Dune als Survivalspiel – und alle so „Oooohh“. Ich war einer davon, aber skeptisch. Wie viel da schiefgehen konnte. Ist es aber nicht. Dune Awakening glänzt als tolles MMO-Survivalspiel. Aber auch als Dune-Spiel? Oooh, ja.
Funcom schüttelt den Conan-Staub ab, nicht aber ihre Identität. Darin liegt die kreativ-unternehmerische Leistung. Der Entwickler steigert sich, auf einer neuen Version der Unreal Engine, diesmal ohne Early Access. Und Dune Awakening beeindruckt von der technischen Seite.
Dune Awakeining erfindet das Survival-Rad nicht neu. Genrefreund*innen bekommen, was sie erwarten. Der wahre Gewinner sind die Dune-Fans. Hier liegt Funcoms große Herausforderung: Sowohl alte als auch neue Liebhaber*innen von Survival-MMOs nicht enttäuschen. Die Stärken der eigenen Kompetenz mitnehmen und dabei treu zum „Duniversum“ bleiben. Ob und wie das gelingt, kläre ich im Test.
Dune Awakening: Blut, Spice und Tränen
Dune ist trotz der brennenden Sonne eine düstere und elegante Vorlage für ein Spiel. Das wissen Strategie-Fans seit den 1990ern und auch heute haben wir Perlen wie Dune Spice Wars und Dune Imperium, letzteres digital oder als Brettspiel.

Dune Awakening bildet seine Spielwirtschaft um Blut, Spice und Wasser. Ich zapfe getöteten Gegnern ihr Blut ab, gewinne in der Basis daraus das Wasser, das ich zum Überleben und zur Herstellung fortgeschrittener Metalle brauche. Später entziehe ich Leichen mit dem Deathstill-Apparat direkt alle Flüssigkeit, auch dieses Fremen-Gerät existiert in Dune Awakening.
In der Welt von Dune existiert nichts im luftleeren Raum, alles wirkt aufeinander ein, alles hängt voneinander ab, politisch oder menschlich, wie in einer lebendigen, galaktische Maschine. Die Wirtschaft auf Arrakis dreht sich um das Spice, das Reisen im Weltraum ermöglicht und von den einheimischen, bizarr gut angepassten Fremen als heiliges Halluzinogen verehrt wird, das das Bewusstsein erweitert. In Dune Awakening wird das Spice im späteren Spielverlauf wichtig und Spice-Felder liegen oft in PvP-Gebieten.
Eine Kanon-würdige Story
Die großen Häuser stehen im ewigen Konflikt um die Macht über das Spice, was Fans der Vorlage in der Auslöschung des Hauses Atreides durch die Harkonnen erlebt haben. Der Rest des Spiels funktioniert ohne die Angst vor den anderen Spieler*innen, die Arrakis mit uns bevölkern.
Es gibt einen cooooolen Story-Twist, der die Voraussetzung für die Welt von Dune Awakening schafft, und den ich euch hier nicht spoilere. Was ich sagen kann: Meine Gänsehaut mag den Vorspann.

Paul Atreides erklärt uns im Intro, dass alle seine Visionen in Grütze enden, außer dieser hier. Im Hintergrund ziehen natürlich die Schwestern der Bene Gesserit die Strippen: Er spricht zu uns als über Generationen geplanter Übermensch „Kwisatz Haderach“. Die Fremen sind also alle tot? Meine große Mission auf Arrakis lautet: Finde die Fremen.
Erster!
(Und bestimmt Einziger!)
Poah, was los bei euch, Qualitätsoffensive angesagt? Das ist ja ein regelrechtes Trommelfeuer aus Spieltests, die da seit neustem auf das vielfältige 4P-Publikum einprasselt.
Gelesen hab ich das Ding natürlich nicht, aber nimm's nicht persönlich, Christian Just. Dass ich einen sechsseitigen Test zu einem Spiel eines Genres lese, das mich nur so peripher tangiert, war nicht mal dem Luibl gelungen.
Oh damn, jetzt hab ich schon wieder Namedropping betrieben. Sorry, das Fass bleibt wirklich zu.