Im Prinzip könnte Dungeonland als abgefahrene isometrische Variante eines Left 4 Dead durchgehen – mit dem Unterschied, dass die Action aus dem Hause Valve spannend und gleichermaßen fordernd ist, ohne unfair zu werden. Selbst das in eine ähnliche Kerbe schlagende Magicka spielt sich deutlich angenehmer.
Auf ein klassisches Beutesystem wird verzichtet – es gibt nur das angesprochene Gold. Auf der einen Seite ist dies löblich, da man sich hier von den üblichen Hack & Slay-Mechanismen abzugrenzen versucht. Andererseits jedoch bleibt man dadurch auf den Grind beschränkt, genug Geld zusammenzukratzen, um sich dies oder jenes leisten zu können. Und das ist mir zu wenig, um mich auch nur mittelfristig bei der Stange halten zu können – egal ob ich solo mit Bot-Unterstützung losziehe, an einem PC zwei weitere Kollegen mit ins Boot hole oder mich online mit Gleichgesinnten treffe. Es bleibt dabei, dass in der Theorie interessante Ansätze zu sehen bzw. zu spüren sind, diese aber vollkommen oberflächlich bleiben. Und um langfristiger motivieren zu können, müssten auch die sporadisch auftauchenden Abstürze und Bugs reduziert werden – in einem Fall wurde sogar komplett vergessen, die Leveltexturen zu laden. Wobei die Grafikoptionen ohnehin viele Wünsche offen lassen: Vor dem Spielstart kann man aus den üblich angebotenen Auflösungen sowie vier vorgefertigten Optionen von „Ultra Quality“ bis „Low Quality“ auswählen, darf aber nicht mehr im Detail herumschrauben. Interessant: Der Unterschied zwischen „Ultra“ und dem nächstniedrigeren „High“ besteht im Einschalten der vertikalen Synchronisation – was wir empfehlen, da ansonsten fieses Tearing über den Bildschirm zieht.
Ich bin der Böse
Vom Hang zur gut gemeinten Oberflächlichkeit ist auch der so genannte DM-Modus betroffen. Hier hat man die Gelegenheit, in die Rolle des bösen Themenpark-Besitzers zu schlüpfen, um das Heldentrio am Durchqueren der knallbunten Abschnitte zu hindern. Das wiederum muss man sich als Mischung aus Tower Defense und Sammelkartenspiel vorstellen. Man sucht sich ein Deck aus verschiedenen Karten aus (neue können gegen Gold eingetauscht werden) und wird dann Zeuge, wie die Helden sich auf den Weg machen. Nun kann man gegen Mana seine Karten legen, muss warten, bis die „Hand“ in bestimmten Abständen wieder aufgefüllt wird und versuchen, den Heroen Steine in Form von Monstergruppen, Fallen bis hin zu Bossen in den Weg zu legen.
[GUI_PLAYER(ID=94422,width=300,text=Man kann sich auch als Dungeon Maestro versuchen und die Helden aufs Korn nehmen.,align=right)]Was anfänglich wie eine interessante Variation der Mechanik klingt, entpuppt sich aber schnell als ebenso kurzlebig wie das Heldendasein. Über etwa zwei Drittel der Strecke hat man kaum eine Chance, die Helden sinnvoll aufzuhalten. Und im letzten Drittel muss man eigentlich nur genug Mana ansparen, damit man seinen Superboss von der Leine lassen kann, der im Normalfall kurzen Prozess mit den Gegnern macht, während man den Knopf malträtiert, mit dem der DM seine Lästerkommentare vom Stapel lässt, die allerdings keine weitere Bedeutung haben außer als leidlich amüsante akustische Untermalung zu dienen. Auf höheren Schwierigkeitsgraden ist geringfügig mehr Planung nötig, um die Helden zu schwächen, doch im Wesentlichen funktioniert die Taktik auch hier. Interessant: Während man als Held alternativ zu Maus und Tastatur auch mit dem Pad in der Hand durch den Park laufen darf, ist man als Maestro auf die klassischen PC-Eingabegeräte beschränkt.
Haha ihr Scrubs, mal wieder 23 Punkte vom Metacritic Userscore entfernt. Das Spiel muss man mit Kumpels zocken, dass sich der SP ned lohnt ist ja klar bei so nem Spiel. Ich bin mal wieder für getrennte SP und MP Wertungen.
Allein für den Trailer hätten die Entwickler verdient dass man es kauft.