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Dungeons & Dragons: Dark Alliance (Rollenspiel) – Kloppmist im D&D-Universum

Erinnert ihr euch an Baldur’s Gate: Dark Alliance aus dem Jahr 2001, das kürzlich wiederveröffentlicht wurde. Oder auch an den Nachfolger für PS2 und Xbox? Ewig ist das her! Aber nach langer Durststrecke und dank wachsender D&D-Beliebtheit durch Twitch & Co. steht mit Dungeons & Dragons: Dark Alliance ein neues Action-Rollenspiel in den Startlöchern.

© Tuque Games / Tuque Games

Zeit zum Metzeln

Im Prinzip schnetzelt man sich mit bekannten D&D-Figuren durch Gegnerhorden, sammelt Beute was das Zeug hält und stürmt durch schön gestaltete, aber weitgehend schlauchige Schauplätze, die immerhin Erkundung belohnen und Mini-Rätsel bieten. Der größte Unterschied zu den Klassikern ist die Perspektive, denn im Gegensatz zur Diablo-typischen, isometrischen Sichtweise werden die Charaktere aus der Verfolgerperspektive direkt gesteuert – natürlich inklusive Kameraproblemen, wenn man sich nah bei den Wänden prügelt. Bis zu vier Spieler können sich gemeinsam in die Hack-&-Slay-Action stürzen und je nach Spielerzahl wird die Stärke der Gegner angepasst. Übrigens: Man kann nur online im Koop spielen und nicht lokal; Cross-Play wird nicht unterstützt.

Das Quartett im Kampf gegen die dunkle Allianz

Das Spiel ist in den Forgotten Realms angesiedelt und schickt vier Charaktere in den Kampf, die auf beliebten Figuren aus den Romanen von R. A. Salvatore basieren. Mit dabei sind der Zwerg Bruenor Heldenhammer mit Axt und Schild, die Bogenschützin Catti-brie, der Barbarenkönig Wulfgar mit seinem Zweihandhammer und der verbannte Drow Drizzt Do’Urden, der im Nahkampf mit zwei Einhandwaffen zusticht. Auf Klassen, die sich auf Magie spezialisieren, verzichtet das Spiel bisher. Im Koop kann jeder Charakter übrigens nur einmal ausgewählt werden – später soll es aber möglich sein, mit mehreren gleichen Figuren auf eine Mission zu gehen. Es gilt gegen die dunkle Allianz aus Eisriesen, einem Betrachter und einem weißen Drachen zu kämpfen, die nach einem Kristallsplitter suchen – und die vier etwas zu überzeichneten bzw. überragend „cool“ wirkenden Helden müssen versuchen, dass die Gegner den Kristallsplitter nicht in die Finger bekommen.

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Die Schauplätze haben die Entwickler stellenweise sehr gut umgesetzt, aber meistens spurtet man in hohem Tempo durch die Levels, sucht Beute und bekämpft Gegner. © 4P/Screenshot

Die Schauplätze, die Gegner und die Figuren sowie ihre Beziehungen zueinander wird man aus den Büchern wiedererkennen, aber auch ohne Kenntnis der literarischen Vorlagen kann man Spaß haben, zumal überraschend lange Zwischensequenzen vor und nach den Missionen die Geschichte präsentieren – nur blöd, dass es ausreicht, wenn ein Spieler aus einer Gruppe das Video nicht sehen will und der Clip dann für alle anderen abbricht. Sprachausgabe gibt es nur auf Englisch und Französisch; deutsche Texte sind aber vorhanden.

Im Sprint durch den Level-Schlauch

Ausgangspunkt des Abenteuers ist das Basislager – mit Trainingspuppen, Händler, Trophäenhalle, Kartentisch und einer zentral platzierten Beutekiste. In dieser Basis kümmert man sich um die Charakter-Verbesserung und wählt die Missionen aus – auch im Multiplayer. Hat der Gruppenleiter die Mission bestimmt, geht man zum Teleportationspunkt und wird ins Level geschickt. Insgesamt warten sieben Abschnitte mit je drei Akten, wobei drei Levels als Dungeon mit einem Endgegner fungieren. Diese Missionen führen zu grafisch überraschend abwechslungsreichen Schauplätzen, die trotz ihres schlauchartigen Designs mit Fallen, Spießrutenläufen oder Mini-Rätseln abseits des Hauptweges punkten. Ein Wegpunkte-System hilft, dass man sich nicht verläuft.
 
