das wäre ja schon klassischer Plattformkapitalismus, auch wenn man hier vielleicht mehr Publikum hat, als "draußen". Aber wie transferiert man dieses Publikum? Gibt es Schnittstellen, um auf eigene Plattformen und Projekte zu verlinken und Kontakte außerhalb von Dreams zu sammeln?
Manche erstellen Spiele, manche nur Aspekte. Manche stattdessen Kunstwerke/Bilder, Filme, Musikvideos, Musik, Soundeffekte, 3D Modelle und so weiter. All das wiederum kann geteilt werden und findet wieder in anderen Projekten Verwendung. Oder man macht sich direkt mit mehreren an die Erstellung eines gemeinsamen Kooperativen Projekts und spezialisiert sich auf gewisse Aspekte.
Jedes Medium hat irgendwelche Limits, das ist ja auch ein Grundpfeiler der Kunst, diese Limits zu verwenden statt sich daran zu stoßen. Such Dreams hat Limits. Aber diese sind im Vergleich gering bzw die Möglichkeiten so umfangreich, das man diese kaum bemerkt. Sieht man sich an was Spieler bisher alles erstellt haben, hat man auch nicht das Gefühl es gebe Limits. Immer wen man denkt man hätte alles gesehen kommt eine neue Kreation die die Grenzen sprengt. Vor einer Zeit dachte man es wäre nicht möglich richtige Open World Titel in Dreams zu erstellen und mittlerweile gibt es davon einige mit wunderschönen großen Landschaften und tollen Details, Fahrzeugen , Burgen und anderen Kram. Dreams überrascht eigentlich...