Überall im Level sammelt man Kristalle unterschiedlicher Qualitätsfarbe, Ausrüstung, Gold und Story-Objekte. Während es ausreicht, dass ein Gruppenmitglied die Währungen für alle Mitspieler einsammelt, muss jeder Spieler die Ausrüstungsgegenstände selbst abholen. Die Ausrüstung, die man plündert, ist spezifisch für jeden Spieler; eine Handels- oder Tauschfunktion gibt es nicht. An manchen Stellen in den Levels hat man die Wahl, ob man einen Checkpoint freischalten und die Verbrauchsgegenstände auffüllen oder stattdessen lieber die Beute aufwerten möchte – ein nettes Risk-Reward-System.

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PC-Version: Die Entwickler empfehlen die Steuerung mit einem Controller, aber auch mit Maus und Tastatur ist es gut spielbar – gerade die Kamerasteuerung mit der Maus ist viel besser und schneller als mit einem Controller. Gleiches gilt für die Inventar-Verwaltung, obgleich es hier und da noch Maus-Bugs gibt. © 4P/Screenshot

In den Levels stürmt man im Alleingang oder in der Gruppe voran. Die drei Nahkämpfer und die Fernkämpferin hauen sich mit oft kraftvoll wirkenden Attacken durch die Gegnerhorden, die auf den ersten drei bis vier von sechs Schwierigkeitsgraden kaum Aufmerksamkeit erfordern. Catti-brie kämpft derweil mit in der Sichtlinie prügelnden Mitstreitern und geblockten Schüssen.

Die meisten Gegner sind kaum eine Bedrohung oder fallen eher durch ihre Lethargie im Kampf auf. Es gibt nur wenige Feinde, die man gezielt im Auge behalten und priorisieren muss – wie z.B. den Zwerg-Schamanen, aber das ist Learning-by-Doing und auch einzelne Schwierigkeitsspitzen sind vorhanden. Es gibt keinen stetigen Gegnerzustrom und keine Gegnerhorden wie in Vermintide 2. Gezielte Gruppeninterventionen, um z.B. einen entführten Charakter zu retten, fehlen ebenso.  
 
So wuchtig die Kämpfe sind, viele Gegner reagieren seltsam, verzögert oder wirken kaputt. Manche Feinde stecken in einer Animationsschleife fest und manch ein Bossgegner dreht sich lieber im Kreis anstatt anzugreifen, wobei durch das lethargische Verhalten viele Angriffsattacken erst möglich werden. Zudem können Gegner nur mit bestimmten Attacken in Abgründe gehauen werden und nicht mit allen, was sich ziemlich falsch anfühlt.

  1. Grimmbold76 hat geschrieben: 01.07.2021 09:22
    Nightfire123456 hat geschrieben: 23.06.2021 22:23
    Grimmbold76 hat geschrieben: 23.06.2021 15:54 Mein Problem ging schon zu Anfang los: Korrekte Auflösung sichtbar, aber 21:9 wurde nicht unterstützt...
    Ja das nervt! Ich werde es so auch nicht spielen. Ich hab keine Lust auf die riesen schwarzen balken links und rechts. Zum Glück war das Game im Gamepass und ich hab kein extra Geld dafür ausgegeben. Sowas darf 2021 einfach nicht mehr sein
    Es wird noch lächerlicher: Das Spiel WEISS dass es 21:9 ist: Texte, Mission Marker, etc werden auch in den schwarzen Balken angezeigt, nur das sichtbare Spielfenster ist 16:9.
    Das erklärt warum es einen User Patch gibt der das spiel im korrekten 21:9 darstellt. Aber irgendwie hab ich mittlerweile die lust an dem game verloren

  2. Ich habe es diese Woche auf der XBox im Game Pass mal angetestet. Hat mich erstmal stark an Vermintide 2 erinnert von allem her, was ja erstmal nichts schlechtes bedeutet, denn Vermintide ist ein echt gutes Game. Grundsätzlich hat das Spiel einige gute Ideen, auch um dem ganzen den D&D Touch zu verleihen (Fallen, Schalterrätsel, Buffs, etc.) . Environments sind recht ansehnlich, die Chars dafür richtig hässlich (die ersten Rüstungen, die ich gefunden habe, auch). Aber was soll's, man sieht die eh nur die meiste Zeit von hinten.
    Aber, was mich echt erstaunt hat wie sehr der Kern, der Combat, noch verbuggt ist. Hit Detection miserabel (zum Glück auch die der Gegner auf meinem Char). Das Gekloppe glitscht da noch ganz schön rum. Das ist auch für mich der Unterschied zu Outriders, wo der Kern, der Gameplay Core-Loop einfach gefunzt hat und sauber gepolished war. Hier ist genau dieser Kern noch komplett vermurkst. Wäre das Prügeln solide (das vom Design her auch mit den Kombis, Blocken & Parieren, Ausweichen, Skills und Ultimate Skill durchaus funktionieren könnte), dann wäre das echt ein Game das in mein Beuteschema fällt und das ich gerne durchzocken werde.
    Mal sehen ob die das noch gefixt bekommen, denn hier steckt der Wurm im Fundament und nicht weiter draussen (wie z.B. bei Outriders, wo ein paar Zwischensequenzen geruckelt haben).

  3. Nightfire123456 hat geschrieben: 23.06.2021 22:23
    Grimmbold76 hat geschrieben: 23.06.2021 15:54 Mein Problem ging schon zu Anfang los: Korrekte Auflösung sichtbar, aber 21:9 wurde nicht unterstützt...
    Ja das nervt! Ich werde es so auch nicht spielen. Ich hab keine Lust auf die riesen schwarzen balken links und rechts. Zum Glück war das Game im Gamepass und ich hab kein extra Geld dafür ausgegeben. Sowas darf 2021 einfach nicht mehr sein
    Es wird noch lächerlicher: Das Spiel WEISS dass es 21:9 ist: Texte, Mission Marker, etc werden auch in den schwarzen Balken angezeigt, nur das sichtbare Spielfenster ist 16:9.

  4. Mit fortlaufender Spieldauer wird es wohl immer und immer schlimmer.
    Neben häufiger werdenden Crashes gibt es auch einen sehr kuriosen Bug, bei dem man mitten in einem Gebiet plötzlich auf Lv 1 runtergestuft wird. Man kann dann auch keine Kiste mehr öffnen und muss das Spiel zwangsläufig noch einmal neu starten.
    Patches gab es bislang noch keinen (außer dem Day One Patch).
    Es sollen kostenlose Updates mit Gebietserweiterungen und danach ein kostenpflichtiges Addon mit 4 neuen Charakteren kommen, aber bis dahin braucht das Game eine deftige Patchkur, sonst spielt's kein Schwein mehr.
    Aktuell ist es eine getarnte Early Access Version.

  5. Heliosxy hat geschrieben: 23.06.2021 17:31 Ich möchte bei einem Spiel das volle Erlebnis (outer Worlds, Wasteland) oder eine stetige Weiterentwicklung (Paradox‘ Games as a Service). Beides kann mir der GamePass nicht liefern, ohne, dass ich dafür mehr bezahle, als wenn ich das Produkt gleich für Steam, GOG oder Epic gekauft hätte.
    Komisches Argument, das spricht doch dann gegen die Existenz von dlc an sich. Denn gibt es dlc wird jemand der ein Spiel in den ersten Monaten nach Release kauft nie das volle Erlebnis haben.
    Und in wie weit bezahlt man da im Gamepass mehr als wenn man das Spiel kauft? Man spart sich den Preis des Grundspiels und Season Pässe sind auch bei xbox oft genug im Sale. Kaufe die nie zum Vollpreis.
    Sehe da den Mehrpreis nicht, außer man holt sich den Gamepass nur für ein einzelnes Spiel, das wäre dann in der Tat sinnlos

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